Eine Smart City bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern durchdachte Dienstleistungen und ein lebenswertes Umfeld. Dazu setzt sie auf technische Lösungen in Bereichen wie Mobilität, Klimawandel, Migration und Sicherheit. Doch Technik allein macht eine Stadt noch nicht smart.

Grundlage für Smart-City-Vorhaben ist eine ganzheitliche Planung. Die Bürgerinnen und Bürger müssen miteinbezogen werden, damit die Smart City das bietet, was sie wirklich brauchen.

Die Bank der EU stellt Städten und Investoren im Bereich der Stadtentwicklung Finanzierungen bereit und berät sie – entweder direkt oder über zwischengeschaltete Banken und Fonds. Sie hilft, maßgeschneiderte Lösungen zu finden und „smarte“ Vorhaben zu finanzieren, damit Städte ihr Potenzial voll entfalten können.

Podcast: Finanzierungen für Smart-City-Vorhaben

Hören Sie, was die Expertinnen und Experten der EIB zu Finanzierungen für Smart Citys sagen.

Welche Anforderungen die EIB an Projekte stellt:

Die EIB finanziert Smart-City-Vorhaben, die innovativ, inklusiv und integriert sind, d. h.:

  • Die Vorhaben nutzen innovative Technik oder Managementansätze.
  • Die Bürgerinnen und Bürger werden in Entscheidungen einbezogen, und die Gesamtstruktur gewährleistet eine solide Planung und Durchführung des Projekts.
  • Die Vorhaben fußen auf einem Gesamtkonzept und bieten integrierte Lösungen für Bereiche wie Mobilität, Energie, Wasserwirtschaft, Wohnungsbau oder andere öffentliche Dienstleistungen. Beispiele sind eine intelligente Straßenbeleuchtung, intelligente Stromzähler, Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, intelligente Verkehrssysteme, energieeffiziente Gebäude und smarte Stadtquartiere, der Umgang mit Regenwasser, IKT in der Gesundheitsversorgung und Sozialfürsorge, aber auch innovative Ansätze in der Stadtverwaltung und im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Mehr über EIB-Finanzierungen für Smart-City-Vorhaben erfahren Sie im folgenden PDF-Dokument.

Smart-City-Finanzierung in der Praxis: Erfolgsgeschichten der EIB

Die EIB hat Städten in ganz Europa mit Finanzierungen und Beratung dabei geholfen, Smart-City-Programme zu entwickeln. Hier einige Beispiele:

Zur Unterstützung von Smart-City-Vorhaben haben die Europäische Kommission und die EIB die Europäische Plattform für Investitionsberatung eingerichtet. Sie dient als einheitliche Anlaufstelle für Beratung und technische Hilfe.  JASPERS etwa berät Städte bei der Vorbereitung umfangreicher Smart-City-Vorhaben, wie zuletzt Valletta auf Malta im Rahmen des Programms für technische Hilfe. Auch Łódź, die drittgrößte Stadt Polens, bat JASPERS um Unterstützung. Das Ergebnis: ein großes Stadterneuerungsprojekt in einem umgenutzten ehemaligen Kraftwerk, von dem viele positive Impulse ausgehen – für Łódź und darüber hinaus.

Die EIB bietet ein breites Spektrum von Instrumenten zur Finanzierung von Smart-City-Vorhaben:

  • Partnerschaften mit Intermediären wie der Belfius Bank aus Belgien
  • Rahmendarlehen, die eine flexible langfristige Finanzierung verschiedener Vorhaben ermöglichen. Davon profitieren z. B. Städte wie Bologna.
  • revolvierende Beteiligungsfonds wie etwa in Manchester. Sie helfen Kommunen, Zuschüsse noch besser einzusetzen.
  • projektspezifische Darlehen. Große Investitionsvorhaben benötigen eine langfristige Finanzierung. Hier bieten wir unsere sogenannten Projektdarlehen an, die sich auf mindestens 25 Millionen Euro belaufen. Ein Beispiel: das Darlehen für Ökostadtteile im französischen Rouen.

Enormes Potenzial für smarte Stadtprojekte liegt in der nachhaltigen Mobilität. Die Stadt Paris etwa hat mithilfe der EIB ihr Nahverkehrssystem modernisiert. Auch der Hauptstadt der Kanareninsel Gran Canaria hat die EIB geholfen: Hier hat die Bank ein klimafreundliches Schnellbussystem mitfinanziert. Das Ergebnis: eine bessere Mobilität und sauberere Luft.

Ein Problem für viele Städte sind stillgelegte Industriestandorte. Diese müssen für eine nachhaltige Stadtentwicklung saniert werden. So wie in Frankreich und Belgien, wo der Ginkgo-Fonds mithilfe der EIB auf einem ehemaligen Fabrikgelände Büro- und Wohnhäuser baut.

Mit ihrem Programm ELENA hilft die EIB bei der Sanierung privater Wohnungen und Häuser, um ihre Energieeffizienz zu erhöhen. Dies geschieht in Partnerschaft mit Kommunen und Regionen, wie z. B. in der Picardie in Frankreich. Im Rahmen des ELENA-Programms arbeitet die Bank zusammen mit Kommunen auch an nachhaltigen Verkehrslösungen. So etwa im Fall der neuen Stadtbahn im dänischen Aarhus. Bei Energieeffizienzprojekten sind die Darlehensbeträge oft vergleichsweise hoch. Ein Beispiel sind die 100 Millionen Euro für Énergies POSIT’IF zur Sanierung von Wohngebäuden in Paris. Das französische Unternehmen gehört mehrheitlich der Region Île-de-France.

Ein weiterer wichtiger Bereich für Smart-City-Finanzierungen ist der Umweltschutz. Hier unterstützte die EIB die Stadt Essen bei der Sanierung ihres Wasserwirtschaftssystems. Aus einer notorisch schmutzigen Industriemetropole wurde so die Grüne Hauptstadt Europas 2017. Mit einem weiteren Darlehen half die EIB der Stadt Vilnius, ihre in die Jahre gekommene Straßenbeleuchtung zu erneuern. So konnte die litauische Hauptstadt nicht nur ihren Energieverbrauch halbieren, sondern auch die Fahrradwege sicherer machen.

Smart-City-Vorhaben machen auch an der Haustür nicht halt. Im Vereinigten Königreich etwa finanziert die EIB zu einem erheblichen Teil die Umstellung auf intelligente Strom- und Gaszähler. Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet diese Modernisierung niedrigere Strom- und Gasrechnungen, und die Umwelt wird auch geschont.