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Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben heute 20 „EU Blue Champions“ vorgestellt. Das sind junge Unternehmen der blauen Wirtschaft, die Wachstumsberatung erhalten. Die Preisträger aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Norwegen, Portugal, Schweden und Spanien decken die unterschiedlichsten Bereiche ab – von Gezeitenenergie und Windkraft über Unterwasserrobotik und vertikale, schwimmende Forschungsstationen bis zu Satellitendatenanwendungen für blaue Technologien und Aquakulturen oder Bioraffinerien.

Nach einer offenen Ausschreibung 2023 bewarben sich 70 Projekte aus der EU und Norwegen für das neue Blue-Champions-Programm.

Mehr als zwei Dutzend Sektorexperten und Kreditreferentinnen haben die Bewerbungen eingehend geprüft und dabei besonders auf diese vier Kriterien geachtet:

  • Beitrag zur EU-Mission „Wiederherstellung unserer Ozeane und Gewässer“
  • Wirtschaftliches Potenzial, d. h. Rentabilitätswahrscheinlichkeit
  • gute Vorbereitung im Hinblick auf Qualität, Machbarkeit und Zeitplan
  • ausreichender Entwicklungsgrad und die richtigen Technologien

Jeder der heute ausgezeichneten 20 EU Blue Champions erfüllt diese Kriterien. Alle Unternehmen sind technisch und finanziell weit genug, um ihr Geschäft in den kommenden zwei Jahren zu skalieren. Darüber hinaus tragen alle zur EU-Mission für Ozeane und Gewässer bei. Das bedeutet: Sie arbeiten entweder an der Wiederherstellung von maritimen und Süßwasser-Ökosystemen, bekämpfen Umweltverschmutzung oder dekarbonisieren die blaue Wirtschaft.

Die Preisträger erhalten Beratung durch die Beratungsplattform der EIB  und den Bereich Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der EIB-Direktion Projekte. Einige von ihnen kommen unter Umständen auch für Venture Debt der EIB infrage; das sind Kredite speziell für Wachstumsunternehmen in einer frühen Gründungsphase.
Mehr als innovative Unternehmen

Die EU-Blue-Champions-Initiative fördert nicht nur aussichtsreiche Ozean-Innovationen, sondern identifiziert auch Marktversagen und Lücken bei wegweisenden Technologien in Sektoren der blauen Wirtschaft – von grüner Schifffahrt bis zu neuen maritimen Energielösungen.

Die EIB hat mehr als 500 europäische Blue-Economy-Unternehmen erfasst. Die Ergebnisse werden in einem Bericht vorgelegt, der Leitlinien für die Konzeption neuer Finanzinstrumente bereithält. Diese sollen Marktlücken schließen, die bei der Erfassung der Unternehmenslandschaft zutage getreten sind.

Hintergrund

Das EU-Blue-Champions-Programm wurde im September 2023 als Pilotprojekt aufgelegt.  Initiator ist die Europäische Kommission im Rahmen der EU-Mission „Wiederherstellung unserer Ozeane und Gewässer“ und der Initiative BlueInvest. Die EIB ist für die Umsetzung verantwortlich, genauer gesagt die Beratungsplattform und die Direktion Projekte der Bank.

BlueInvest ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die vom Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) unterstützt wird. Ziel ist es, Start-ups, Unternehmen in frühen Gründungsphasen sowie kleinen und mittleren Unternehmen der blauen Wirtschaft den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern und sie besser auf Investitionen vorzubereiten. Dabei stützt sich BlueInvest auf ein 500 Millionen Euro schweres Finanzierungsinstrument zur Risikoteilung unter InvestEU, das vom Europäischen Investitionsfonds (EIF) verwaltet wird.

Die EIB-Gruppe bietet über ihre Beratungsplattform finanzielle und technische Expertise für Projektträger und lokale Behörden. Damit will sie zum einen die Vorbereitung und Umsetzung von Projekten verbessern und zum anderen den Einsatz von EU-Mitteln optimieren.