Was wir im entscheidenden Jahrzehnt 2021–2030 gegen den Klima- und Umweltnotstand tun müssen
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Die Klimabank der EU
Die Europäische Investitionsbank gehört zu den weltweit größten Geldgebern für den Klimaschutz.
Das Jahrzehnt 2021–2030 ist entscheidend, um den Klima- und Umweltnotstand auf unserem Planeten zu bekämpfen. Dafür sind Investitionen in Billionenhöhe erforderlich. Wir müssen:
die globale Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzen
Die Europäische Union ist bei den weltweiten Maßnahmen gegen Treibhausgasemissionen und für die Klimaanpassung ganz vorn dabei. Auch bei der Umsetzung des Pariser Abkommens spielt sie eine führende Rolle. Die EIB-Gruppe stellt die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt dieser EU-Initiativen.
Nur gemeinsam können wir den Ausstoß von Treibhausgasen eindämmen und die Klimafolgen besser bewältigen. Maßnahmen für das Klima und die Anpassung der Städte an aktuelle Klimaveränderungen kommen allen Menschen zugute.
„Investing in Climate Action“: Kommission und EIB bereiten den Weg zur nächsten UN-Klimakonferenz
Auf dem virtuellen Event Investing in Climate Action – organisiert von der Europäischen Kommission und der Europäischen Investitionsbank in Kooperation mit Project Syndicate – stand die EU als Klimavorreiter im Rampenlicht. Internationale Akteure im Klimaschutz sprachen über schnelle und wirkungsvolle Lösungen weltweit für Klimaschutz, Klimapolitik, internationale Kooperation und Finanzinnovation, um dem Klimanotstand zu begegnen.
Unter den Rednerinnen und Rednern waren Ursula von der Leyen, Werner Hoyer, John Kerry, Christine Lagarde, Frans Timmermans, Valdis Dombrovskis, Kristalina Georgieva, Achim Steiner, Amina Mohammed, Michael Bloomberg, Ambroise Fayolle, Teresa Czwerwinska, Laurence Tubbiana und Liz Wathuti.
„Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um Treibhausgase da zu mindern, wo sie entstehen, und Infrastruktur dort anzupassen, wo sie am stärksten vom Klimawandel bedroht ist.“ Werner Hoyer, Präsident der EIB
„Wir haben aus der letzten Krise gelernt: Es kommt darauf an, rasch zu handeln, große Volumina bereitzustellen und alles zu tun, um Auszahlungen zu beschleunigen. Der Wiederaufbau muss grün sein – in allen Ländern. Davon sind wir überzeugt.“ Ambroise Fayolle, Vizepräsident der EIB
2020 vergab die Europäische Investitionsbank 24,2 Milliarden Euro für den Kampf gegen den Klimawandel. Das sind 37 Prozent unserer gesamten Finanzierungen. Für ökologische Nachhaltigkeit stellten wir 2020 rund 1,8 Milliarden Euro oder drei Prozent unserer gesamten Finanzierungen bereit.
Seit 2012 hat die EIB insgesamt 197 Milliarden Euro* für Investitionen von mehr als 670 Milliarden Euro vergeben, die die Umwelt schützen, Emissionen senken und Ländern helfen, sich an die Klimafolgen anzupassen.
* 171 Milliarden Euro für Klimaschutz und 26 Milliarden Euro für Umweltschutz
Klimabank-Fahrplan
2019 genehmigte der Verwaltungsrat der EIB neue, ehrgeizige Ziele für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit. Die drei Kernpunkte:
Die EIB-Gruppe wird im entscheidenden Jahrzehnt 2021–2030 Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit mobilisieren.
Die EIB wird den Anteil ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent erhöhen.
Die EIB-Gruppe wird bis Ende 2020 alle Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens ausrichten.
Der Fahrplan zeigt, wie wir mit unseren Klimafinanzierungen den europäischen Grünen Deal unterstützen und Europa klimaneutral machen wollen. Er weist den Weg zu nachhaltigen Investitionen und ist unsere Strategie für Klima- und Umweltschutz in diesem entscheidenden Jahrzehnt.
