Die Europäische Investitionsbank hat heute ein Darlehen von 587 Millionen Euro für die größte Windkraftanlage der Welt zugesagt. Sie soll an einem vom Land aus nicht sichtbaren Standort 85 km nördlich vor der niederländischen Küste errichtet werden. Der 600-MW-Gemini-Windpark wird nach seiner Inbetriebnahme mehr als 1,5 Millionen Menschen mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen; dies entspricht der Gesamtzahl der Einwohner der benachbarten niederländischen Provinzen Friesland, Drente und Groningen.

„Gemini wird einen wichtigen Beitrag zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen leisten und Hunderte von Arbeitsplätzen in den Niederlanden schaffen. Die Europäische Investitionsbank freut sich, einer der größten Geldgeber für dieses wegweisende Projekt zu sein. Gemini ist nicht nur der größte Offshore-Windpark der Welt, sondern auch das bislang umfangreichste Projekt im Bereich der erneuerbaren Energien, das im Rahmen einer Projektfinanzierung realisiert wird. Die Finanzierung von Infrastruktur, die eine sichere Stromversorgung der Verbraucher gewährleistet, die den CO2-Ausstoß verringert und durch die Verwendung innovativer Turbinen Kosten senkt, unterstreicht das breite Engagement der EIB in den Niederlanden”, so Pim van Ballekom, Vize-Präsident der Europäischen Investitionsbank, Europas Bank für langfristige Finanzierungen. 

Aufgrund der konstant hohen Windgeschwindigkeiten von durchschnittlich Windstärke 5 in dem 68 Quadratkilometer großen Windparkgelände und der innovativen Turbinen, die bei Stürmen bis Windstärke 11 betrieben werden können, werden die 150 Windräder des Gemini-Windparks im Vergleich zu anderen Offshore-Windkraftanlagen die höchste Stromausbeute aus erneuerbaren Energiequellen erzielen.

Während der Bauzeit von voraussichtlich drei Jahren entstehen mehr als 500 Arbeitsplätze. In den ersten 15 Jahren des Betriebs des Gemini-Windparks werden etwa 150 Beschäftigte für Betrieb und Wartung benötigt.

Dieses neue Vorhaben in den Niederlanden ist zugleich das größte Vorhaben weltweit im Bereich der erneuerbaren Energien, für das die erforderlichen Mittel im Rahmen einer Projektfinanzierung bereitgestellt werden. Als einzige Sicherheit dienen den kreditgebenden Banken und Einrichtungen das Projekt selbst und die erwarteten Einnahmen. 85 Prozent des vom Gemini-Windpark erzeugten Stroms werden vom niederländischen Energieunternehmen Delta abgenommen werden.

Der Einsatz einer neuen Turbinentechnologie wird es erlauben, die Gemini-Windkraftanlage auch bei höheren Windgeschwindigkeiten zu betreiben, da die Rotorblätter zur Verringerung der Windlast gedreht werden können. Die Spitze des Rotors erhebt sich 150 m über den Meeresspiegel und überragt damit jedes Bürogebäude in Europa. Die Kabel zur Netzanbindung der Windkraftanlage werden unter dem Meeresboden verlegt. Darüber hinaus wurden Maßnahmen zum Schutz der Umwelt vorgesehen.

Die Gesamtbaukosten für den Gemini-Windpark werden auf 2,8 Milliarden Euro veranschlagt. Die Europäische Investitionsbank wird das Vorhaben gemeinsam mit Northland Power, dem dänischen Pensionsfonds PKA und einem Konsortium internationaler Geschäftsbanken finanzieren.

Die Europäische Investitionsbank ist einer der weltweit größten Kreditgeber für Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien. Beispiele für Vorhaben, die sie in jüngerer Zeit in diesem Bereich gefördert hat, umfassen den Noordoostpolder-Onshore-Windpark und den Ausbau der Hochspannungsleitungen zwischen Windkraftanlagen und Verbrauchern in den Niederlanden und Deutschland durch das Unternehmen TenneT.

Im vergangenen Jahr stellte die Europäische Investitionsbank langfristige Darlehen zu günstigen Bedingungen im Betrag von 1,3 Milliarden Euro für wichtige Projekte in den Niederlanden bereit. Dabei wurden Vorhaben in einer Vielzahl von Sektoren gefördert, wie z. B. Bildung, Energie, Verkehr, Gesundheit sowie Forschung und Entwicklung in Unternehmen. In Zusammenarbeit mit führenden Banken unterstützte die EIB außerdem Investitionen kleinerer Unternehmen