Die Europäische Investitionsbank als Gründer und Anteilseigner des ersten privaten Startkapitalfonds in Tunesien

Im Außenbüro der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Tunis fand heute die offizielle Vertragsunterzeichnung des ersten privaten Startkapitalfonds in Tunesien statt.Dieser Fonds mit dem Namen « Seedfonds Phenicia » ist für die Finanzierung innovativer Unternehmen in Tunesien bestimmt, die sich in der Gründungsphase befinden oder seit weniger als fünf Jahren bestehen. Er dient der Unterstützung von Vorhaben, die von Privatpersonen oder -unternehmen oder von Universitäten, betrieblichen Ausbildungsstätten oder Technologieparks durchgeführt werden.

Der Fonds wurde von der Europäischen Investitionsbank im Rahmen der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) ins Leben gerufen und gefördert und in Zusammenarbeit mit den tunesischen Behörden und CDC Entreprises (Caisse des Dépôts-Konzern) eingerichtet. Er wird von Alternative Capital Partners verwaltet werden, einer neuen Gesellschaft unter tunesischer Verwaltung und unter Leitung von Selma Bellagha. Die EIB konnte mit der engen Zusammenarbeit des tunesischen Finanzministeriums rechnen, das die Einführung eines auf Risikokapitalfonds abgestimmten rechtlichen Rahmens aktiv unterstützt hat.

Das Fondskapital beläuft sich auf 10 Mio TND (etwa 6 Mio EUR). Die EIB ist mit 33% Hauptanteilseignerin. CDC Entreprises haben 17% des Kapitals gezeichnet. Der Fonds gilt als Beispiel für eine Nord-Süd-Partnerschaft, da die verbleibenden 50% des Kapitals von institutionellen Anlegern in Tunesien gezeichnet wurden (20% von der Arab Tunisian Bank, 10% von der Amen Bank, 10% von der Banque de l'Habitat, 5% von der Groupe des assurances de Tunisie und 5% von der Arab Tunisian Lease).

Der Fonds würde vom Fachwissen eines internationalen Spezialisten für Gründungskapital profitieren, der das Fondsmanagementteam während des ersten Jahres begleiten und es ihm ermöglichen würde, in diesem Sektor die besten international anerkannten Standards umzusetzen.

Die Europäische Investitionsbank finanziert diese Doppeloperation (Übernahme einer Beteiligung und technische Hilfe) aus Mitteln des FEMIP-Treuhandfonds, der von einigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der Europäischen Kommission eingerichtet wurde.Dieser Treuhandfonds verstärkt die traditionelle Tätigkeit der EIB insbesondere bei der Unterstützung des privaten Sektors und der Schaffung von Arbeitsplätzen in den neun Partnerländern im südlichen Mittelmeer. Damit ermöglicht der FEMIP-Treuhandfonds die Durchführung von Risikokapitaloperationen mit hohem Zusatznutzen und die Bereitstellung technischer Hilfe, was zu einem Wissensaustausch zwischen dem Norden und dem Süden führt.