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  • EIB und EIF wollen gemeinsam mit führenden rumänischen Banken die wirtschaftliche Resilienz gegen Covid-19 stärken
  • Finanzierungsprogramm der EIB für Investitionen in Hochschulen kommt bereits bei der Technischen Universität Cluj und der Medizinischen Universität Bukarest zum Einsatz
  • Rekordbetrag für Projekte in Rumänien ausgezahlt; weitere umfangreiche Finanzierungen für Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen, Straßenverkehrssicherheit und Wasserversorgung geplant

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der Europäische Investitionsfonds (EIF) stellen in Rumänien neue Finanzierungen von mehr als 809 Millionen Euro für Investitionen in die Hochschulbildung, Wasserverteilung, Energieeffizienz und Projekte des Privatsektors bereit. Die Vereinbarungen dafür wurden vergangenes Jahr mit rumänischen Partnern im öffentlichen und privaten Sektor getroffen.

Mit dem Geld unterstützt die Europäische Investitionsbank-Gruppe auch gezielt rumänische Unternehmen, damit sie weiterhin investieren und die Folgen der Covid-19-Pandemie besser bewältigen können.

Alexandru Nazare, rumänischer Finanzminister und Gouverneur der Europäischen Investitionsbank: „Durch die Coronapandemie war 2020 ein äußerst schwieriges Jahr für Rumänien, Europa und die ganze Welt. Die Europäische Investitionsbank-Gruppe hat entscheidend dazu beigetragen, dass Unternehmen in ganz Rumänien den wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 besser standhalten und das Land vorrangige Hochschul-, Gesundheits-, Wasser- und Energieinvestitionen zügig voranbringen kann. In enger Zusammenarbeit mit der EIB-Gruppe hat Rumänien wirtschaftliche Chancen genutzt, vorrangige Infrastruktur aufgebaut und wichtige Dienstleistungen entwickelt. Mit ihrer umfangreichen Pipeline für künftige Finanzierungen in Rumänien knüpfen EIB und EIF an diese beeindruckende Erfolgsbilanz an.“

Christian Kettel Thomsen, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Rumänien: „Wir müssen sicherstellen, dass Unternehmen weiter investieren können und vorrangige Projekte vorankommen. Nur so können wir die Folgen von Covid-19 abfedern und eine bessere Zukunft aufbauen. Durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit ihren öffentlichen und privaten Partnern in Rumänien und mithilfe ihrer Finanz- und Fachexperten in Bukarest konnte die Europäische Investitionsbank-Gruppe erneut transformative Unterstützung für Investitionen leisten, die die Wirtschaft, die Gesellschaft und den Klimaschutz in Rumänien voranbringen. Die neuen Finanzierungen von 809 Millionen Euro, die EIB und EIF im Jahr 2020 zugesagt haben, kommen in den nächsten Jahren landesweit Tausenden von Unternehmen, Studierenden und Haushalten zugute.“

Alain Godard, geschäftsführender Direktor des Europäischen Investitionsfonds: „2020 stellte der EIF neue Finanzierungen von mehr als 387 Millionen Euro für kleine Unternehmen in ganz Rumänien bereit. Dazu gehörten neue Garantie- und Eigenkapitaloperationen, zehn Mikrofinanzierungsprogramme und eine erste synthetische Verbriefung, um mehr Leasingfinanzierungen zu ermöglichen. Gemeinsam mit ihren rumänischen Partnern wollen die EIF-Teams in Bukarest und Luxemburg vor Ort weiterhin private Investitionen mit hoher Wirkung mobilisieren.“

Die Details des besonderen finanziellen und technischen Beitrags der EIB-Gruppe zu langfristigen, vorrangigen Investitionen wurden heute von EIB-Vizepräsident Christian Kettel Thomsen, EIF-Chef Alain Godard und EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella erläutert.

Gespräche mit Ministern zum Beitrag von EIB und EIF zu vorrangigen Investitionen

Den neuen Finanzierungszusagen der EIB-Gruppe in Rumänien gingen mehrere Treffen voraus, die Rumäniens Finanzminister und EIB-Gouverneur Alexandru Nazare in den vergangenen Wochen mit den für Investitionen und europäische Projekte, Energie und Verkehr zuständigen Ministern führte.

Für mehr Investitionen des Privatsektors und eine krisenfeste Wirtschaft

Rumänien will landesweit die Unternehmensinvestitionen und das Leasingangebot für landwirtschaftliche, verarbeitende und Dienstleistungsunternehmen verbessern und einen breiteren Zugang zu Finanzierungsmitteln gewährleisten. Dafür stellen EIB und EIF gemeinsam mit führenden rumänischen Finanzierungspartnern weitere 633 Millionen Euro bereit.

Ziel ist auch, über einheimische Banken und Finanzinstitute mehr und flexiblere Finanzierungen für Unternehmen bereitzustellen, damit sie dem wirtschaftlichen Druck und den Folgen der Coronapandemie besser standhalten können.

Zu den neuen EIB-Finanzierungen für Investitionen des Privatsektors in Rumänien gehört auch ein Darlehen von 100 Millionen Euro für den landesweiten Ausbau der Lager- und Lieferkettenkapazitäten sowie neue Darlehensprogramme, die den Zugang von Unternehmern und sozial benachteiligten Gruppen zu Finanzierungen gewährleisten sollen.

Die EIB und der EIF haben außerdem die erste synthetische Verbriefung in Rumänien unterstützt, die das Angebot an spezialisierten Leasingfinanzierungen verbessern und rumänischen Unternehmen die Möglichkeit geben soll, ihre Produktionsanlagen und Fahrzeugflotten zu modernisieren.

