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  • Neue Mittel für KMU, grüne Stadtentwicklung und Innovation
  • 5 900 Unternehmen profitieren, 126 000 Arbeitsplätze gesichert
  • Europäischer Garantiefonds dürfte 2,7 Milliarden Euro an neuen Investitionen mobilisieren

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat 2021 in Bulgarien Darlehen, Garantien und Eigenkapital in Höhe von 948 Millionen Euro vergeben. Dies entspricht einem Anstieg des Fördervolumens um 114 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auf einer Pressekonferenz in Sofia erläuterten Ivaylo Iaydjiev, stellvertretender Finanzminister Bulgariens, und EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova, was die EIB 2021 in Bulgarien bewirkte. Sie sprachen auch über den strategischen Ausblick der Bank der EU im kommenden Jahr.

2021 vergab die EIB in Bulgarien 176 Millionen Euro für nachhaltige Infrastruktur, grüne Stadtentwicklung und Unternehmen. Der EIF sagte 772 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu. Insgesamt kamen die Finanzierungen 5 900 Unternehmen zugute und sicherten 126 000 Arbeitsplätze.

Die Unterstützung aus dem Europäischen Garantiefonds (EGF) in Bulgarien dürfte 2,7 Milliarden Euro für KMU mobilisieren, die mit den Folgen der Covid-19-Pandemie kämpfen. Der EGF wurde von der EIB-Gruppe mit Beiträgen Bulgariens und anderer EU-Länder eingerichtet, um von der Coronakrise betroffenen Unternehmen unter die Arme zu greifen. 

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Das vergangene Jahr war für die bulgarische und die Weltwirtschaft erneut schwierig. Schuld war die Coronapandemie. Umso mehr freue ich mich, dass die EIB-Gruppe ihre Aktivitäten in Bulgarien im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelt hat. Fast 6 000 Unternehmen in Bulgarien erhielten Finanzierungen zu günstigen Konditionen, um Arbeitsplätze zu erhalten und im Geschäft zu bleiben. Die EIB spielte auch eine Schlüsselrolle für nachhaltige Infrastrukturinvestitionen. Durch ihre Beratungsdienste trug sie dazu bei, Projekte auf den Weg zu bringen und bankfähig zu machen. Ich danke allen unseren Partnern für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Ziel, mehr Beschäftigung und Wohlstand in Bulgarien zu schaffen.“

Ivaylo Iaydjiev, stellvertretender Finanzminister: „Die EIB spielt bei EU-Initiativen ebenso wie bei nationalen Maßnahmen eine Schlüsselrolle. Wir schätzen ihre Bemühungen sehr, neue Finanzierungsinstrumente zu entwickeln. Die Bank bietet innovative und pragmatische Lösungen, die auf die Bedürfnisse der Länder zugeschnitten sind, um die Pandemiefolgen zu bewältigen und Investitionen in der EU zu fördern. Wir zählen weiterhin auf die Bereitschaft der EIB, bei Initiativen zum Wohl unserer Wirtschaft mit den bulgarischen Behörden und Unternehmen zusammenzuarbeiten.“

Ergebnisse der EIB-Investitionsumfrage – Bulgarien

Nach der Pressekonferenz wurden die Ergebnisse der jährlichen Investitionsumfrage der EIB für Bulgarien vorgestellt. Die EIBIS liefert in dieser Form einmalige Einblicke in die Investitionslandschaft der Europäischen Union. Bulgarische Unternehmen zeigten sich in der Umfrage 2021 optimistischer als im Vorjahr. Mehr Firmen planen, ihre Investitionen zu steigern als zurückzufahren (netto 9 Prozent). Auf mehr Investitionen im Jahr 2021 setzen vor allem große Firmen und Firmen aus dem Dienstleistungssektor.

Ergebnisse der EIB-Gruppe 2021

Im zweiten Jahr in Folge konzentrierte sich die Bank der EU auf die Bewältigung der Coronakrise. Gleichzeitig vergab sie mehr Finanzierungen für grüne Projekte. Gemeinsam mit Partnern in Europa und weltweit erzielte die EIB-Gruppe ein Rekordvolumen von 95 Milliarden Euro und damit ein Plus von 23 Prozent gegenüber 2020 (77 Milliarden Euro). Davon waren über 65 Milliarden Euro Darlehen der EIB und gut 30 Milliarden Euro Garantien und Eigenkapital des EIF.

Mit diesem Ergebnis weist die EIB das höchste Finanzierungsvolumen in ihrer 63-jährigen Geschichte aus. Der Zuwachs ist vor allem auf den 24,4 Milliarden Euro schweren Europäischen Garantiefonds zurückzuführen, der 2020 mit 22 EU-Mitgliedsländern eingerichtet wurde, um Europas Wirtschaft (vor allem KMU und Midcap-Unternehmen) bei der Bewältigung der Coronafolgen zu unterstützen.

Die höheren Finanzierungsvolumina verdeutlichen die zentrale Rolle, die die EIB-Gruppe bei der massiven Pandemiehilfe der Europäischen Union gespielt hat. Mit Darlehen, Garantien und anderen Finanzierungsinstrumenten ergänzte die EIB-Gruppe nationale Resilienzprogramme. Sie unterstützte Gebietskörperschaften und vergab günstige Kredite an öffentliche und private Unternehmen. Ihre Gelder flossen in Sektoren, die besonders stark von der Pandemie betroffen sind – vom Gesundheitswesen bis hin zu kleinen Unternehmen.

