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  • Neue Entwicklungsplattform hat ihren Sitz in London und wird von der CDC-Länderdirektorin für Äthiopien, Vivianne Infante, geleitet

Die Entwicklungsfinanzierungsinstitute der G7-Länder haben die Einrichtung einer neuen Plattform bekannt gegeben, die Investitionen in fragilen Staaten und Konfliktgebieten in Afrika anstoßen soll.

Der „Africa Resilience Investment Accelerator“ (ARIA) soll durch gemeinsame Maßnahmen und gebündeltes Know-how Investitionen in fragilen Staaten ankurbeln und so dringend benötigtes Kapital in diesen Ländern mobilisieren.

Bisher haben die Entwicklungsfinanzierungsinstitute gemischte Ergebnisse bei der Ermittlung von Investitionsmöglichkeiten erzielt. Der ARIA will proaktiv auf diesen Märkten tätig werden und so die Investitionsreife fördern – sowohl die Fähigkeit der Länder, die Finanzierungen der Entwicklungsfinanzierungsinstitute in Anspruch zu nehmen, als auch die Kapazitäten der Institutionen, in diesen Ländern zu investieren.

Auch das britische Außenministerium unterstützt den ARIA, der seinen Sitz in den Räumlichkeiten der CDC in London haben wird. Vivianne Infante, derzeit CDC-Länderdirektorin für Äthiopien, wird in den ersten beiden Jahren die Leitung des ARIA übernehmen.

Vivianne Infante: „Entwicklungsfinanzierungsinstitute müssen den bedürftigsten Ländern unter die Arme greifen. Fragile Staaten brauchen unbedingt Kapital, um Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Investitionen in diesen Märkten sind jedoch komplex und mit Herausforderungen verbunden. Der ARIA wird wesentlich dazu beitragen, diese Herausforderungen zu meistern.“

Die Plattform wird zudem mehrere Länder ermitteln, in denen sie gezielt Know-how aufbauen und Vor-Ort-Besuche vornehmen wird. Mit diesen länderspezifischen Maßnahmen will der ARIA die Zusammenarbeit der Entwicklungsfinanzierungsinstitute vertiefen und längerfristig ihre Aktivitäten stärker koordinieren.

Voraussichtlich wird der ARIA zusätzliche Investitionsmöglichkeiten in Zielländern ausfindig machen.

Vicky Ford, für Afrika zuständige Staatssekretärin im britischen Außenministerium: „Ehrliche und zuverlässige Finanzierungen sind eine äußerst wirksame Methode, um den Ländern bei der Bewältigung von Konflikten zu helfen, Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswachstum voranzutreiben.“

Der „Africa Resilience Investor Accelerator“ unterstützt Entwicklungsfinanzierungsinstitute dabei, das große Ziel der G7-Staaten zu erreichen, bis zum Jahr 2027 80 Milliarden US-Dollar für Investitionen in den afrikanischen Privatsektor bereitzustellen.

Die Schwerpunkte des ARIA sind:

1.      Marktabbildung: Entwicklung eines Instruments, das investitionsrelevante Informationen enthält, darunter Schlüsselsektoren, wichtige Partner vor Ort, Finanzintermediäre, potenzielle Beteiligungsunternehmen und Investitionshindernisse

2.      Integrität: Arbeitsgruppe, die Einschätzungen und Erfahrungen zu Integritätsproblemen austauscht, vor allem bei der Prüfung von Investitionsvorhaben, und gemeinsame Standards sowie Vorgehensweisen bei der Zusammenarbeit und dem Informationsaustausch zwischen den Entwicklungsfinanzierungsinstituten vereinbart

3.      Konfliktsensitivität: Harmonisierung der Best Practice im Bereich Konfliktsensitivität, einschließlich der Entwicklung gemeinsamer Standards und Instrumente, mithilfe derer die Entwicklungsfinanzierungsinstitute Investitionsaktivitäten in sehr konfliktträchtigen Bereichen steuern können

Der ARIA wird ein wichtiger Partner des Oxford Fragility Forum sein. Das Forum bleibt die Denkfabrik und die akademische Hochburg, die sich in erster Linie mit Investitionsfragen in fragilen Ländern beschäftigt. Der ARIA fungiert als aktionsgesteuerte Plattform zur praktischen Umsetzung von Ideen, die im Fragility Forum diskutiert wurden.

Die Mitglieder des ARIA sind: die CDC Group, die US-amerikanische International Development Finance Corporation, die Proparco, die FinDev Canada, die Cassa Depositi e Prestiti (CDP) in ihrer Funktion als Finanzierungsinstitution für die internationale Entwicklungszusammenarbeit (Beobachter), die JICA (Beobachter), der Swedfund, die International Finance Corporation, die Afrikanische Entwicklungsbank, die Europäische Investitionsbank (Beobachter) und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Beobachter).

Die CDC Group

Die CDC Group ist der Impact Investor des Vereinigten Königreichs mit über 70 Jahren Erfahrung bei der Förderung des nachhaltigen und langfristigen Wachstums von Unternehmen in Asien und Afrika. Im Rahmen ihrer neuen Strategie wird ihr geografischer Tätigkeitsbereich ausgeweitet und umfasst jetzt auch indopazifische Länder und die Karibik. Genauere Details zur kommenden Strategieperiode werden am 14. Dezember 2021 bekannt gegeben.

Am 4. April 2022 ändert sich der Name der CDC in British International Investment plc.

Die Institution ist ein führender Akteur im Kampf gegen den Klimawandel und hat in den vergangenen vier Jahren mehr als 700 Millionen Pfund für Klimafinanzierungen zugesagt. In den Jahren 2022–2026 will sie mehr als drei Milliarden Pfund für dieses Ziel bereitstellen. Die CDC ist auch ein Gründungsmitglied der 2X Challenge, die zehn Milliarden US-Dollar mobilisiert hat, um die wirtschaftliche Entwicklung von Frauen voranzutreiben.

Die Institution hat in mehr als tausend Unternehmen in Schwellenländern investiert und verfügt über eine Bilanzsumme von 6,9 Milliarden Pfund. 2020 vergab die CDC über 1,1 Milliarden Pfund an Unternehmen in Afrika und Asien; für 2021 peilt sie 1,3 Milliarden Pfund an, mit Schwerpunkt auf Wachstum für alle, Beschäftigung und wirtschaftlicher Erholung von der Coronapandemie.

Die Mittel der CDC stammen vom britischen Staat, und die Institution wirkt maßgeblich an der Umsetzung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung mit. Alle Investitionserlöse werden wieder investiert, um das Leben von Millionen von Menschen in Afrika und Asien zu verbessern. Das Know-how der CDC macht sie zu einem idealen Partner für private Investoren, die Kapital einsetzen wollen, um messbare Umwelt- und Sozialeffekte in den Ländern zu erzielen, die am dringendsten finanzielle Hilfe benötigen.