Im Blogartikel über unseren Klimabank-Fahrplan erfahren Sie, wie wir mit unseren ehrgeizigen Klimafinanzierungen den europäischen Grünen Deal unterstützen und Europa auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen
Wie wir unsere ehrgeizigen Klimaziele in Europa und weltweit umsetzen
Regionen, die traditionell vom Kohlebergbau und anderen CO₂-intensiven Branchen geprägt sind, brauchen neue Arbeitsplätze und Umschulungsangebote für die Menschen. Zwar dürften durch den Übergang zu einer grünen Wirtschaft bis 2050 rund 500 000 Arbeitsplätze in Europa entstehen. Doch wir arbeiten intensiv daran, mit unseren Finanzierungen in besonders betroffenen Regionen und Ländern zu einem fairen Übergang beizutragen. Im Kampf gegen den Klimawandel darf niemand zurückbleiben.
2015 verpflichtete sich die EIB, den Anteil der Klimadarlehen an ihren Gesamtfinanzierungen in Entwicklungsländern bis 2020 auf 35 Prozent zu steigern. Dieses Ziel übertrafen wir 2019: Auf den Klimaschutz entfielen in diesem Jahr insgesamt drei Milliarden Euro oder 43 Prozent unseres Gesamtengagements in Entwicklungsländern, die teils besonders stark unter klimabedingten Katastrophen leiden. Bei der Bewertung von Projekten innerhalb und außerhalb der Europäischen Union wendet die EIB-Gruppe dieselben Umwelt- und Sozialstandards an.
das Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützen
die Treibhausgasemissionen senken
die Lärmbelastung verringern
die Luftqualität verbessern
die Sicherheit erhöhen
Natur und Biodiversität
Natur und Biodiversität sind die Grundlage allen Lebens. Rund die Hälfte des weltweiten BIP wird mit natürlichen Ressourcen erwirtschaftet. Doch nun ist die Artenvielfalt durch die Klimakrise bedroht.
Wir unterstützen die EU beim Erhalt der biologischen Vielfalt, indem wir gewährleisten, dass unsere Projekte natürliche Lebensräume schützen und nicht zulasten der Artenvielfalt gehen. Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft stellen wir uns den Herausforderungen der Biodiversität und investieren verstärkt in die Natur, die Wiederherstellung von Ökosystemen und ihre Widerstandsfähigkeit.
Die EIB investiert auf verschiedene Weise in die Natur:
Wir unterstützen Projekte und neue Finanzakteure in den Bereichen Klima und Natur.
Wir vergeben Darlehen an andere Finanzinstitute, die das Geld an kleinere Projekte und Unternehmen weiterleiten.
Wir beteiligen uns an Fonds, die private Investoren für Naturschutzprojekte mobilisieren.
Gemeinsam mit der Europäischen Kommission haben wir die Fazilität für Naturkapital aufgelegt, die Biodiversitäts- und naturbasierte Lösungen in Europa finanziert.
Wälder, Landwirtschaft und Natur in der Stadt
Wälder spielen beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle. Als riesige Kohlenstoffspeicher wirken sie den Folgen des Klimawandels entgegen. Unter anderem verhindern sie Bodenerosion und Überschwemmungen. Mit unseren Finanzierungen unterstützen wir die gesamte forstwirtschaftliche Wertschöpfungskette, von der Erst- und Wiederaufforstung bis hin zur Holz- und Forstwirtschaft. Dadurch schützen wir die Artenvielfalt, stärken Ökosystemleistungen und tragen zu Wachstum und Beschäftigung in ländlichen Gebieten bei.
Die Landwirtschaft schützt Naturgüter und nutzt sie zu unserem Wohl. In vielen Ländern der Welt bildet sie auch das Fundament für Unternehmertum, Beschäftigung und soziale Entwicklung. Die EIB unterstützt die ländliche Wirtschaft. Das kommt den Betrieben und der Gesellschaft als Ganzes zugute. Dabei fördern wir ökologische Nachhaltigkeit und senken den CO2-Ausstoß der Landwirtschaft.
Grünkonzepte für Städte haben viele Vorteile: Sie reduzieren das Überschwemmungsrisiko, verringern die Auswirkungen von Hitzewellen und verbessern die städtische Luft- und Wasserqualität. Außerdem machen sie Böden durchlässiger und wirken dem Verlust fruchtbarer Flächen entgegen. Urbane naturbasierte Lösungen stärken den sozialen Zusammenhalt und verbessern die Lebensqualität. Wir unterstützen solche Konzepte bei der Stadterneuerung und machen damit für Millionen Menschen weltweit das Leben lebenswerter.