EIB-Investitionsumfrage: Covid-19 wirkt sich unterschiedlich auf Unternehmensinvestitionen in Rumänien aus

Das jüngste volkswirtschaftliche Research der EIB deutet darauf hin, dass sich die Aussichten für Unternehmen in Rumänien – ähnlich wie in anderen EU-Ländern – kurzfristig eingetrübt haben. Am pessimistischsten wird das wirtschaftliche Klima eingeschätzt.

Laut Investitionsumfrage der Europäischen Investitionsbank wird Unsicherheit über die Zukunft weiter am häufigsten als langfristiges Investitionshemmnis genannt (82 Prozent), gefolgt von Fachkräftemangel (72 Prozent). Mehr Unternehmen in Rumänien als in anderen EU-Ländern sehen eine mangelhafte Verkehrsinfrastruktur als langfristiges Investitionshemmnis (63 Prozent gegenüber 40 Prozent).

Die neue Investitionsumfrage zeigt, dass Unternehmen hauptsächlich in den Ersatz von Gebäuden und Produktionsausrüstung, also mehr in Sachanlagen investieren. Rund ein Viertel (27 Prozent) der rumänischen Unternehmen gibt an, ihre Investitionspläne als Folge von Covid-19 aufzugeben oder zu verschieben. Dies ist weniger als der EU-Durchschnitt von 35 Prozent.

Der gleiche Anteil rumänischer Unternehmen (27 Prozent) erklärt, an ihren Investitionsplänen festzuhalten, allerdings in reduzierten Umfang. Damit liegt Rumänien weit über dem EU-Durchschnitt (18 Prozent). Rund eines von zehn Unternehmen hat Probleme bei der Kapitalbeschaffung und muss Investitionen nach wie vor weitgehend aus eigener Kraft finanzieren. Die Kapitalbeschaffung ist in Rumänien ein größeres Problem als in anderen EU-Ländern. Für Unternehmen, die bei Investitionen in Digitalisierung und Energieeffizienz zurückliegen, ist es besonders schwer, externe Finanzierungen zu erhalten. 

In puncto grüne Wende sagen drei Viertel der rumänischen Unternehmen (75 Prozent) und damit mehr als im EU-Durchschnitt (58 Prozent), dass sich der Klimawandel derzeit auf ihr Geschäft auswirkt. Zwei Drittel (66 Prozent) geben an, dass sie bereits in Klimaprojekte investieren oder dies planen. Das entspricht dem EU-Durchschnitt von 67 Prozent. Jedoch gelang es nur 37 Prozent der Unternehmen, in Maßnahmen für eine bessere Energieeffizienz zu investieren, weit unter dem EU-Durchschnitt von 47 Prozent.

Schnellere Investitionen zur Umgestaltung der Hochschulbildung in Rumänien

Im vergangenen Sommer startete die EIB ihr neues Finanzierungsprogramm für rumänische Hochschulen. Mit dem Geld sollen im Zeitraum 2021–2025 landesweit Einrichtungen für Lehre, Forschung und Innovation verbessert werden.

Die ersten beiden Darlehen gehen an die Technische Universität Cluj-Napoca und die Universität für Medizin und Pharmazie „Carol Davila“ in Bukarest. Mit dem Geld wollen sie die strategische Entwicklung beschleunigen, Forschungseinrichtungen modernisieren, das Bildungsangebot verbessern und damit bessere Bedingungen für Studium und Forschung schaffen.

Die EIB führt bereits Gespräche mit weiteren rumänischen Hochschulen, um deren Investitionen mit langfristigen Finanzierungen zu unterstützen. Dabei könnte die EIB auch ihre einzigartige Erfahrung mit Bildungsinvestitionen in ganz Europa einbringen.

Niedrigere Heizkosten für Haushalte und Schulen

Vergangenes Jahr setzte die EIB ihre Unterstützung für Energieeffizienzprojekte in Rumänien fort und sagte 42 Millionen Euro für die Investitionsprogramme von drei Bukarester Bezirken zu.

Durch diese Programme wollen die Projektträger in insgesamt 900 Wohngebäuden und 19 Schulen den Energieverbrauch verringern und die Heizkosten senken. Mit ihrer neuen Finanzierung greift ihnen die EIB bei der Umsetzung unter die Arme. Das neue Darlehen hilft bei der Umsetzung des rumänischen Energieeffizienz-Aktionsplans und fällt bei der EIB in den Förderbereich Ressourceneffizienz in der EU.​

Weitere Finanzierungen in der Pipeline

In den kommenden Monaten will die EIB ein neues Darlehen für den Bau von drei Krankenhäusern unter Dach und Fach bringen. Dabei geht es um ein regionales Notfallkrankenhaus in Iaşi und um jeweils ein Regionalkrankenhaus in Craiova und Cluj.

Geplant sind auch neue Projekte zur landesweiten Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit, langfristige Finanzierungen für den Ausbau und die Modernisierung der Wasserinfrastruktur in den Kreisen Cluj und Sălaj, für die bereits im vergangenen Jahr Mittel bereitgestellt wurden, sowie neue Initiativen zur Unterstützung von Unternehmensfinanzierungen und kommunalen Investitionen.

Erfolgsbilanz der EIB-Gruppe in Rumänien

Seit 1991 haben EIB und EIF in Rumänien mehr als 17 Milliarden Euro für transformative Investitionen des privaten und öffentlichen Sektors zur Verfügung gestellt.

Hintergrundinformationen

Weitere Informationen über die Tätigkeit der EIB in Rumänien

Alle Ergebnisse der EIB-Investitionsumfrage 2020 für Rumänien