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Die niederländische Gate terminal B.V. (Hauptanteilseigner sind Gasunie und Royal Vopak) hat heute die Unterzeichnung eines Finanzierungsvertrags mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und vier anderen Banken bekannt gegeben. Die Institute gehören einem Konsortium aus zehn internationalen Banken an, das dem Unternehmen bereits langfristige Finanzierungsmittel zur Verfügung gestellt hat. Der neue Vertrag trägt zur Finanzierung des Ausbaus der Flüssigerdgas-Umschlaganlagen und der dazugehörigen Dienste des GATE-Terminals im Hafen von Rotterdam bei.

Die Investitionen in diese Umschlaganlagen, die erstmals am 3. Juli 2014 angekündigt wurden, dürften den Einsatz von Flüssigerdgas (LNG) als umweltverträglicheren alternativen Kraftstoff im Verkehrssektor in den Niederlanden und im Nordwesten Europas fördern. Die neuen Anlagen werden neben dem LNG-Terminal „Gas Access to Europe“ (GATE) gebaut. Seit 2011 wird über das GATE-Terminal Flüssigerdgas nach Europa importiert. Dadurch wird die Gasversorgung diversifiziert und die Versorgungssicherheit verbessert.

Der neue Finanzierungsvertrag über 76 Millionen Euro ergänzt das bereits bestehende langfristige Finanzierungsprogramm von Gate terminal, das 2008 aufgelegt wurde und ursprünglich die Mittelaufnahme von 750 Millionen Euro vorsah. Der neue Vertrag wurde heute in Rotterdam feierlich unterzeichnet. An der Veranstaltung nahmen Pim van Ballekom (EIB-Vizepräsident mit Zuständigkeit für Finanzierungen der Bank in den Niederlanden), René Oudejans (Vorstandsmitglied und CFO von Gasunie), Jack de Kreij (stellvertretender Vorstandsvorsitzender und CFO von Royal Vopak), Dick Meurs (Managing Director von Gate terminal) und Paul Smits (CFO von Port of Rotterdam) teil.

Die Bauarbeiten zum sogenannten Break-Bulk-Terminal sollen noch in diesem Jahr beginnen. Die Inbetriebnahme und die Erbringung der ersten Serviceleistungen sind für die erste Jahreshälfte 2016 geplant. Das GATE-Terminal soll um ein neues Hafenbecken erweitert werden, das von der Hafengesellschaft Port of Rotterdam finanziert wird. Dort können künftig pro Jahr bis zu 280 Schiffe anlanden, um Flüssigerdgas in kleineren Mengen aufzunehmen. Shell spielt als Erstkunde eine Schlüsselrolle für die Durchführung des Projekts.

Im Januar 2014 hat Gate terminal mit Erfolg eine Befüllstation für Tankkraftwagen und Container in Betrieb genommen, an der jährlich bis zu 5 000 Tankkraftwagen befüllt werden können. Durch die neuen Flüssigerdgas-Umschlaganlagen wird sich das Terminal weiter zu einem zentralen Drehkreuz entwickeln, von dem aus LNG in andere Regionen in und außerhalb Europas reexportiert werden kann.

René Oudejans (Gasunie) und Jack de Kreij (Royal Vopak) erklärten gemeinsam:

„Wir freuen uns, dass die Europäische Investitionsbank und eine Gruppe renommierter internationaler Banken ihre langfristige finanzielle Unterstützung für Gate terminal ausgeweitet haben. Wir werden sehr sorgsam mit diesen Finanzierungsmitteln umgehen und das GATE-Terminal schrittweise ausbauen. Die neuen Flüssigerdgas-Umschlaganlagen werden dazu beitragen, dass der emissionsarme Kraftstoff Flüssigerdgas überall in Europa zum Einsatz kommt. 

Pim van Ballekom erläuterte: „Das GATE-Terminal ist für die Sicherheit der Energieversorgung in Europa von entscheidender Bedeutung. Der Ausbau des Terminals kommt nicht nur Rotterdam zugute, sondern wird auch die Kapazitäten für die Versorgung des Verkehrssektors und der Industrie in Europa mit einem wichtigen alternativen Kraftstoff erweitern. Die Europäische Investitionsbank knüpft mit diesem Darlehen an ihre vorherige Unterstützung für das GATE-Terminal und die Maasvlakte an und wird gemeinsam mit anderen Banken daran mitwirken, dass der Energiebedarf in Europa gedeckt werden kann.“ 

Die Laufzeit der neuen Finanzierung entspricht der des bereits bestehenden Darlehens, das Ende 2029 fällig wird. Die Europäische Investitionsbank wird 38 Millionen Euro bereitstellen, und das Konsortium aus vier Banken bringt ebenfalls bis zu 38 Millionen Euro ein, wobei diese Mittel durch eine zusätzliche Garantie besichert sind.

Durch das Projekt entstehen wichtige Anlagen für die Speicherung von Flüssigerdgas. Zudem sichert es die Versorgung nordwesteuropäischer Häfen wie Göteborg mit LNG. Die Seeverbindung zwischen Rotterdam und diesen Häfen ist Teil des EU-Konzepts der „Meeresautobahnen“ und wurde deshalb für einen Finanzierungsbeitrag im Rahmen des europäischen TEN-V-Programms ausgewählt.