Nachhaltige Ozeane und blaue Wirtschaft
Ozeane und Meere bedecken mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche und spielen eine wichtige Rolle für das Klima und die Biodiversität. Sie liefern Milliarden Menschen rund um den Erdball Nahrung, Heilstoffe, erneuerbare Energie und Rohstoffe. Seit den 1970er-Jahren haben die Ozeane und Meere mehr als 90 Prozent der überschüssigen Wärme aufgenommen, die durch Treibhausgasemissionen entsteht. Nur mit gesunden Ozeanen können wir uns nachhaltig entwickeln und die Armut mindern. Die EIB investiert in eine nachhaltige blaue Wirtschaft. Sie unterstützt Initiativen gegen die Verschmutzung unserer Ozeane und für den Erhalt dieser natürlichen Ressource.
Ziel der EU-Umweltpolitik ist vor allem, die Umweltverschmutzung einzudämmen. Nach einem integrierten Ansatz engagieren wir uns für die Vermeidung und Verringerung von Schadstoffemissionen, um Luft, Wasser und Boden zu schützen. Dafür finanzieren wir Umweltsanierungsprojekte.
Wir machen Projektträgern klare Vorgaben, damit sie über den gesamten Projektzyklus hinweg – von der Planung bis zur Stilllegung – Umweltschadstoffe vermeiden, verringern und so weit wie möglich beseitigen. Unser Environmental and Social Handbook gibt einen Überblick über die Standards der EIB.
Wir bieten langfristige Finanzierungen und technische Beratung an und fördern Forschung, Entwicklung und Innovation. Die meisten Wasser- und Abwasserprojekte werden in der EU durchgeführt. Wir unterstützen jedoch auch internationale Initiativen wie die AKP-EU-Wasserfazilität, Horizont 2020 und die Alliance for Global Water Adaptation.
Kreislaufwirtschaft und Abfallmanagement
Die EIB engagiert sich für den Übergang zur Kreislaufwirtschaft. Hier verbleibt der Wert von Produkten, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich in der Wirtschaft, und das Abfallvolumen wird minimiert.
Kreislaufprojekte reduzieren in der Regel den Ressourcenverbrauch, das Abfallaufkommen und somit auch die Treibhausgasemissionen.
Katastrophenrisikomanagement und Wiederaufbau
Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen, Dürren, Lawinen und Erdrutsche gefährden Menschenleben, Ökosysteme und die Wirtschaft. Investitionen in den Katastrophenschutz sind wichtig, um Menschen, Gemeinwesen, Länder samt ihrer Infrastruktur sowie die Umwelt widerstandsfähiger zu machen.
Die EIB stärkt die nationale und internationale Governance, um Ländern bei der Katastrophenvorsorge und der Klimaanpassung zu helfen. Dazu gehört unter anderem der Sendai-Rahmen für Katastrophenvorsorge. Mit dem Risikomanagement in unserer Klimastrategie gewährleisten wir, dass Infrastruktur, Gemeinwesen und Ökosysteme, die mit EIB-Projekten in Verbindung stehen, klimafester werden.
Wir unterstützen auch den Wiederaufbau nach Katastrophen – oft eine gute Gelegenheit, Katastrophenschutzaspekte zu berücksichtigen und die Infrastruktur besser als vorher wiederaufzubauen.
Energie
Wir müssen die Energiewirtschaft umstellen – nur so können wir unsere langfristigen Klimaziele erreichen. Dazu finanzieren wir Projekte, die
die Energieeffizienz verbessern. Wir fördern Vorhaben zur Modernisierung und Erweiterung bestehender sozialer und städtischer Infrastrukturen und Dienste.
zur Dekarbonisierung der Energieversorgung beitragen. Dazu gehören Ökoenergieanlagen innerhalb und außerhalb Europas, darunter Onshore- und Offshore-Windparks, Solar-, Wasserkraft- und Geothermieprojekte sowie Anlagen zur Nutzung fester Biomasse. Außerdem fördern wir den Ausbau von Kerninfrastruktur.
