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  • EIB schließt sich Coalition for Disaster Resilient Infrastructure an – Ziel ist klima- und katastrophenresiliente Infrastruktur für eine nachhaltige Entwicklung
  • EIB hat als Klimabank der EU umfangreiche Erfahrung mit Unterstützung von Klimaprojekten weltweit
  • Mitgliedschaft fördert Umsetzung des Klimaanpassungsplans der EIB, den die Bank auf der COP 26 in Glasgow bekannt gab

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat sich der Coalition for Disaster Resilient Infrastructure (CDRI) angeschlossen. Zu den Mitgliedern gehören Staaten, UN-Organisationen, multilaterale Entwicklungsbanken und Unternehmen des Privatsektors. Sie setzen sich in Ländern aller Entwicklungsstufen für den zügigen Aufbau klima- und katastrophenresilienter Infrastruktur ein.

Die CDRI wurde beim UN-Klimagipfel 2019 auf Initiative von Indiens Premierminister Narendra Modi ins Leben gerufen. Ihre Mitglieder wollen Wissen und Ressourcen bündeln und damit helfen, die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Im Vordergrund stehen der allgemeine Zugang zu grundlegenden Diensten, Wohlstand und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Diese Ziele sind eine wichtige Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung der Weltwirtschaft.

Die EIB will mit den anderen Mitgliedern der CDRI zusammenarbeiten und EU-Initiativen wie die Global-Gateway-Initiative und den europäischen Grünen Deal einsetzen, bei denen eine nachhaltige globale Konnektivität bzw. der Klimaschutz im Fokus steht.

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Ich begrüße die Initiative der indischen Regierung, mit der CDRI ein Forum für die internationale Zusammenarbeit beim Aufbau einer klima- und katastrophenresilienten Weltwirtschaft zu schaffen. Als Teil von Team Europa bietet die EIB den Mitgliedern des Forums Beratung und Finanzierungen und stellt sicher, dass sie von allen relevanten EU-Initiativen profitieren können. Wir haben das gemeinsame Ziel einer grünen, nachhaltigen und resilienten Welt, die auf Zusammenarbeit, Wissensaustausch und gegenseitigem Respekt fußt. Nun müssen wir diese Vision in konkrete Projekte umsetzen, von denen wir alle profitieren.“

Kamal Kishore, Member Secretary der indischen Behörde für Katastrophenmanagement und Indiens Co-Vorsitzender des CDRI-Exekutivausschusses: „Wir freuen uns über den Beitritt der EIB. Als einer der weltweit wichtigsten Geldgeber für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bringt sie Fachwissen mit, das nun der CDRI und ihren Mitgliedern zugutekommt. Die EIB unterstützt uns dabei, auf der ganzen Welt nachhaltige, resiliente Infrastruktur aufzubauen.“

Ugo Astuto, Botschafter der Europäischen Union in Indien: „Es ist für mich ein Grund zur Freude, dass die EIB jetzt Mitglied der CDRI ist. Die EIB investiert in Indien und Asien schon seit mehr als 25 Jahren in nachhaltige Infrastruktur. Ihre Mitgliedschaft in der CDRI wird die EU-Indien-Partnerschaft für Konnektivität weiter stärken. Gleichzeitig trägt sie in Asien und weltweit zur Umsetzung der Global-Gateway-Strategie der EU bei.“

CDRI-Mitgliedschaft der EIB fördert Wissensaustausch und bringt Einführung von Standards und Zertifizierungen voran

Als Klimabank der EU wird die EIB den Wissensaustausch in der CDRI fördern, unter anderem über die „EIB Global“, ihren neuen Geschäftsbereich Entwicklung. Einen weiteren Schwerpunkt legt sie auf die Ausarbeitung von Standards und Zertifizierungen, die für eine katastrophenresiliente Infrastruktur wichtig sind.

Die EIB will die anderen CDRI-Mitglieder beim Kompetenzaufbau in Sachen Forschung und Wissensmanagement unterstützen.

Außerdem wird sich die Bank für Lobby- und Partnerschaftsinitiativen der CDRI auf internationalen Veranstaltungen und Konferenzen sowie bei Kampagnen einsetzen und zur Verbreitung von Wissensprodukten der Organisation beitragen.

Die EIB engagierte sich bereits auf der CDRI-Konferenz „Financing Resilience of Transitioning Infrastructure: Understanding Demand, Mapping Solutions and Charting Pathways“. Dort vermittelte sie ihre Erkenntnisse und informierte die CDRI-Mitglieder über effektive Lösungen zur Finanzierung von Projekten für resiliente Infrastruktur.

