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  • Die EIB-Investition in dieses vorrangige EU-Infrastrukturprojekt im Energiesektor wird die Gasversorgung in Nordmazedonien und dem Westbalkan diversifizieren und damit die Energiesicherheit verbessern
  • Das Projekt wird zur Einbindung Nordmazedoniens in große zukünftige Gasinfrastrukturprojekte beitragen und die Wettbewerbsfähigkeit des einheimischen Energiemarktes zum Wohl der Bevölkerung steigern
  • Das EIB-Darlehen ergänzt einen Zuschuss des Investitionsrahmens für den westlichen Balkan in Höhe von 12,4 Millionen Euro

Die Europäische Investitionsbank (EIB) investiert mit einem Projektdarlehen von 28,9 Millionen Euro für den Bau des Abschnitts in Nordmazedonien der Erdgasverbindungsleitung zwischen Nordmazedonien und Griechenland weiter in die Energiesicherheit im Westbalkan. Diese Investition wird zur Diversifizierung der Energiequellen und der Sicherheit der Energieversorgung beitragen und damit die sozioökonomische Entwicklung und die Integration in den regionalen und EU-weiten Energiemarkt gewährleisten. Das Darlehen der EIB ergänzt einen Zuschuss des Investitionsrahmens für den westlichen Balkan (WBIF) in Höhe von 12,4 Millionen Euro für technische Hilfe und Projektdurchführung.

Das Projekt betrifft den Bau eines 68 Kilometer langen Abschnitts einer Erdgasverbindungsleitung in Nordmazedonien, der an der Grenze in der Nähe der Stadt Gevgelija beginnt und unweit der Stadt Negotino endet. Es wurde von der Energiegemeinschaft als Projekt von gegenseitigem Interesse eingestuft und ist eines der im Wirtschafts- und Investitionsplan dargelegten Vorzeigeprojekte, die die Energieversorgung der Region zukunftssicher machen werden. Das Projekt profitiert zudem von EU-finanzierter technischer Hilfe, deren Ziel die Entwicklung der zentralen Verkehrs- und Energienetze im Westbalkan ist.

Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen im Westbalkan: „Als Bank der EU und Teil von Team Europe unterstützt die EIB gerne dieses Projekt, das den EU-Zielen entspricht, Bestandteil des Wirtschafts- und Investitionsplans und ein zentrales Element der nationalen Energiestrategie von Nordmazedonien ist. Es steht zudem in Zusammenhang mit der  Bereitschaft der Bank, die Energiesicherheit im Westbalkan durch eine geringere Abhängigkeit von einer einzigen Gasversorgungsquelle zu erhöhen. Durch die Anbindung an zunehmend diversifizierte Erdgasmärkte in Griechenland wird das Projekt den Zugang zu verschiedenen Quellen eröffnen, im Fall einer Gasknappheit die Versorgung sichern und den Wettbewerb im Markt steigern. Als vorrangiges Projekt für die Europäische Union und die Initiative für Energieverbindungsleitungen in Mittel- und Südosteuropa (CESEC) wird es dazu beitragen, in der Region die Energiegewinnung aus Kohle nach und nach zurückzufahren, die Netze auszubauen, die Bedingungen für einen gemeinsamen regionalen Markt zu schaffen und neue Investitionen anzuziehen.“

Fatmir Besimi, der Finanzminister von Nordmazedonien, ist dankbar für die fortgesetzte Unterstützung Nordmazedoniens durch die EIB: „Der Abschnitt in Nordmazedonien der Gasverbindungsleitung zwischen Griechenland und Nordmazedonien gehört für beide Länder, für die Regionen und für die Energiegemeinschaft zu den Projekten mit höchster Priorität und wird von allen maßgeblichen europäischen Institutionen unterstützt. Die Durchführung dieses Vorhabens wird die Energieversorgung sichern, vor allem in der Industrie, und damit zum Wirtschaftswachstum in allen Regionen der Republik Nordmazedonien beitragen. Das Projekt ist von strategischer Bedeutung für Nordmazedonien. Es wird zu zügigem und nachhaltigem Wirtschaftswachstum, einem höheren Lebensstandard und einer besseren Lebensqualität für die Menschen in unserem Land beitragen.“

Bajram Redjepi, Geschäftsführer von NER JSC Skopje: „Die Unterzeichnung des Vertrags und die Partnerschaft mit der EIB für den Bau der Erdgasverbindungsleitung mit DESFA ist nicht nur für die Entwicklung des Energiesektors in Nordmazedonien, sondern für die ganze Region von großer Bedeutung. Dieses Projekt gibt uns die Möglichkeit, unsere Versorgungsquellen zu diversifizieren und sicherer zu machen, und verschafft uns Zugang zu einem stärker von Wettbewerb geprägten Erdgasmarkt. Wir tun alles, möglichst viele Kontakte zu knüpfen und Hindernisse zu beseitigen.“

Steffen Hudolin, Leiter der Abteilung für Zusammenarbeit in der Delegation der Europäischen Union in Nordmazedonien: „Die Gasverbindungsleitung zwischen Nordmazedonien und Griechenland ist sowohl politisch als auch wirtschaftlich ein wichtiges Projekt. Mit der Investition von über zwei Millionen Euro in die Projektvorbereitung und 12,425 Millionen Euro in den Bau der Verbindungsleitung zeigt die Europäische Kommission, dass sie sich der Umsetzung des Wirtschafts- und Investitionsplans weiterhin verpflichtet fühlt. Investitionen in die Schlüsselinfrastruktur sind eine Voraussetzung für das Wachstum und die nachhaltige Entwicklung des Landes. Investitionen in Erdgas in Nordmazedonien sind als Übergangsmaßnahme für einen schrittweisen Wechsel zu erneuerbarer, grüner und sauberer Energie anzusehen, der zum Schutz der Umwelt beiträgt und die Energieversorgung langfristig sichert.“

Seit dem Beginn der Pandemie im Jahr 2020 hat die EIB im Rahmen der Team-Europe-Initiative zur Unterstützung der schnelleren Erholung kleiner und mittlerer Unternehmen und der Entwicklung lebenswichtiger Infrastruktur 144 Millionen Euro in Nordmazedonien investiert.

Hintergrundinformationen

Die EIB in Nordmazedonien

Die Bank der EU ist seit 1977 in Nordmazedonien tätig. Bisher hat sie eine Milliarde Euro investiert, überwiegend in kleine und mittlere Unternehmen und in den Verkehrssektor. 

Die EIB im Westbalkan

Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2009 hat sie über 8,6 Milliarden Euro für Projekte in der Region bereitgestellt. 

Team Europe und die Covid-19-Maßnahmen im Westbalkan

Als Teil der #TeamEurope-Strategie, der globalen Antwort der Europäischen Union auf Covid-19, hat die EIB-Gruppe schnell 5,2 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der EU mobilisiert und damit Finanzierungen und gezielte technische Hilfe beschleunigt. Speziell für die Länder im Westbalkan hat die Bank ein Soforthilfepaket von 1,7 Milliarden Euro geschnürt, das vorrangig für KMU und den Gesundheitssektor bestimmt ist. Insgesamt beläuft sich das finanzielle Hilfspaket der EU für den Westbalkan auf mehr als 3,3 Milliarden Euro.