Des Weiteren erbringen wir:
Beratung bei Projekten für nachhaltige Energie: Viele Städte und Regionen haben nicht das Fachwissen und die Kapazitäten, um große Energieeffizienz- und Erneuerbare-Energien-Projekte durchzuführen. Deshalb gibt es ELENA, das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen. ELENA deckt bis zu 90 Prozent der Kosten für technische Hilfe, um die Durchführung von Investitionsprogrammen vorzubereiten und ihre Finanzierung zu sichern. Die Initiative wird von der Europäischen Kommission finanziert und von der EIB verwaltet.
Unsere Finanzierungen: Klimaschutz ist allgegenwärtig
Bei jedem unserer Projekte achten wir darauf, wie es sich auf das Klima auswirkt. In der Prüfungsphase analysieren wir folgende Aspekte:
Volkswirtschaftliche und finanzielle Rentabilität:
Bei der volkswirtschaftlichen Prüfung eines Projekts, das sich wesentlich auf die Treibhausgasemissionen auswirken wird, rechnen wir auch die von der Allgemeinheit zu tragenden Kosten des CO2-Ausstoßes ein.
Ermittlung der CO2-Bilanz
Wir analysieren anhand von sektorspezifischen Methoden die Treibhausgasemissionen der Projekte, die wir mitfinanzieren. Die Daten zu den einzelnen Projekten werden in unserem öffentlichen Register veröffentlicht. Die gesammelten Daten aller Finanzierungen eines Jahres nehmen wir in unseren Nachhaltigkeitsbericht auf.
Aus für fossile Brennstoffe
Wir werden die Finanzierung von fossilen Energieprojekten ohne Emissionsminderung auslaufen lassen. Dazu gehören die Öl- und Gasförderung, Erdgasinfrastruktur und Stromerzeugungstechnologien, die Treibhausgase von mehr als 250 g CO2 pro kWh erzeugtem Strom verursachen. Am 14. November 2019 haben wir die neue Finanzierungspolitik der EIB im Energiesektor beschlossen. Dort können Sie nachlesen, wie die EIB die Energiewende unterstützt.
Anfälligkeit für den Klimawandel
Bei Projekten, Sektoren und Gebieten, die für die Folgen des Klimawandels besonders anfällig sind, verlangen wir vom Projektträger, dass er die Klimarisiken bei der Projektplanung berücksichtigt und Anpassungsmaßnahmen vorsieht. Im Rahmen unserer Klimastrategie führen wir derzeit ein System für das Klimarisikomanagement ein.
Klimawandel und Umweltzerstörung bedrohen unsere Erde. Deshalb braucht Europa eine neue Wachstumsstrategie. Das Ziel:
bis 2050 klimaneutral werden
Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch abkoppeln
niemand, weder Mensch noch Region, bleibt zurück
Der europäische Grüne Deal ist der Fahrplan für eine nachhaltige und gerechte Wirtschaft in Europa.
Dabei ist die EIB ein wichtiger Partner. Sie hilft der Europäischen Union, ihre ehrgeizigen Ziele in die Realität umzusetzen. Den Rahmen dafür bildet das InvestEU-Programm und sein Mechanismus für einen gerechten Übergang.
Die EIB wird sich mit insgesamt 250 Milliarden Euro am Investitionsplan für den europäischen Grünen Deal beteiligen. Diese Mittel für ökologische Investitionen stellt die Bank über EU-Mandate (Instrumente und Haushaltsmittel der EU) bereit.
Europäischer Rat von Göteborg: Die EU verabschiedet die Strategie für nachhaltige Entwicklung und bittet die EIB um ihre Unterstützung. Mit unseren Finanzierungen wollen wir die Erde vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels schützen. Seit 2002 stimmen die Bank und die Europäische Kommission ihre Klimamaßnahmen ab.
4. Juli 2007
Mit ihrer Klimaschutzanleihe begibt die EIB die weltweit erste grüne Anleihe auf dem Kapitalmarkt. Die Erlöse fließen in Projekte für erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung kann die EIB das Geld seit Juni 2020 auch für andere Klimaschutzprojekte verwenden, unter anderem für die Forschung, Entwicklung und den Einsatz innovativer CO2-armer Technologien, elektrische Eisenbahninfrastruktur und ‑fahrzeuge sowie Elektrobusse.
In diesem Video erfahren Sie, was die Bank über grüne Anleihen finanziert hat.
