Der Gap Fund hilft Städten bei klimasmarten Investitionen, die den Weg für eine nachhaltige Erholung von der Covid-19-Pandemie ebnen

Von Sameh Wahba und Christopher Hurst

Im Jahr 2020 kämpft die Welt gleich an drei Fronten: eine Pandemie, die Leben und Gesundheitssysteme zerstört, ein weltweiter Konjunkturrückgang, durch den 175 Millionen Menschen von Armut und 73 Millionen Menschen von extremer Armut bedroht sind, und der Klimawandel, der unsere Ökosysteme, Volkswirtschaften und Kommunen an ihre Grenzen bringt.

Städte bekommen alle drei Krisen am stärksten zu spüren. Ballungszentren sind ganz besonders anfällig für Klimaschocks wie Überschwemmungen, Sturmfluten und andere Wetterextreme. Sie verzeichnen auch mehr Covid-19-Infektionen. Geschäfte müssen schließen, viele Menschen bangen um ihre Existenz.

Städte sind dem jedoch nicht wehrlos ausgeliefert. Vielmehr sind sie ein wichtiger Teil der Lösung. Mehr als die Hälfte aller Menschen leben in Städten und generieren 80 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung. In diesen Bevölkerungs- und Wirtschaftszentren werden die Weichen für eine nachhaltige Zukunft gestellt.

Heute haben die Weltbank und die Europäische Investitionsbank mit weiteren Entwicklungspartnern einen neuen Fonds auf den Weg gebracht. Er soll grüne, inklusive, resiliente und wettbewerbsfähige Städte in Entwicklungsländern fördern. Mit Gebermitteln, technischer Hilfe und gezielten Finanzierungen will der City Climate Finance Gap Fund rund vier Milliarden Euro mobilisieren, um Klimaprojekte von Städten finanzierungsfähig zu machen.

Für eine klimasmarte Entwicklung

Mit dem Fonds helfen wir Städten auf vier Wegen:

  • Als Antwort auf das rasante Städtewachstum geben wir Stadtplanerinnen und ‑planern maßgeschneiderte Werkzeuge für die Planung und Finanzierung CO2-armer, resilienter Lösungen an die Hand; parallel dazu unterstützen wir einen grünen Wiederaufbau nach der Pandemie.

  • Stadtverwaltungen helfen wir beim Aufbau einer hochwertigen Pipeline von Investitionen in eine klimaintelligente, resiliente städtische Infrastruktur. Dabei liegt der Fokus auf den frühen Phasen der Projektanbahnung und -vorbereitung, die schwierig sind und in denen es oft an Geld fehlt.
  • Wir bringen Städte mit potenziellen Finanzierungspartnern zusammen, etwa mit multilateralen Entwicklungsbanken, darunter die Weltbank und die Europäische Investitionsbank, sowie mit anderen Geldgebern wie nationalen und internationalen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen und dem Privatsektor.
  • Wir fördern internationale Kooperationen und Partnerschaften, etwa mit dem Globalen Konvent der Bürgermeister, Städtenetzwerken und der Cities Climate Finance Leadership Alliance. Das erleichtert den Austausch von Wissen und Know-how mit wichtigen Partnern wie Städten und Finanzinstituten, die dabei ihre jeweiligen Stärken einbringen.

So kann der Gap Fund verschiedenste Akteure zusammenbringen, damit Städte bei der Anbahnung, Vorbereitung und Finanzierung von Projekten für eine CO2-arme, resiliente, städtische Infrastruktur noch mehr Unterstützung bekommen. Dabei geht es unter anderem um grüne Gebäude, nachhaltige Klimaanlagen, resiliente Wassernetze und klimaintelligenten Verkehr. Mit den Investitionen ebnen wir den Weg für eine klimasmarte Entwicklung und legen den Grundstein für eine nachhaltige Erholung von Covid-19.

Engagement für eine klimasmarte Entwicklung

Der Gap Fund soll zeigen, dass ein koordinierter, ganzheitlicher Ansatz für Städte und für die ganze Welt die beste Lösung ist. Der Fonds bringt Menschen, Stakeholder und Institutionen in einem Umfeld zusammen, das ebenso dynamisch und inklusiv ist, wie die Städte, die er unterstützt. Herausforderungen meistern wir dabei gemeinsam. So wollen wir gesunde, CO2-arme und resiliente Städte und Kommunen für alle schaffen.

Den Weg, den wir jetzt einschlagen, können wir nur zusammen beschreiten. Deshalb begrüßen wir die Beteiligung von Stadtverwaltungen, Regierungen und Partnern aus allen Sektoren, die wie wir wissen: Eine nachhaltige Zukunft ist nur mit nachhaltigen Städten möglich, und wir müssen jetzt handeln.

Der Gap Fund ist bereit.

Sameh Wahba ist Global Director der Urban, Disaster Risk Management, Resilience and Land Global Practice der Weltbank. Christopher Hurst ist Direktor mit Generalvollmacht der Direktion Projekte bei der Europäischen Investitionsbank.

Dieser Beitrag wurde erstmals im Blog der Weltbank in einer Reihe über intelligente Stadtentwicklung veröffentlicht.