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  • Erster EIB-Kredit an Bhutan, eines von weltweit nur drei Ländern mit negativer CO2-Bilanz; Mittel für neue Fotovoltaik- und Wasserkraftanlagen
  • 150-Mio.-Euro-Kredit mit 30-jähriger Laufzeit unter der Global-Gateway-Initiative ermöglicht Bau neuer Ökostromanlagen mit ca. 310 MW für abgelegene Regionen
  • Zusätzliche Fotovoltaikanlagen kompensieren Engpässe bei Wasserkraft in der Trockenzeit

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die größte multilaterale Bank der Welt und der global führende Geldgeber für erneuerbare Energien, hat heute ihren ersten Kredit für Investitionen in Bhutan unterzeichnet.

Bhutan ist sehr anfällig für die Folgen des Klimawandels und will die Energieversorgung ausbauen, ohne dabei mehr CO2 auszustoßen. Der Kredit über 150 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 30 Jahren hilft dem Land, ganzjährig mehr Strom aus erneuerbaren Energien zu generieren, und trägt so zu seinem ehrgeizigen nationalen Klimaziel bei, permanent CO2-neutral zu bleiben.

Mit ihrer Finanzierung unterstützt die EIB den Bau kleiner und mittelgroßer Laufwasserkraftwerke und Fotovoltaikanlagen, damit Bhutan seinen Strommix diversifizieren kann. Die neuen Anlagen ermöglichen den grenzüberschreitenden Handel mit sauberer Energie, verbessern das Angebot von Ökostrom, versorgen Tausende Haushalte zuverlässig mit bezahlbarer Energie und ermöglichen es Bhutan, seine erneuerbaren Ressourcen stärker zu nutzen.

Unterzeichnet wurde das Rahmendarlehen für Ökostromanlagen am Rande der Frühjahrstagung 2024 des IWF und der Weltbank von Leki Wangmo, Staatssekretärin im Finanzministerium des Königreichs Bhutan, und Markus Berndt, geschäftsführender Direktor der EIB Global. Bei der Unterzeichnung anwesend war auch EIB-Präsidentin Nadia Calviño.

EIB-Präsidentin Nadia Calviño: „Die Versorgung mit grüner, zuverlässiger und bezahlbarer Energie überall auf der Welt und vor allem in abgelegeneren Regionen hat große Vorteile – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Wirtschaft, Bildung und Gesundheit. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir unter der Global-Gateway-Initiative der EU den 150-Millionen-Euro-Kredit an Bhutan vergeben können. Wir wollen Bhutan als ein wichtiger Partner für Klimaschutz und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung begleiten.“

Lyonpo Lekey Dorji, Finanzminister des Königreichs Bhutan: „Angesichts der zunehmenden globalen Herausforderungen tut Bhutan alles für seine negative CO2-Bilanz. Dabei stärkt die Zusammenarbeit mit der EIB nicht nur den Erneuerbare-Energien-Sektor unseres Landes, sondern trägt auch zum regionalen und weltweiten Klimaschutz bei. Wir freuen uns, die EIB bei den UN-Nachhaltigkeitszielen an unserer Seite zu wissen, und wollen die Zusammenarbeit für den Aufbau eines nachhaltigeren Planeten künftig weiter intensivieren.“

Die neuen Klimaprojekte werden von der Druk Green Power Corporation durchgeführt und helfen Bhutan, die Energieversorgung sicherer zu machen und erneuerbare Energien stärker in die Stromerzeugung einzubinden.

Mit dem neuen EIB-Kredit entstehen Wasserkraft- und Solaranlagen mit einer Leistung von schätzungsweise 310 Megawatt, die im ersten Jahr nach Inbetriebnahme voraussichtlich rund 670 Gigawattstunden Strom erzeugen. Die verstärkte Nutzung von Sonnenenergie soll den Bedarf an Energieimporten in der Trockenzeit senken, in der die Flüsse weniger Wasser führen und die Wasserkraftanlagen dadurch weniger Strom erzeugen.

Die neue Finanzierung für Ökostromvorhaben fällt unter die Global-Gateway-Initiative der EU. Diese unterstützt Projekte, die die globale und regionale Konnektivität in den Bereichen Digitales, Klima, Verkehr, Gesundheit, Energie und Bildung verbessern.

Bhutan gehört zu den Vorreitern in Sachen Umweltschutz und ist eines von weltweit nur drei Ländern mit negativer CO2-Bilanz. Dank umfangreicher Wasserkraftkapazitäten und Wäldern, die 71 Prozent seiner Fläche bedecken, speichert das Land viel mehr CO2 als es freisetzt.

Wasserkraft ist bereits eine zuverlässige Quelle für Wachstum. Doch mit weiteren Erneuerbare-Energien-Technologien wie Fotovoltaik kann Bhutan seinen Strommix diversifizieren und dadurch widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen der Muster saisonaler Extremwetterereignisse werden, die die Stromerzeugung aus Wasserkraft beeinträchtigen können.

In Bhutans jährlichem Stromerzeugungsprofil bietet Solarenergie eine gute Ergänzung zur Wasserkraft. Über eine stärker diversifizierte Stromerzeugung kann sich das Land an den Klimawandel anpassen, einen Systemwechsel herbeiführen und mehr Klimaresilienz aufbauen. Mit weiteren Wasserkraftanlagen will Bhutan die Stromerzeugung in der Trockenzeit erhöhen und sein Potenzial zur Energieerzeugung aus Erneuerbaren stärker nutzen. In der Regenzeit profitiert davon die gesamten Region.

Hintergrundinformationen

Weitere Informationen zur EIB auf der Frühjahrstagung 2024 von IWF und Weltbankgruppe

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Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU innerhalb und außerhalb der Union beitragen. Gemeinsam mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) bildet sie die Europäischen Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe).

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für Finanzierungen außerhalb der EU. Sie ist zentraler Partner der Global-Gateway-Strategie der EU. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von mindestens 100 Milliarden Euro anschieben – das ist ein Drittel des Gesamtziels der Initiative. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die EIB in Asien

Seit 25 Jahren fördert die EIB die wirtschaftliche Entwicklung in Asien und im Pazifik. Wir finanzieren Projekte, die den Menschen das Leben erleichtern – von neuen Schienenfahrzeugen in Bangladesch bis hin zu bezahlbarer, sauberer Energie im Westen Nepals. In Asien liegt unser Schwerpunkt auf Klimaschutz in allen Sektoren. Dabei achten wir auch auf die Gleichstellung der Geschlechter. Frauen, Männer, Mädchen und Jungen sollen fair und ausgewogen von unseren Projekten profitieren.