Klimaanpassung – entscheidend für nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft

Der Aufbau resilienter Infrastruktur trägt entscheidend dazu bei, die Folgen des Klimawandels einzudämmen und die nachhaltige Entwicklung der Weltwirtschaft zu sichern. Das ist vor allem für Entwicklungsländer wichtig. Denn sie dürften mit am stärksten vom Klimawandel betroffen sein. Dabei werden arme Menschen und marginalisierte Gruppen besonders unter den Folgen der globalen Erwärmung leiden.

Die Entwicklungsländer müssen derzeit etwa 60 Milliarden Euro pro Jahr in die Klimaanpassung investieren. Bis 2030 könnten es jährlich 120–250 Milliarden Euro sein. Hinzu kommen erhebliche Investitionen, um die bis 2030 geplante Infrastruktur im Wert von 50–80 Billionen Euro an künftige Klimafolgen anzupassen. Zudem sind weitere umfangreiche Investitionen nötig, um die Anfälligkeit von marginalisierten Gruppen zu verringern und eine klimaresiliente Entwicklung zu fördern. Dabei wollen CDRI und EIB den Mitgliedern der Organisation gemeinsam helfen.

Schlüsselrolle der multilateralen Entwicklungsbanken bei der Mobilisierung privater Mittel für resiliente Infrastruktur

Multilaterale Entwicklungsbanken wie die EIB spielen bei der Mobilisierung privater und öffentlicher Mittel für Klimaprojekte eine wichtige Rolle. 2019 verpflichteten sie sich, das Volumen ihrer gesamten Anpassungsfinanzierungen bis 2025 auf 15 Milliarden Euro pro Jahr zu verdoppeln. 2020 beliefen sich diese Finanzierungen auf insgesamt 13,6 Milliarden Euro (nach 11,9 Milliarden Euro 2019 und 10,9 Milliarden Euro 2018).

EU-Initiativen wie der europäische Grüne Deal und die Global-Gateway-Initiative ermöglichen zusätzliche Investitionen von mehreren Milliarden Euro. Aufgrund der Mitgliedschaft der EIB können die CDRI-Mitglieder dieses Angebot für die nachhaltige, grüne Entwicklung ihrer Länder und Regionen nutzen.

CDRI-Mitgliedschaft bringt Klimaanpassungsplan der EIB voran

Durch ihre Mitgliedschaft in der CDRI kann die EIB ihren Klimaanpassungsplan schneller umsetzen. Der im Oktober 2021 vorgestellte Plan sieht mehr Investitionen und technische Unterstützung vor, um Projekte für Wetterextreme zu wappnen und bestehende und neue Infrastruktur klimaresistenter zu machen. Demnach wird die EIB ihre Finanzierungen für die Klimaanpassung erheblich ausweiten, um zur Anpassungsstrategie der Europäischen Union beizutragen. Mit dieser Strategie soll eine intelligentere, systemischere und raschere Anpassung in Europa und weltweit erreicht werden.

Entsprechend ihrem Klimaanpassungsplan will die EIB den Anteil der Finanzierungen, die sie für Anpassungsprojekte vergibt, bis 2025 auf 15 Prozent ihren gesamten Klimafinanzierungen erhöhen. Das ist fast drei Mal so viel wie den letzten fünf Jahren.

Hintergrundinformationen

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. 

Die EIB in Indien

Die EIB ist seit 1993 in Indien tätig und hat dort seither 17 Projekte unterstützt. Sie stellte fast 4,2 Milliarden Euro in den Bereichen Verkehr, Energie, Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft sowie für kleine und mittlere Unternehmen bereit.

Weitere Informationen zur Tätigkeit der EIB in Indien

Die EIB in Asien

Seit 25 Jahren unterstützt die EIB die wirtschaftliche Entwicklung in Asien und im pazifischen Raum durch vielfältige Projekte: von einer neuen U-Bahn-Linie in Bangalore bis hin zu preisgünstiger und sauberer Energie im Westen Nepals.

In Asien legt die EIB den Schwerpunkt auf Klimaschutz in allen Sektoren. Über unsere Finanzierungen mobilisieren wir weitere Mittel, die zur Umsetzung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 erforderlich sind. Bei unseren Projekten achten wir auch auf den Aspekt der Geschlechtergleichstellung. Frauen, Männer, Mädchen und Jungen sollen gleichermaßen und gerecht profitieren.