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  • Elfter Darlehensvertrag zwischen EIB und Aquafin: 100 Millionen Euro für den Ausbau der Abwasserbehandlungsinfrastruktur in flämischen Städten und Gemeinden
  • Mittel fließen in Investitionen, die auf die Ausweitung der Abwasserbehandlung in Flandern in den Jahren 2020–2022 abzielen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die flämische Abwasserbehandlungsgesellschaft Aquafin haben einen neuen Darlehensvertrag unterzeichnet, der sich diesmal auf 100 Millionen Euro beläuft. Er betrifft die erste Tranche des elften Rahmenabkommens zwischen den beiden Parteien. Dieses umfasst einen Gesamtbetrag von 200 Millionen Euro. Die Mittel sind für den Ausbau der Abwassersammlung und ‑behandlung in Flandern bestimmt. Derzeit werde etwas über 84 Prozent aller Abwässer in Flandern gesammelt und behandelt. Mithilfe dieses Darlehens soll sich dieser Prozentsatz in den kommenden Jahren weiter erhöhen.

Neben einer Reihe kleinerer Projekte wird Aquafin drei neue Kläranlagen bauen und fünf bestehende erweitern. Alle diese Anlagen sind weniger als 50 Kilometer von der Nordseeküste entfernt. Da durch das Projekt deutlich weniger Regen- und Abwasser unbehandelt in die Nordsee eingeleitet wird, trägt das Darlehen auch zur „Clean-Oceans-Initiative“ bei. Außerdem wird ein Großteil der bestehenden Infrastruktur verbessert oder ersetzt, sodass beispielsweise getrennte Kanalisationsnetze für Regenwasser und für Abwässer zur Verfügung stehen.

Über dieses Darlehen trägt Aquafin auch zu den Klimazielen der EIB bei: 51 Prozent der Einzelvorhaben, die daraus finanziert werden, wirken sich direkt positiv auf den Klimaschutz aus. Infolge der Projektdurchführung werden voraussichtlich 4 700 Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) entstehen. Die neu errichteten oder renovierten Anlagen werden die Abwässer effizienter behandeln, wodurch der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zurückgehen. In allen angeschlossenen Anlagen werden Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt.

Die für Klimafinanzierungen zuständige EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro erklärte: „Wir freuen uns, Aquafins Investitionen zu fördern und die Region Flandern dabei zu unterstützen, die negativen Folgen des Klimawandels zu verringern und sich daran anzupassen. Das ist eines der vorrangigsten Ziele der EIB. Dieses Projekt entspricht völlig unserem Grundsatz, die Klimafinanzierungen auszuweiten und Klimaüberlegungen in alle unsere Aktivitäten einzubeziehen: Wenn Abwässer effizienter behandelt werden, sinken die CO2-Emissionen. Investitionen in die Kanalisationsnetze und Pumpstationen wiederum ermöglichen eine bessere Anpassung an den Klimawandel. Gleichzeitig trägt das Projekt zur „Clean-Oceans-Initiative“ bei, da weniger unbehandelte Abwässer in die Meere gelangen.“

„Mit diesem Darlehen unterstützt die EIB Aquafin und Flandern dabei, mehrere Ziele zu erreichen“, so Jan Goosens, CEO von Aquafin. „Durch den weiteren Ausbau der Abwasserbehandlungsinfrastruktur erhält die Tierwelt, die in den aufnehmenden Flüssen und Strömen lebt, die notwendige Atempause. Wenn es stark regnet, verringert sich durch die geplante gesonderte Ableitung des Regenwassers die Überschwemmungsgefahr, und das Risiko sinkt, dass unbehandeltes Wasser in die Oberflächengewässer gelangt. Außerdem kann das Regenwasser durch die getrennte Ableitung wiederverwendet werden, was vor allem in langen Dürreperioden wichtig ist. Und durch unsere Nebenprojekte, die auf Energieeffizienz und die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien abzielen, tragen wir wesentlich zu den flämischen Klimazielen bei.“

Da sich Investitionen auf Einzelpersonen, Natur und Gesellschaft auswirken, legt die EIB großen Wert auf die Nachhaltigkeit der Projekte, die sie mitfinanziert.

Hintergrundinformationen: 

Aquafin baut und verwaltet im Auftrag der flämischen Regierung die Abwasserinfrastruktur für rund fünf Millionen Einwohner in Flandern. Die Flämische Region erstellt dabei jedes Jahr ein Projektprogramm für das Unternehmen. Darin enthalten sind auch Projekte, die die Region für Kommunen durchführt, um für sie die finanzielle Belastung zu verringern. Bisher hat Aquafin bereits Projekte im Betrag von 4 Milliarden Euro für die Flämische Region umgesetzt; Vorhaben im Umfang von weiteren 1,7 Milliarden Euro befinden sich noch in der Pipeline.