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Die Rolle nachhaltiger Anleihen bei der Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung war das Thema einer virtuellen UNDP-EIB-Veranstaltung (The Sustainable Development Goals and Bonds – Working together for Impact). Im Fokus standen dabei vor allem die Bedürfnisse von Schwellenländern. An der breit angelegten Diskussion nahmen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der indonesischen und usbekischen Finanzministerien teil sowie der Leiter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) Achim Steiner, EIB-Präsident Werner Hoyer, EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle, die Leiterin der Hauptabteilung Kapitalmärkte der EIB Eila Kreivi und die Leiterin der EIB-Hauptabteilung Partner weltweit Maria Shaw-Barragan.

Achim Steiner eröffnete die Veranstaltung und unterstrich, dass nur ein Prozent der auf den Kapitalmärkten verfügbaren 329 Billionen US-Dollar benötigt würden, um die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Davon würden alle Beteiligten profitieren. Er unterstrich auch die Bedeutung der Partnerschaft von EIB und UNDP, die ihre gemeinsame Absichtserklärung kürzlich um weitere fünf Jahre erneuerten: „Gemeinsam tragen wir dazu bei, dass die Investitionen in die UN-Ziele einen entscheidenden Impuls erhalten. Dadurch kann jedes Land am globalen grünen und sozial gerechten Wiederaufbau mitwirken und letztlich die Wirtschaft mitgestalten“, so Steiner.

EIB-Präsident Werner Hoyer betonte, wie wichtig die gemeinsamen Maßnahmen von EIB und UNDP sind und wies darauf hin, dass der Markt für grüne, soziale und nachhaltige Anleihen in den letzten fünf Jahren beeindruckend gewachsen ist. Mit fast zwei Billionen US-Dollar an ausstehenden Anleihen kündige sich ein weiteres Rekordjahr an. „Unsere gemeinsamen Maßnahmen werden Ländern helfen, die Finanzierungslücke bei den Nachhaltigkeitszielen durch neue Fremdmittelinstrumente zu schließen, und nachhaltige Finanzierungen transparenter machen.“

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion erklärte Luky Alfirman, Generaldirektor für Kostenplanung, Finanzierung und Risikomanagement im Finanzministerium Indonesiens, wie das UNDP Indonesien bei seinen Anleihen zur Finanzierung der UN-Nachhaltigkeitsziele – den sogenannten Nachhaltigkeitsanleihen – unterstützt hat. „Von der Nachverfolgung der Klimaausgaben und der Formulierung des grünen Rahmens bis hin zur Wirkungsberichterstattung war es gut, das UNDP auf unserem Weg zu themenbezogenen Anleiheemissionen als neutralen Experten an unserer Seite zu haben.“

Jasur Karshibaev, Direktor des Amtes für Schuldenmanagement im Finanzministerium der Republik Usbekistan, erläuterte, wie nachhaltige Anleihen den Regierungen helfen können, die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. „Usbekistan führte bei der Emission von Nachhaltigkeitsanleihen eine ergebnisorientierte Kostenplanung ein. Das UNDP unterstützte uns dabei, Kompetenzen aufzubauen, Transparenz zu gewährleisten und die Prioritätensetzung bei der Mittelzuweisung mit Blick auf die UN-Nachhaltigkeitsziele zu überprüfen.“

Ein zentrales Thema der Diskussion war, wie derartige Anleihen zu einem grünen und gerechten Übergang in den Industrie- und den Entwicklungsländern beitragen können, da alle Projekte, in die investiert wird, Paris-konform sein und vereinbarten Standards entsprechen müssen. Die Leiterin der Hauptabteilung Kapitalmärkte der EIB Eila Kreivi unterstrich die wichtige Arbeit der EIB und ihrer Partner zu Standards und Kriterien, um die Transparenz und Überprüfbarkeit insbesondere nachhaltiger Anleihen und von Ökoanleihen sicherzustellen. „Die Öko- und Nachhaltigkeitsanleihen sind kein Selbstzweck. Wichtig ist allein, was wir mit dem Geld machen.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle mit Aufsicht über Finanzierungen in den Bereichen Klimaschutz und Entwicklung hob hervor, wie wichtig Projekte und Investitionen zur Klimaanpassung sind. Nur sie können den Ländern helfen, die die Folgen des Klimawandels spüren. Er erwähnte auch den neuen Anpassungsplan der EIB, der auf der COP 26 in Glasgow vorgestellt wird. Außerdem begrüßte er die lebhafte Nachfrage nach Ökoanleihen und wies darauf hin, dass Schwellenländer bei ihren diesbezüglichen Anstrengungen unterstützt werden müssen.

Die Leiterin der EIB-Hauptabteilung Partner weltweit, Maria Shaw-Barragan, unterstrich die Bedeutung von Partnerschaften und gemeinsamen Prioritäten. Dabei beschrieb sie, wie Team Europe kürzlich die Lieferung und Herstellung von Impfstoffen sowie die Versorgung mit sauberem Wasser in Côte d'Ivoire und Burkina Faso förderte. Die Pandemie hat die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung ausgebremst. Daher sind gemeinsame Maßnahmen noch dringender und wichtiger denn je, um die Finanzierung von Projekten sicherzustellen, so Shaw-Barragan.