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  • Breite politische Unterstützung für die neue Partnerschaft
  • Übergang zu nachhaltiger blauer Wirtschaft im Mittelmeerraum
  • Neues Finanzinstrument beschleunigt Blue-Economy-Investitionen im Mittelmeerraum
  • Schwerpunkt auf Ländern der südlichen Nachbarschaft der EU

Auf der Weltklimakonferenz COP27 in Sharm el-Sheikh haben die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Union für den Mittelmeerraum (UfM) die "Blue Mediterranean Partnership" vorgestellt. Die Initiative soll die Entwicklung einer nachhaltigen blauen Wirtschaft in der südlichen Nachbarschaft der Europäischen Union rund um das Mittelmeer fördern.

Die Blue Mediterranean Partnership ist die Antwort auf mehrere Punkte: die Zusagen auf EU-Ebene zur vollständigen Integration der blauen Wirtschaft in den Grünen Deal, die Prioritäten der neuen EU-Agenda für den Mittelmeerraum, die Ministererklärung der UfM zur nachhaltigen blauen Wirtschaft und die Agenda der UfM für eine blaue Wirtschaft und die ökologischen Herausforderungen in der Mittelmeerregion. Die neue Partnerschaft genießt breite politische Unterstützung, auch von der EU-Kommission.

Ziel ist es, internationale Geber, Empfängerländer, interessierte Finanzinstitute und philanthropische Einrichtungen zusammenzubringen, um politische Reformen zu unterstützen, Gebermittel anzuziehen und öffentliche und private Finanzierungen für Projekte – zunächst in Ägypten, Jordanien und Marokko – zu mobilisieren.

Yasmine Fouad, ägyptische Umweltministerin und Vertreterin des Landes auf der COP27: „Das Rote Meer und das Mittelmeer, der Suezkanal und der Nil zeigen Ägypten sehr deutlich auf, welche Bedeutung eine nachhaltige blaue Wirtschaft für die künftige Entwicklung unseres Landes hat. Als Gastgeber der Weltklimakonferenz möchten wir die Schlüsselrolle von Meeren und Ozeanen beim Klimaschutz betonen. Die Blue Mediterranean Partnership steht vollkommen in Einklang mit unserer neuen nationalen Klimaschutzstrategie bis 2050, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und Finanzinstituten.“

Nayef Bakheet, Chief Commissioner der Aqaba Special Economic Zone Authority (ASEZA): „Jordaniens Zugang zum Meer ist begrenzt und daher von besonderer Bedeutung. Für den Schutz kostbarer Wasserökosysteme und -ressourcen benötigt das Land dringend eine umfassende, integrierte Wasserversorgung und ein verlässliches Wassermanagement einschließlich nachhaltiger Entsalzungsanlagen. Die Blue Mediterranean Partnership schafft neben den politischen Reformen zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten.“

Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei: „Die EU-Kommission will eine nachhaltige blaue Wirtschaft in der EU und ihren Meeresbecken fördern. Die Blue Mediterranean Partnership soll unsere Nachbarländer rund um das Mittelmeer bei der nachhaltigen Entwicklung verschiedener Sektoren und Aktivitäten in der blauen Wirtschaft unterstützen. Ich freue mich sehr, dass die Partner sich gemeinsam um den Schutz unserer Meere und Ozeane kümmern.“

Nasser Kamel, Generalsekretär der UfM: „Wir – Regierungen, Zivilgesellschaft, Forschung und privater Sektor – setzen uns gemeinsam ehrgeizigere Ziele, damit die maritime Wirtschaft nachhaltig und innovativ ist, Arbeitsplätze schafft und die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit angeht. Gleichzeitig treiben wir die Erholung nach der Coronapandemie und die langfristige Umstrukturierung des Sektors voran.“

EBWE-Präsidentin Odile Renaud-Basso: „Ozeane sind die Wiege des Lebens. Rund um das Mittelmeer sind unsere Gesellschaften entstanden und aufgeblüht. Es gibt uns Leben und Wohlstand – und deshalb ist es für uns alle wichtig, es zu schützen. Mit der Blue Mediterranean Partnership rufen unsere Partnerländer und die EU-Kommission zum Handeln auf. Nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz sind zentrale Aufgaben der EBWE, und wir haben durch Umweltpartnerschaften bereits einiges bewirkt. Wir freuen uns darauf, unser Meer – das Mare Nostrum – mit vereinten Kräften sauber zu halten und zu schützen.“

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Ich freue mich sehr, dass die Blue Mediterranean Partnership so warm begrüßt wird. Die EIB fördert als Klimabank der EU eine nachhaltige blaue Wirtschaft und unterstützt Investitionen in das Wohlergehen unserer Meere und Ozeane. Ich hoffe, dass sich uns noch viele weitere Partner anschließen, denn durch Partnerschaften wie die Blue Mediterranean Partnership können wir konkrete blaue Projekte fördern, ökologischen Herausforderungen begegnen und den wirtschaftlichen Wohlstand rund um das Mittelmeer wahren.“

Rémy Rioux, Präsident der AFD: „Gerade im Mittelmeerraum, wo unsere Zivilisation entstand, wo aber auch zahlreiche ökologische Probleme ans Licht kommen, ist die Förderung einer nachhaltigen blauen Wirtschaft wichtig. Die Blue Mediterranean Partnership soll das im optimalen Umfang in besonders relevanten Sektoren und mit gezielten Finanzierungsinstrumenten tun. So wollen wir einen grundlegenden Wandel einleiten und vorantreiben. Wir unterstützen diese neue Partnerschaft mit der Erfahrung der AFD als ‚blaue‘ Bank in der Region.“

