Acht kreative Köpfe waren in der Wüste. Ihr einziger Auftrag: etwas Eindrückliches schreiben. Das ist ihnen gelungen.

Noor ist das arabische Wort für „Licht“. Ouarzazate in der marokkanischen Wüste, am Rande des Hohen Atlas, hat „Noor“ im Überfluss. Deshalb beschloss das nordafrikanische Land, dort einen riesigen Solarpark zu bauen – Noor.

Das Geld für das Mammutprojekt kam zum großen Teil von der marokkanischen Solarenergiebehörde MASEN, der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Union. Um zu zeigen, welche Bedeutung Noor für die Menschen in Marokko und für den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel hat, lud die EU acht kreative Köpfe aus Europa und Nordafrika ein, den Ort zu besichtigen. Bezahlt wurde der Besuch aus Mitteln der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität.

Die Künstler – Dichter, Musiker, Romanciers und Autoren von Reiseberichten – waren völlig frei in der Gestaltung ihrer Werke. Einzige Vorgabe: Etwas Eindrückliches sollten sie schreiben.

Das ist ihnen gelungen.

Über die nachfolgenden Links gelangen Sie direkt zu den Texten der einzelnen Künstler. Weiter unten finden Sie jeweils eine kurze Einführung dazu.

Álvaro Arbina: UTC ±

Khaled Elnimr: Der Mann der Wüste

Juan Gómez-Jurado: Ikarus’ Traum

Auke Hulst: From a Diary Found Aboard the Abandoned Spaceship ‘The Argonaut’

Carsten Jensen: Ich habe eine Offenbarung in der Wüste

Liz Jensen: Mut ist Angst, die gebetet hat

Luigi Spinola: Die Geopolitik der Sonne

Tina Uebel: Shaping the Chaos

Über die Texte

Menschliches Antlitz

Álvaro Arbina Diaz de Tuesta, ein junger spanischer Autor historischer Romane, gibt den riesigen Spiegelflächen von Noor ein zutiefst menschliches Gesicht und führt uns in seiner Geschichte an verschiedene Schauplätze in Marokko, Indien und Südamerika.

Mensch und Natur

Beziehungen zwischen Menschen stehen auch bei Khaled Elnimr im Mittelpunkt. Der Erzähler in seiner Geschichte findet Zugang zur Natur und zu den Menschen von Ouarzazate, die in der Nachbarschaft von Noor leben. Elnimr ist Ägypter und lebt seit vielen Jahren in Europa.

Überraschende Lyrik

Bei den Krimis von Juan Gómez Jurado weiß man nie genau, was einen erwartet. So ist es auch bei dieser Geschichte, in der uns der spanische Bestsellerautor seine lyrische Seite offenbart.

Musik vom Mars

Wäre David Bowie Niederländer gewesen – er hätte wohl einen ähnlich verblüffenden Beitrag geliefert wie Auke Hulst: ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Gesang, Poesie und Fotografie. Ob David Bowie aber auch vom Leben auf dem Mars erzählt hätte?

Vom Licht inspiriert

Wer sich für die Menschen und die Geschichte Dänemarks interessiert, für den ist der Roman „Wir Ertrunkenen“ von Carsten Jensen eine Offenbarung. Für den Autor war die Begegnung mit Noor eine solche Erfahrung. So trägt sein Beitrag auch den Titel „Ich habe eine Offenbarung in der Wüste“.

Fragen an die Leser

Liz Jensen ist eine britische Bestsellerautorin, die in zahlreichen Genres zuhause ist und unter anderem Science Fiction schreibt. In ihrem Beitrag fragt sie sich, wie sie selbst auf den Klimawandel reagiert. Aber auch Sie werden nicht so einfach davonkommen! Der Text stellt Fragen, die uns alle betreffen.

Geopolitische Energie

In Luigi Spinolas beeindruckendem Bericht über Noor erfahren wir ganz nebenbei Erstaunliches über die Geschichte der Solarkraft. Spinola hat auch Ideen dazu, welche Rolle die Solarkraft künftig für die Geopolitik Europas und seiner Nachbarschaft spielen könnte.

Schrullig, brillant und verloren

Die preisgekrönte deutsche Schriftstellerin und Reiseautorin Tina Uebel richtet ihre Gedanken zu Noor auf den Überlebenskampf der Menschheit. Wie alle ihre Werke ist ihr Beitrag fesselnd und originell – eine Liebeserklärung an ihre „wundervolle, schrullige, brillante, verlorene und verkommene und ganz und gar poetische Spezies“.