Die Präsidenten der größten Entwicklungsbanken der Welt haben sich heute verpflichtet, gemeinsam die Investitionen für den Klimaschutz erheblich zu erhöhen und sicherzustellen, dass bei künftigen Entwicklungsprogrammen die Risiken und Chancen des Klimawandels bedacht werden.

Auf der 21. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) gaben die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), die Asiatische Entwicklungsbank (ADB), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), die Europäische Investitionsbank (EIB), die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) und die Weltbankgruppe (WBG) in einer gemeinsamen Erklärung bekannt, dass sie die Absicht haben, weitere Mittel des öffentlichen und des privaten Sektors zu mobilisieren, um die Länder dabei zu unterstützen, ihre Treibhausgasemissionen zu senken und sich an den Klimawandel anzupassen.

In der gemeinsamen Erklärung verpflichteten sich die multilateralen Entwicklungsbanken (MDB), „die Belange des Klimawandels in allen Strategien, Programmen und Vorhaben zu berücksichtigen, damit insbesondere für die Armen und am stärksten Gefährdeten nachhaltigere Ergebnisse erzielt werden.“ Wie in der Erklärung festgestellt wird, haben die sechs Banken in den vier Jahren seit 2011, als mit der Nachverfolgung der Klimafinanzierung begonnen wurde, bereits 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern bereitgestellt.

Die Erklärung folgte den jüngsten Zusagen der multilateralen Entwicklungsbanken, in den nächsten Jahren mehr Finanzmittel für die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung an seine Auswirkungen zur Verfügung zu stellen.

So verpflichteten sich die multilateralen Entwicklungsbanken, ihre Klimafinanzierungen zu erhöhen und die Ergebnisse der Pariser Konferenz bis 2020 umzusetzen. „Jede unserer Organisationen hat sich Ziele für die Aufstockung ihrer Klimafinanzierungen und die Mobilisierung von Finanzmitteln aus anderen Quellen gesetzt. (...) Mit diesen Zusagen unterstützen wir das erklärte Ziel, die Mittel für Klimaschutzmaßnahmen in den Entwicklungsländern bis 2020 auf jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu steigern.“

Rund 180 Länder haben inzwischen ihre nationalen Beiträge – die „Intended Nationally Determined Contributions (INDCs)“ – vorgelegt, in denen die Pläne zur Bewältigung des Klimawandels und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen dargelegt sind.

Gemeinsam mit 17 weiteren multilateralen, bilateralen, nationalen und kommerziellen Finanzinstituten haben die multilateralen Entwicklungsbanken außerdem zum Ausdruck gebracht, dass sie die freiwilligen Grundsätze zur Einbindung des Klimaschutzes in die Aktivitäten der Finanzinstitute unterstützen wollen und sich verpflichtet, „zusammen mit Partnern wie zum Beispiel dem International Development Finance Club die Wirkung der gemeinsamen Anstrengungen zu messen“.

 „Afrika gehört bereits zu den Verlierern des Klimawandels. Nun müssen wir sicherstellen, dass Afrika nicht auch noch bei der Klimafinanzierung das Nachsehen hat. Die Afrikanische Entwicklungsbank ist voll und ganz bereit, verstärkt Klimaschutzmaßnahmen in Afrika zu finanzieren”, erklärte Akinwumi Adesina, Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbank-Gruppe.

„Die Klimafinanzierung ist von entscheidender Bedeutung für die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung an seine Auswirkungen. Finanzmittel allein sind jedoch nicht genug. Es ist zwingend erforderlich, dass eine bessere Finanzausstattung mit intelligenteren Technologien, engeren Partnerschaften und der Vertiefung unseres Wissens einhergeht”, so Takehiko Nakao, Präsident der Asiatischen Entwicklungsbank.

„Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Vorreiter im Bereich der Klimafinanzierung leisten die multilateralen Entwicklungsbanken einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Sie nutzen ihre solide Wissensbasis, um die Finanzierung des Klimaschutzes zu verbessern, die Politikberatung zu intensivieren und dringend benötigte Finanzmittel aus dem privaten Sektor zu mobilisieren. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung intensiviert ihre Klimaschutzbemühungen zusätzlich dadurch, dass sie ihre jüngst verabschiedete Strategie für den Übergang zu einer grünen Wirtschaft umsetzt,” erklärte der Präsident der EBWE, Sir Suma Chakrabarti.

„Die Herausforderung des Klimawandels können wir nur bewältigen, wenn wir zusammenarbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass es durch die Bündelung der Bemühungen der Entwicklungsbanken gelingen wird, die dringend benötigten Finanzmittel aus dem privaten Sektor zu mobilisieren und die Ambitionen der politischen Führer vor Ort zu verwirklichen”, so der Präsident der Europäischen Investitionsbank Werner Hoyer.„Die EIB verpflichtet sich, bis 2020 ihrerseits 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzmaßnahmen bereitzustellen und ihre Anstrengungen in den Entwicklungsländern zu intensiveren – insbesondere im Hinblick auf die von der globalen Erwärmung am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen.“

„Im Vorfeld der 21. UN-Klimakonferenz haben wir mit vielen Ländern zusammengearbeitet, um ihre nationalen Beiträge zur Bekämpfung des Klimawandels festzulegen”, erklärte der Präsident der Interamerikanischen Entwicklungsbank Luis Alberto Moreno. „Nach der Konferenz von Paris werden wir die Länder dabei unterstützen, Investitionspläne zu entwickeln, mit denen es gelingt, die erforderlichen Finanzmittel zur vollständigen Umsetzung dieser Ziele zu mobilisieren.“

„Die Entwicklungsbanken haben ihre Bemühungen um den Klimaschutz weiter intensiviert”, unterstrich Jim Yong Kim, Präsident der Weltbankgruppe.„Wir verfügen über die Mittel, den gemeinsamen Willen und einen klaren Fahrplan in Form der nationalen Pläne, die unsere Kunden im Vorfeld von Paris ausgearbeitet haben.“

Joint Statement by the Multilateral Development Banks at Paris, COP21