Christian Krämer, Mitglied des Management Committee der KfW: „Das Mittelmeer stellt seit Millionen von Jahren die Schnittstelle zwischen Europa und dem Nahen Osten und Nordafrika dar. Es schafft eine natürliche Verbindung und zugleich eine gemeinsame Geschichte. Und das wollen wir innerhalb weniger Jahrzehnte so beschädigen, dass die Zerstörung unumkehrbar wird? Wir müssen viel, viel energischer und rascher handeln als bisher, um das Mittelmeer zu schützen und zu bewahren. Dabei müssen wir bei allen Maßnahmen die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen und Situationen bedenken und vor allem die betroffenen Menschen einbinden. Nur so können wir das Mittelmeer gleichzeitig schützen, entwickeln und nachhaltig nutzen. Die KfW wird dieses wichtige Vorhaben mit ganzer Kraft unterstützen.“

Håkan Emsgård, schwedischer Botschafter in Ägypten: „Die Northern Dimension Environmental Partnership ist ein Beispiel für eine erfolgreiche regionale Zusammenarbeit. Dadurch wurden über eine Milliarde Euro für eine bessere Abwasserklärung in der Ostsee aufgebracht. Schweden unterstützt eine ähnliche, partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Mittelmeerregion zur Förderung von Investitionen in eine nachhaltige blaue Wirtschaft.“

Alvaro Iranzo, spanischer Botschafter in Ägypten: „Das Mittelmeer ist sehr sensibel. Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet. Jetzt müssen wir unsere Versprechen erfüllen. Alle wichtigen Stakeholder sind an Bord, damit die Blue Mediterranean Partnership ein Erfolg wird. Ich bin sehr froh, dass Spanien sich daran beteiligt, und wir möchten uns voll einbringen.“

Das Mittelmeer ist für seine beträchtliche marine Biodiversität bekannt und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für 480 Millionen Menschen in den 22 Anrainerstaaten. Mit einer jährlichen Wirtschaftsleistung von über 450 Milliarden US-Dollar ist es der fünftgrößte Wirtschaftsraum in der Region nach Frankreich, Italien, Spanien und der Türkei. Aber das Ökosystem des Mittelmeers wird durch Habitatverluste und Degradation, Überfischung, Verschmutzung und den Klimawandel gefährdet.

Die Blue Mediterranean Partnership fördert die Finanzierungsgrundsätze für eine nachhaltige blaue Wirtschaft. Dabei handelt es sich um die ersten weltweiten Leitlinien für Investitionen, die dem nachhaltigen Entwicklungsziel 14 der Vereinten Nationen „Leben unter Wasser“ entsprechen. 

Zu diesem Zweck will die Partnerschaft Investitionen in eine nachhaltige blaue Wirtschaft und politische Reformen unterstützen und Kapital anziehen. Innovative Vorhaben genießen Priorität, und so weit wie möglich sollen Naturkapital und naturbasierte Lösungen für Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel einbezogen werden. Ziele sind die Finanzierung von Abwasserkläranlagen, Abfallmanagement und Vermeidung von Plastikabfällen, damit das Meer nicht so stark verschmutzt wird, eine Entlastung der Fischerei durch nachhaltige Aquakultur, höhere Investitionen in den Küstenschutz und eine Senkung der Emissionen durch nachhaltige Seefahrt.

Die Blue Mediterranean Partnership soll ein neues Finanzierungsinstrument schaffen, das Beiträge von Gebern und Empfängerländern in der südlichen Nachbarschaft bündelt. Daraus werden Zuschüsse zu Investitionen und technische Hilfe für nachhaltige Projekte der blauen Wirtschaft ermöglicht, um die Investitionslücke von geschätzt sechs Milliarden Euro in den kommenden acht Jahren zu schließen.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Als Klimabank der EU hat sich die EIB verpflichtet, in den nächsten zehn Jahren eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen zu mobilisieren. Die Clean-Oceans-Initiative ist eine wichtige Säule des Clean and Sustainable Ocean Programme, mit dem die EIB Investitionen in den Schutz der Meere und ihrer Ressourcen unterstützt. 

Weitere Informationen über EIB-Initiativen zum Schutz der Meere.

Weitere Informationen über die EIB auf der COP27 und das Programm der EIB-Veranstaltungen in ihrem Pavillon im Side-Event-Bereich der blauen Zone.

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) ist eine multilaterale Bank, die die Entwicklung des Privatsektors und der unternehmerischen Initiative in 38 Ländern auf drei Kontinenten fördert. Eigentümer der EBWE sind 71 Länder sowie die EU und die EIB. Durch ihre Investitionen will die EBWE aus den Regionen, in denen sie tätig ist, Volkswirtschaften machen, die wettbewerbsfähig, inklusiv, gut geführt, grün, widerstandsfähig und integriert sind. Im vergangenen Jahrzehnt hat die EBWE über 350 Klimaresilienzinvestitionen mit einem Geschäftsvolumen von über 10 Milliarden Euro und Anpassungsinvestitionen von über 2,8 Milliarden Euro finanziert.     

Die Union für den Mittelmeerraum (UfM) ist eine zwischenstaatliche Organisation der EU und des Mittelmeerraums, in der alle 27 Länder der Europäischen Union und die 15 südlichen und östlichen Anrainerstaaten des Mittelmeers auf Augenhöhe zusammenkommen. Alle 42 Mitgliedstaaten haben den politischen Willen, die regionale Zusammenarbeit, den Dialog und die Integration im Mittelmeerraum zu stärken.

Die Ministererklärung zur nachhaltigen blauen Wirtschaft von 2021 ist eine von mehreren UfM-Initiativen zur Förderung der regionalen und teilregionalen Zusammenarbeit durch Unterstützung von Integrationsvorhaben und Partnerschaften mit gemeinsamen Zielen.