Frankreich: EIB und Caisse des Dépôts finanzieren die Operation Campus in Straßburg mit 150 Millionen Euro

Am Montag, dem 24. Oktober 2016, wurden für die Operation Campus Finanzierungsverträge über insgesamt 150 Millionen Euro abgeschlossen. Unterzeichnet wurden die Verträge von Michel Deneken, Präsident der Universität Straßburg, Ambroise Fayolle, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), und Patrick François, Direktor für die Region Grand Est bei der Caisse des Dépôts. Im Rahmen dieser Finanzierung stellen die EIB 90 Millionen Euro und die Caisse des Dépôts 60 Millionen Euro bereit.

„Diese Finanzierung unterstreicht die vorrangige Bedeutung, die wir der Förderung von Bildung und Jugendbeschäftigung beimessen“, betonte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle anlässlich der Unterzeichnung. „Die EIB stellt der Unistra günstige Finanzierungsmittel zur Verfügung und fördert so die Entwicklung eines erstklassigen und nachhaltigen Campus, der sowohl national als auch international für Studierende, Professoren und Forscher attraktiv ist.“

Ein innovativer Finanzierungsplan für eine leistungsfähige Bildungs- und Forschungsinfrastruktur

Die unterzeichneten Verträge bieten der Universität innovative Finanzierungen für ihre Vorhaben.

Die Universität Straßburg, die seit 2009 im Rahmen der Operation Campus gefördert wird, erhält pro Jahr 15 Millionen Euro aus zweckgebundenen Mitteln (Dotationskapital) von insgesamt 375 Millionen Euro, die der Staat verwaltet. Dank dieser jährlichen Mittelausstattung kann die Universität Straßburg Maßnahmen finanzieren, ohne ihren Haushalt zu belasten. Hierzu zählen:

• die Sanierung und der Neubau von Hochschulgebäuden,
• der Betrieb und die Instandhaltung der Gebäude über einen Zeitraum von 25 Jahren, so dass eine nachhaltige universitäre Infrastruktur sichergestellt ist.

Mithilfe dieses innovativen Finanzierungsplans wurden bereits mehrere Vorhaben realisiert, die unter die Operation Campus in Straßburg fallen. Bisher

• wurden acht Vorhaben durchgeführt, darunter die Neugestaltung des Universitätsparks (Hauptcampus), der Bau des Internationalen Universitätshauses, die Sanierung des Amphitheaters Cavaillès und der Wiederaufbau der Paul-Appell-Mensa;
• wurden im Jahr 2016 fünf Vorhaben in die Wege geleitet: das biomedizinische Forschungszentrum Straßburg, die Umgestaltung des Europäischen Zentrums für Management und Wirtschaft (PEGE) und das Insektarium;
• sind für 2017 die folgenden Projekte geplant: Bau des „Studiums“, Ausbau des Instituts für supramolekulare Wissenschaft und Engineering (ISIS), Bau eines Datenzentrums, Bau eines Mitarbeitergebäudes.

Die Umsetzung dieses umfangreichen Programms wird bis 2023 dauern.

Maßgeschneiderte Finanzierungen für eine schnellere Durchführung der Operation Campus

Dank ihres AAA-Ratings kann die  EIB der Universität Straßburg ein Darlehen von 90 Millionen Euro mit einer langen Laufzeit und günstigen Bedingungen anbieten. Die Universität kann dadurch den Zinsertrag aus dem Dotationskapital für den Campus Straßburg optimal einsetzen. Nach Saclay-Centrale, Grand Lille, Lyon und Paris Intramuros ist dies der fünfte Campus, der im Rahmen der Operation Campus gefördert wird. Die EIB vergibt zur Finanzierung dieses Programms landesweit 1,3 Milliarden Euro.

Die Caisse des Dépôts stellt der Universität Straßburg zwei auf sie zugeschnittene Darlehen bereit.  Die Darlehen sind Teil einer Fazilität von 20 Milliarden Euro, die das Institut dem öffentlichen Sektor des Landes  aus Spareinlagen einräumt und vor allem für die Finanzierung der langfristigen Investitionsvorhaben universitärer Einrichtungen bestimmt ist. Dabei handelt es sich um:

• ein Darlehen mit einer Laufzeit von 25 Jahren und einem Inanspruchnahmezeitraum von fünf Jahren, so dass die Universität die Auszahlung der Mittel auf den Fortschritt der Projektarbeiten  abstimmen kann,
• ein zinsloses Darlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren für energetische  Sanierungsmaßnahmen in den Jahren 2016 und 2017.

Vergeben werden diese Darlehen aus einer für den öffentlichen Sektor bestimmten Fazilität von 20 Milliarden Euro, die aus Spareinlagen bereitgestellt und vor allem für die Finanzierung der langfristigen Investitionen universitärer Einrichtungen in Anspruch genommen wird.