September 2010
Die EIB verabschiedet ihr Environmental and Social Handbook. Darin schreibt sie die ökologischen und sozialen Anforderungen fest, die sämtliche von ihr finanzierten Projekte erfüllen müssen.
23. Juli 2013
Die EIB führt einen Emissionsstandard ein: Er markiert die Obergrenze für CO2-Emissionen bei Projekten, die fossile Brennstoffe einsetzen. Der Emissionsstandard wird fester Bestandteil der Klimaschutzstandards der EIB.
22. September 2015
Die Bank verabschiedet ihre Klimastrategie. Dazu hatte die EIB-Gruppe im Vorfeld die Öffentlichkeit konsultiert, um ihr Klimaschutzkonzept zu überprüfen. In der Klimastrategie ist festgehalten, was die EIB in Zukunft für den Klimaschutz tun will.
6. September 2018
Die EIB begibt ihre erste Nachhaltigkeitsanleihe an den Kapitalmärkten. Die Erlöse fließen direkt in Nachhaltigkeitsprojekte. Zunächst wurden über diese Anleihen vor allem Wasserprojekte finanziert. Doch seit 2019 kann die Bank das Geld auch für Bildungs- und Gesundheitsprojekte und ab 2020 für Covid-19-Hilfen einsetzen.
In diesem Video erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeitsanleihen.
14. November 2019
Neue Finanzierungspolitik im Energiesektor Nach einem intensiven Dialog mit ihren Stakeholdern beschließt die EIB-Gruppe, nach 2021 keine Projekte mehr zu finanzieren, die fossile Energieträger einsetzen, ohne den CO2-Ausstoß zu mindern. Das gilt auch für Erdgasprojekte. Mit ihrer Finanzierungspolitik im Energiesektor hat die Klimabank einen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel gesetzt. Außerdem genehmigt der Verwaltungsrat neue Ziele für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.
11. November 2020
EU-Mitgliedstaaten genehmigen Klimabank-Fahrplan 2021–2025 der EIB-Gruppe Im Klimabank-Fahrplan wird erläutert, wie die EIB-Gruppe im entscheidenden Jahrzehnt 2021–2030 zum europäischen Grünen Deal und zur nachhaltigen Entwicklung außerhalb der Europäischen Union beitragen will. Für den Fahrplan führte die Bank im März und im Juni zwei große Stakeholder-Veranstaltungen durch und berücksichtigte mehr als 200 schriftliche Vorschläge.
Im Fokus
Ausrichtung aller Aktivitäten am Pariser Abkommen
2019 verpflichtete sich der Verwaltungsrat der EIB, bis Ende 2020 sämtliche Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens auszurichten – künftig sollen alle Finanzierungsaktivitäten der EIB-Gruppe „grüner“ sein.
Gemäß dem Pariser Abkommen müssen die Unterzeichner dafür sorgen, dass ihre Finanzflüsse zu weniger Treibhausgasemissionen und zu einer klimaresilienten Entwicklung beitragen. Dabei zählt beides – weniger Treibhausgase und mehr Klimaresilienz.
Für weniger Treibhausgase müssen neue Investitionen mit einer klimaneutralen Wirtschaft vereinbar sein und dürfen das 1,5-Grad-Ziel nicht untergraben. Mehr Klimaresilienz heißt, dass neue Infrastruktur über ihre gesamte Nutzungsdauer gegen die Folgen des raschen Klimawandels gewappnet sein muss.
Das Pariser Abkommen stellt Klimaschutz in den breiteren Kontext der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und schließt ökologische und soziale Aspekte ein. Die EIB verfügt bereits über fest etablierte Umwelt- und Sozialstandards und ein eingeführtes Risikomanagement-System, um sicherzustellen, dass kein Projekt die Umwelt, die Gesundheit oder das Wohlergehen der Menschen erheblich beeinträchtigt.
Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit
Klimaanpassung. Wir investieren in Projekte, die den negativen Folgen des Klimawandels vorgreifen und Schäden verhindern oder minimieren. Rechtzeitige, gut geplante Anpassungen können Leben retten und Geld sparen. Dazu gehören Investitionen in
die Verringerung des Überschwemmungsrisikos
den Aufbau klimaresilienter Städte
eine verstärkte Aufforstung
Klimaschutz. Wir fördern Projekte, die den Ausstoß von Treibhausgasen verringern oder verhindern. Dazu gehören Investitionen in
die Forschung und Entwicklung CO2-armer Technologien
erneuerbare Energien
CO2-arme Verkehrslösungen
die Dekarbonisierung der Industrie
Ökologische Nachhaltigkeit. Wir unterstützen Maßnahmen, die eine nachhaltige Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen, die Biodiversität und den Umweltschutz fördern. Mehr dazu.
