Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) und die Cassa Depositi e Prestiti (CDP) stellen neue Finanzierungsmittel für die italienische Wirtschaft zur Verfügung. Drei entsprechende Vereinbarungen haben die beiden Institute heute auf ihrer jährlichen Strategiesitzung in Luxemburg unterzeichnet.
- 530 Millionen Euro für von Naturkatastrophen betroffene Familien und KMU
- Programm „Social Impact Italia“ im Volumen von 100 Millionen Euro für Projekte in der Sozialwirtschaft
- Absichtserklärung von CDP und EIF über die Ausweitung der Zusammenarbeit bei innovativen Finanzierungsinstrumenten für KMU
Dario Scannapieco, EIB-Vizepräsident und Vorsitzender des Verwaltungsrats des EIF:
„Italien ist ein Land, in dem die Zusammenarbeit zwischen der EIB-Gruppe und der nationalen Förderbank CDP besonders gut funktioniert, was Instrumente und die Mobilisierung von Finanzierungsmitteln für die Realwirtschaft betrifft. Diese Zusammenarbeit gewinnt gerade jetzt an Bedeutung, da sich in der Wirtschaft erste deutliche Zeichen einer Erholung des Bruttoinlandsprodukts und der Beschäftigung insgesamt zeigen.“
Fabio Gallia, Chief Executive Officer der CDP:
„Mit dem neuen Programm ‚Social Impact Italia‘ verstärkt die CDP ihr Engagement im Bereich Impact Finance. Es ist ein neues Instrument, um wichtigen Akteuren im Markt Kapital für soziale Innovationen bereitzustellen. Möglich wurde das Programm, das mit neuen Maßnahmen für Familien und KMU einhergeht, durch die langjährige Partnerschaft der CDP mit der EIB und dem EIF. Es erlaubt uns, weitere EU-Mittel für die italienische Wirtschaft zu mobilisieren.“
Pier Luigi Gilibert, geschäftsführender Direktor des EIF:
„Dank der heute unterzeichneten Vereinbarungen zwischen EIF und CDP stehen kleinen italienischen Unternehmen weitere Finanzierungsinstrumente zur Verfügung. Das Produktangebot ist mit der Investitionsoffensive für Europa, dem sogenannten Juncker-Plan, stark gewachsen. In gleichem Maße hat der EIF für eine Hebelwirkung bei der Mobilisierung von Mitteln für KMU gesorgt und sein Engagement stetig ausgeweitet.“
Naturkatastrophen
Diese Vereinbarung betrifft ein Darlehen der EIB über 530 Millionen Euro an die CDP. Die erste Tranche über 230 Millionen Euro wurde heute unterzeichnet. Die Mittel fließen in einen von der CDP eingerichteten Fonds mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Aus dem Fonds sollen Wiederaufbaumaßnahmen privater Haushalte und Unternehmen finanziert werden, die in den letzten vier Jahren von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen waren (insgesamt 40 Ereignisse in 16 Regionen).
Die Finanzierung erfolgt in Form von Steuergutschriften – ein Verfahren, das bereits im Falle der Erdbeben in den Abruzzen, in der Emilia-Romagna und in Zentralitalien erfolgreich angewandt wurde. Der Fonds hat zwei Vorteile: Erstens kann er den Gemeinden sofort Finanzierungsmittel bereitstellen und zweitens gibt er dem Staat die Möglichkeit, die Lasten des Wiederaufbaus auf einen längeren Zeitraum zu verteilen.
Programm „Social Impact Italia“ für die Sozialwirtschaft
Als weiteres Element einer verstärkten Zusammenarbeit vereinbarten der EIF und die CDP das neue Programm „Social Impact Italia“ im Umfang von 100 Millionen Euro, das zu gleichen Teilen von den beiden Instituten finanziert wird. Mit dem Programm soll die Entwicklung des Inclusive-Finance-Marktes für soziales Unternehmertum in Italien gefördert werden. Als geduldiger und wirkungsorientierter Investor wird Social Impact Italia sich im sozialen Sektor engagieren – sowohl direkt mit Darlehen an spezialisierte Partnerinstitute (u. a. für Mikrokredite) als auch indirekt durch Beteiligungen an Investmentfonds, die sich auf den Sektor spezialisiert haben.
Zusammenarbeit zwischen EIF und CDP bei neuen Finanzprodukten für KMU
Die heute unterzeichnete Rahmenvereinbarung zwischen der EIB und der CDP sieht eine Festigung und Ausweitung der Partnerschaft beider Institute vor. Damit soll das Angebot an Finanzierungsinstrumenten für KMU in Italien und in Europa insgesamt weiter ausgebaut werden. Seit 2015 haben die CDP und der EIF im Rahmen des Juncker-Plans eine Reihe gemeinsamer Initiativen in den Bereichen Eigenkapital, Verbriefung und Garantien auf den Weg gebracht – in jüngster Zeit außerdem Finanzprodukte, die Strukturfondsmittel effizient nutzen und den Zugang zu Krediten, ergänzend zu herkömmlichen Finanzierungsquellen, über alternative Kanäle ermöglichen.