Gleichzeitig investiert die EIB-Gruppe verstärkt in die grüne und digitale Wende und setzt damit den im November 2020 vom Verwaltungsrat verabschiedeten Klimabank-Fahrplan 2021–2025 um. Innovationen – der Schlüssel zum Übergang in eine nachhaltige Wirtschaft – wurden mit dem Rekordvolumen von 20,7 Milliarden Euro gefördert. Die EIB hat sich neue Ziele für die Kreditvergabe in den Kohäsionsregionen der EU gesteckt. Sie will mehr Mittel für Projekte in Übergangs- und weniger entwickelten Regionen bereitstellen, denen die grüne und digitale Wende schwerer fallen könnte. In den letzten fünf Jahren vergab die EIB 90,8 Milliarden Euro für Kohäsionsprojekte. Allein 2021 waren es 19,8 Milliarden Euro, oder 41 Prozent aller Unterzeichnungen in der Europäischen Union. Damit gab sie der Wirtschaft der Kohäsionsländer starke Impulse.  

Außerhalb der Europäischen Union arbeitete die EIB weiter mit ihren Team-Europe-Partnern zusammen. Um die EU-Aktivitäten außerhalb Europas zu unterstützen, rief die Bank die EIB Global ins Leben, ihren neuen Geschäftsbereich für internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung.

Die EIB-Gruppe in Bulgarien 2021

Tätigkeitsbericht 2021 der EIB-Gruppe

EIF-Broschüre 2021

Flyer EIB Global

EIF unterzeichnet erste Vereinbarung in Südosteuropa mit einem Fintech-Start-up – CFN AD

Eine Vereinbarung des EIF und der CFN AD über ein Garantieinstrument im Rahmen des Europäischen Garantiefonds ermöglicht es Bauunternehmen im Infrastruktursektor, sich durch Factoring in Höhe von insgesamt bis zu 153 Millionen Euro zu finanzieren.

Die CFN will kleinen und mittleren Betrieben schrittweise und langfristige Unterstützung anbieten. Diese Betriebe machen derzeit über 70 Prozent aller Auftragnehmer und Subunternehmer bei staatlich finanzierten Infrastrukturprojekten aus.

Aufgrund der Besonderheiten der Branche und der hohen Verschuldung ist es für kleinere Unternehmen schwierig, bei herkömmlichen Factoring-Anbietern akzeptiert zu werden. Weil entsprechende Angebote im bulgarischen Finanzsystem derzeit fehlen, will die CFN die Lücke mithilfe des EIF schließen.

Die CFN verbessert nicht nur die Liquidität der Unternehmen in der bulgarischen Bauwirtschaft, sondern stößt auch die digitale Transformation und die Einführung innovativer digitaler Finanzierungstechnologien in der Branche an. Die Kunden der CFN werden zu den ersten in Bulgarien und der Region gehören, die jede einzelne Phase ihrer Factoring-Finanzierung voll digital abwickeln können.

Dies ist die erste Garantievereinbarung des EIF mit einem Fintech-Start-up in Südosteuropa.

Die Wahl fiel auf die CFN, weil sie über ein starkes Team verfügt, das sich auf die Branchenexpertise ihrer Partner von der ORS Infrastructure Ltd., auf die innovative digitale Factoring-Technologie und auf die Risikobewertungs- und -managementmethodik stützt, die F27 speziell für diese Branche entwickelte.

Alain Godard, geschäftsführender Direktor des EIF: „Wir freuen uns, dass der EIF 2021 einen Zehnjahresrekord für das Geschäft in Bulgarien ausweist. Die heute bekannt gegebene Vereinbarung zeigt, wie wichtig es dem EIF ist, die kleinen und mittleren Unternehmen Bulgariens in der Coronapandemie zu unterstützen. Mit Unterstützung des Europäischen Garantiefonds wird die CFN Kleinstunternehmen und KMU Betriebskapital zur Verfügung stellen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihr Wachstum zu fördern. Wir stehen bereit, unsere langjährige Partnerschaft mit bulgarischen Unternehmen auch in Zukunft fortzusetzen.“  

Filip Genov, Executive Director der CFN AD: „Selten stößt ein neues Fintech-Unternehmen gleich beim Markteintritt auf eine starke Nachfrage nach einem neuen Finanzinstrument, einer absolut innovativen Technologie und einer ebenso innovativen Risikomanagement-Methodik. Schon lange werden neue Möglichkeiten der Betriebskapitalfinanzierung im bulgarischen Infrastrukturausbau benötigt. Bisher hinkt das Factoring in der Branche noch hinter der europäischen Praxis her. Mit dem EIF im Rücken wollen wir die finanzielle Absicherung verbessern und die Aktivitäten von KMU unterstützen. Durch den Zwischenschritt über die CFN verkürzt sich die Zeit bis zum Forderungseingang um Monate. Die meisten KMU haben damit erstmals Zugang zu dieser Finanzierungsart. Ermöglicht wird all dies durch die beste digitale Factoring-Lösung, die es derzeit in der Fintech-Branche weltweit gibt.“