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    Multilaterale Entwicklungsbanken

    Multilaterale Entwicklungsbanken sind von souveränen Staaten gegründete supranationale Institutionen. Ihre Anteilseigner sind die Gründerstaaten. Die Aufgaben der Banken richten sich nach der Entwicklungshilfe- und Kooperationspolitik der beteiligten Staaten.

    Ihnen gemein ist das Ziel, den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt in Entwicklungsländern zu unterstützen. Sie finanzieren Projekte, fördern Investitionen und mobilisieren Kapital – Maßnahmen, die allen Bürgerinnen und Bürgern weltweit zugutekommen.

    Multilaterale Entwicklungsbanken spielen auch eine bedeutende Rolle an den internationalen Kapitalmärkten, wo sie in großem Umfang Mittel zur Refinanzierung ihrer Darlehen aufnehmen.

    Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist sowohl eine Investitionsbank als auch eine globale Entwicklungsbank, die in der Europäischen Union und weltweit tätig ist.

    Gemessen am Volumen der Mittelaufnahme und Kreditvergabe wird die EIB bisweilen auch als größte multilaterale Entwicklungsbank bezeichnet.

    Als Finanzierungsinstitution der Europäischen Union fördert sie vor allem Projekte, die zu einer ausgewogenen Entwicklung und Integration innerhalb der EU beitragen.

    Die EIB finanziert auch Vorhaben in über einhundert Ländern außerhalb der EU, mit denen Assoziierungs-, Partnerschafts- oder Vorbeitrittsvereinbarungen bestehen, sofern die Vorhaben den Zielen der EU entsprechen. In diesen Ländern unterstützen wir vor allem Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz, Investitionen in die Basisinfrastruktur und in die Informations- und Kommunikationstechnik sowie Joint Ventures in der Industrie.

    Die multilateralen Entwicklungsbanken arbeiten seit vielen Jahren auf institutioneller und auf geschäftlicher Ebene zusammen.

    Zu den wichtigsten Feldern der Zusammenarbeit zählen:

    • Klimaschutz: Die Abstimmung auf diesem Gebiet ist besonders intensiv, weil den multilateralen Entwicklungsbanken eine wichtige Funktion bei der Umsetzung des Pariser Abkommens zukommt. Seit 2011 veröffentlichen sie gemeinsame Berichte über ihre Finanzierungen für den Klimaschutz. Die Europäische Investitionsbank (EIB) erfasst ihre Klimafinanzierungen und hat hierfür gemeinsam mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken Definitionen formuliert.
    • Wirkung: Die EIB hat 2019 die Grundsätze für wirkungsorientiertes Investieren unterzeichnet. Sie wurden von der International Finance Organization (IFC) entwickelt und sind ein neuer Standard für mehr Transparenz, Glaubwürdigkeit und Disziplin beim Impact Investing. Die Grundsätze sollen die soziale und ökologische Wirkung von Investitionen maximieren und höhere Renditen für die Investoren generieren. Weitere Informationen in der Offenlegungserklärung der EIB zu den Grundsätzen für wirkungsorientiertes Investieren.
    • Migration: Seit 2016 beteiligen sich mehrere dieser Entwicklungsbanken, darunter auch die EIB, an einer Arbeitsgruppe zu Migration und Flucht. Die Arbeitsgruppe widmet sich vor allem dem Austausch von Einschätzungen sowie der Entwicklung gemeinsamer Projekte und innovativer Finanzierungsmechanismen.
    • Wachstum und Beschäftigung: Beschäftigungschancen sind der Schlüssel zur Überwindung der Armut in Entwicklungsländern – eines der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Gemeinsam mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken und Geberländern unterstützt die EIB die Partnerschaft Let's Work, die das Ziel verfolgt, weltweit mehr und bessere Beschäftigungsmöglichkeiten im Privatsektor zu schaffen.

    Weitere Themen sind die Mobilisierung privater Finanzierungsmittel, das Risikomanagement in Schwellenländern (GEMs-Datenbank) und die Kombination von Mitteln für Finanzierungen im Privatsektor.

    Insgesamt haben die multilateralen Entwicklungsbanken mehr als einhundert Arbeitsgruppen, Taskforces und Expertenkreise eingerichtet, die dem Austausch und der Entwicklung gemeinsamer Standards dienen.

    Die EIB nimmt an den Jahresversammlungen anderer multilateraler Entwicklungsbanken teil, insbesondere der Weltbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Sie ist neben der Europäischen Union auch Anteilseignerin der EBWE.

    Gemeinsame Publikationen

    Brian Power

    Eine Werkzeugbox für private Investitionen

    Einzelne sind zu schwach, um die Entwicklung fördern zu können. Deshalb arbeiten multilaterale Entwicklungsbanken zusammen. Gemeinsam kurbeln sie weltweit private Investitionen in Entwicklungsländern an.

    Dafür nutzen sie Instrumente, die sie nun in einer „Global Toolbox“ für Staaten, Investoren und privaten Unternehmen zusammengestellt haben.