• Das Projekt bietet mehr als 90 000 Menschen in der Gemeinde Gjilan/Gnjilane in Kosovo einen besseren und erschwinglichen Zugang zu Wasser- und Abwasserdienstleistungen
  • Dies ist die erste EIB-Finanzierung in den Bereichen Abwasser und Umweltschutz in Kosovo
  • Durch die bessere Abwasserinfrastruktur wird die wirtschaftliche und soziale Widerstandskraft gegen Naturkatastrophen wie Covid-19 erhöht

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt elf Millionen Euro bereit, um in der Gemeinde Gjilan/Gnjilane in Kosovo die Abwasserbehandlung für mehr als 90 000 Menschen zu verbessern, die gleichzeitig einen erschwinglichen Zugang zu Wasser- und Abwasserdienstleistungen erhalten. Die Finanzierung der EIB ermöglicht den Bau einer Kläranlage und eines entsprechenden Kanalisationsnetzes sowie die Wiederbelebung wichtiger Infrastrukturen im Umweltschutzsektor.

Zudem trägt das Projekt zu einer Verringerung der Wasserverschmutzung in der Gemeinde bei und reduziert auch die Gefahr einer grenzüberschreitenden Wasserverschmutzung. Die neue Abwasserinfrastruktur wird außerdem die Qualität und Effizienz der öffentlichen Gesundheit verbessern und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinde gegen Naturkatastrophen wie Covid-19 erhöhen. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz der EIB. Die Initiative zielt darauf ab, wichtige Infrastruktur im westlichen Balkan zu verbessern und den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt in der Region zu fördern. Die Unterstützung kritischer Umweltinfrastruktur ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von EU und EIB für den Westbalkan.

EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco: „Wir freuen uns, dieses Projekt zu unterstützen. Durch das moderne und erschwingliche Abwassermanagementsystem wird sich der Lebensstandard Tausender Menschen verbessern. Darüber hinaus fördert das Projekt den sozioökonomischen Fortschritt und regionale Verbindungen und trägt zu einer besseren Vorbereitung auf Pandemien und Notsituationen bei. Letztlich hoffen wir auch, dass diese Finanzierung Kosovo näher an die Umweltanforderungen der EU heranführt und die Entwicklung des Westbalkans in Richtung der UN-Entwicklungsziele unterstützt.“

Besnik Beslimi, Minister für Finanzen und Transfers der Republik Kosovo: „Die Regierung von Kosovo will mittelfristig die Transformation des Abwassersektors finanzieren, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und die Umwelt für kommende Generationen zu erhalten. Unser Ziel ist es, Abwasserprojekte mit der Europäischen Investitionsbank als Partner zu finanzieren. Sie blickt auf eine lange Erfolgsbilanz und einen entsprechenden Ruf bei der Finanzierung von Wasserprojekten zurück. Das heute unterzeichnete Projekt und das Mitrovica-Projekt, das dieses Jahr noch unterzeichnet werden soll, stehen in Einklang mit unserer Wasserstrategie.“

Nataliya Apostolova, Leiterin des EU-Büros/Sonderbeauftragte der Europäischen Union in Kosovo: „Der Mangel an Abwasserbehandlungsanlagen sowie die Urbanisierung und Bebauung in Kosovo führen oft zu einer Verschmutzung von Flüssen und Grundwasser, weil unbehandelte Abwässer eingeleitet und Abfälle entsorgt werden. Aus diesem Grund hat die EU beschlossen, Kosovo bei den Kosten für den Bau von Kläranlagen und die Sicherstellung ihres effizienten Betriebs zu unterstützen. So fördern wir beispielsweise über den Investitionsrahmen für den westlichen Balkan mit Finanzhilfen den Bau der Kläranlage in Gjilan/Gnjilane. Die Anlage wird die Wasserqualität für die Menschen in der Region unserer Meinung nach erheblich verbessern.“

Das Projekt wird von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit zehn Millionen Euro kofinanziert. Hinzu kommt ein Zuschuss der Europäischen Union über 3,1 Millionen Euro aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan für die Projektvorbereitung und -durchführung.

Hintergrundinformationen:

Die EIB in Kosovo

Im Juni 2013 hat die EIB ein Rahmenabkommen mit Kosovo unterzeichnet. Dadurch kann die Bank vorrangige Projekte finanzieren, vor allem in den Bereichen Umweltschutz, Verkehr sowie Telekommunikations- und Energieinfrastruktur, die für die Entwicklung des Landes von entscheidender Bedeutung sind. Das Engagement der EIB erleichtert die Ko-Finanzierung von Projekten mit anderen Geldgebern. Außerdem können Instrumente wie der Investitionsrahmen für den westlichen Balkan oder die Fazilität für Unternehmensentwicklung und Innovation im westlichen Balkan besser eingesetzt werden.

Weitere Informationen über die Projekte der EIB in Kosovo unter: https://www.eib.org/de/projects/regions/enlargement/the-western-balkans/kosovo/index.htm

Die EIB auf der Balkanhalbinsel

Die Europäische Investitionsbank ist ein führender internationaler Geldgeber im Westbalkan. Seit 2007 hat die Bank in der Region fast acht Milliarden Euro für Projekte bereitgestellt. Sie setzt ihre Hilfe für den Wiederaufbau und die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur fort und fördert seit 2010 auch Projekte in vielen weiteren Bereichen, darunter Gesundheit, Forschung und Entwicklung, Bildung und KMU.

Weitere Informationen zur Tätigkeit der EIB im Westbalkan

Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz (Resilienzinitiative)

Die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz wurde 2016 auf Aufforderung des Europäischen Rates ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, durch die Erhöhung der Widerstandskraft von Volkswirtschaften gegenüber zukünftigen Schocks Migrationsmuster mittel- bis langfristig zu verändern und Flüchtlinge zu unterstützen. Durch die Mobilisierung von Finanzmitteln stärkt die Initiative Wachstum und Beschäftigung und fördert wichtige Infrastrukturprojekte und den sozialen Zusammenhalt in den Nachbarregionen der EU.

Investitionsrahmen für den westlichen Balkan

Der Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF) ist ein regionales Kombinationsinstrument zur Förderung der EU-Erweiterung und der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo*, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien. Er wurde 2009 als gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission, der Entwicklungsbank des Europarats, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der Europäischen Investitionsbank sowie mehrerer bilateraler Geldgeber eingerichtet.

Das Team Europe und die Covid-19-Maßnahmen im Westbalkan

Als Teil der #TeamEurope-Strategie, der globalen Antwort der EU auf Covid-19, hat die EIB-Gruppe schnell 5,2 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der EU mobilisiert und damit Finanzierungen und gezielte technische Hilfe beschleunigt. Speziell für die Länder im Westbalkan hat die Bank ein Soforthilfepaket von 1,7 Milliarden Euro geschnürt, das vorrangig für KMU und den Gesundheitssektor bestimmt ist. Insgesamt beläuft sich das finanzielle Hilfspaket der EU für den Westbalkan auf mehr als 3,3 Milliarden Euro.