Klimafinanzierungen spielen bei der Bewältigung des Klimawandels eine entscheidende Rolle. Um die Emissionen deutlich zu verringern, bedarf es erheblicher Investitionen. Das gilt vor allem in Branchen, die große Mengen an Treibhausgasen ausstoßen. Auch bei der Anpassung helfen Klimafinanzierungen, denn Wirtschaft und Gesellschaft brauchen viel Geld, um sich auf die Folgen des Klimawandels einzustellen und seine Auswirkungen einzudämmen.
Wussten Sie schon? 2007 begab die EIB mit ihrer Klimaschutzanleihe die weltweit erste grüne Anleihe. Ihre Erlöse fließen ausschließlich in Klimaschutzmaßnahmen, die den Nachhaltigkeitszielen der EU entsprechen. 2018 folgte die erste Nachhaltigkeitsanleihe, mit der die Bank diesen Ansatz auf andere ökologische und soziale Ziele ausweitete. Ende Juli 2020 war die EIB mit mehr als 38 Milliarden Euro in 17 Währungen der weltweit größte supranationale Emittent von grünen Anleihen und Nachhaltigkeitsanleihen. Mit ihren Erlösen konnten weltweit insgesamt 312 Projekte in 71 Ländern finanziert werden.
Gemeinsam mit anderen Sachverständigen haben wir an der EU-Nachhaltigkeitstaxonomie und am EU-Standard für grüne Anleihen mitgearbeitet. Die EU-Taxonomie hilft Investoren, Unternehmen, Emittenten und Projektträgern beim Übergang zu einer CO2-armen, klimaresilienten und ressourceneffizienten Wirtschaft. Der EU-Standard für grüne Anleihen basiert auf der Best Practice und der Klassifikation der EU-Nachhaltigkeitstaxonomie und soll für robuste grüne Kapitalmärkte sorgen.
Die EIB will ihre Methodik für die Erfassung von „grünen“ Finanzierungen – für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit – an der Taxonomie-Verordnung der EU und am EU-Standard für grüne Anleihen ausrichten.
Die EIB will ihre Rahmen für Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsanleihen am EU-Standard für grüne Anleihen ausrichten. Nach diesem Standard müssen grüne Anleihen Wirtschaftsaktivitäten zugeordnet werden, die den Anforderungen der EU-Nachhaltigkeitstaxonomie entsprechen. In Bereichen, die die EU-Taxonomie noch nicht abdeckt, verwendet die EIB eigene Definitionen im Geist und in der Logik der Taxonomie. Im September 2018 übernahmen wir diese Grundsätze als erster Emittent in die Dokumentation für Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsanleihen. Damit stellten wir eine direkte Verbindung zwischen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Finanzierungen und Refinanzierungsprodukten im Sinne der EU-Taxonomie-Verordnung her.
Die nächsten Schritte: Wir werden an der EU-Plattform für ein nachhaltiges Finanzwesen mitarbeiten, um weitere Bereiche der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit in der EU-Taxonomie zu berücksichtigen.
Die Umfrage der EIB zum Klimawandel (2020–2021)
Die dritte EIB-Klimaumfrage hat gezeigt, wie die Covid-19-Krise die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Wahrnehmung des Klimanotstands beeinflusst. Die Ergebnisse sind hochrelevant, denn die Themen Klima und grüner Wiederaufbau stehen bei der EU ganz oben auf der Tagesordnung.
Zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen BVA untersucht die EIB die Einstellungen und Erwartungen der Menschen in der Europäischen Union, im Vereinigten Königreich, in den USA und in China in Bezug auf den Klimaschutz.
Das EIB-Institut arbeitet gemeinsam mit Wissenschaft und Hochschulen daran, die Forschung zu Klimawandel und Nachhaltigkeit zu stärken. Unter anderem fördern wir zwei Klimalehrstühle am Europäischen Hochschulinstitut und an der Sciences Po, um die Forschung auf diesem Gebiet voranzubringen.