Román Escolano, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) – der Bank der Europäischen Union – stattet Algerien vom 12. bis 14. Juli einen offiziellen Besuch ab, um mit der Demokratischen Volksrepublik Algerien eine neue Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen. Er trifft mehrere Regierungsmitglieder, darunter Premierminister Abdelmadjid Tebboune, Finanzminister Abderrahmane Raouia, den Minister für öffentliche Arbeiten und Verkehr Abdelghani Zaalane, die Ministerin für Umwelt und erneuerbare Energien Fatma Zohra Zerouati, den Generalsekretär im Außenministerium Hassane Rabehi und die Generalsekretärin im Ministerium für Energie Fatma Zohra Cherfi.

„Dies ist mein erster offizieller Besuch in Algerien als Vizepräsident der EIB“, sagte Román Escolano bei seiner Ankunft in Algier. „Wir erneuern heute eine sehr wichtige Partnerschaft, von der ich hoffe, dass sie von Dauer und zukunftsgerichtet ist. Die Europäische Investitionsbank möchte strategische Investitionsvorhaben für Algerien mit Nachdruck unterstützen. Sie wird sich außerdem mit ganzer Kraft dafür einsetzen, die Prioritäten der Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und Algerien umzusetzen.“

Bei der neuen Kooperationsvereinbarung zwischen Algerien und der EIB geht es vor allem um die Verkehrssicherheit. Die EIB wird insbesondere eine Studie über die Sicherheitsstandards auf einem Abschnitt der transmaghrebinischen Autobahn, die die Maghrebstaaten verbindet, finanzieren. Die als Straßenverkehrssicherheitsaudit bezeichnete regionale Studie für die maghrebinischen Länder befasst sich mit der quer durch Algerien verlaufenden Ost-West-Autobahn und mit den Zubringerstraßen in den großen Provinzen wie z. B. Oran und Bejaia, d. h. insgesamt 1 500 Kilometer entlang der gesamten Mittelmeerküste. In der Studie werden die Interessen sämtlicher Verkehrsteilnehmer berücksichtigt, um von vorneherein alle sicherheitsrelevanten Fragen für die Achse und die in Betrieb befindlichen Abschnitte zu ermitteln und optimale Lösungsvorschläge für die Verwaltung und den Verkehr zu formulieren.

„Ich freue mich, mit Algerien ein Partnerschaftsabkommen für so bedeutende Bereiche wie den Verkehr und die Straßenverkehrssicherheit zu unterzeichnen“, sagte EIB-Vizepräsident Román Escolano anlässlich der Unterzeichnung. Bei der EIB stehen Finanzierungslösungen und Beratung im Mittelpunkt, deswegen setzen wir unsere ganze Kompetenz und unser Fachwissen, das wir sowohl mit europäischen Vorhaben als auch in der Region aufgebaut haben, für eine erfolgreiche Durchführung des Straßenverkehrssicherheitsaudits ein. Wir wollen diese großen Verkehrsachsen, die sowohl für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und der Region als auch für das tägliche Leben der algerischen Bevölkerung wichtig sind, für die Verkehrsteilnehmer sicherer machen.“

Im Verkehrssektor hat die EIB in Algerien bereits früher ihre Empfehlungen und ihr Know-how bereitgestellt. Dies erfolgte durch eine verstärkte technische Zusammenarbeit. Konkret ging es dabei um das Programm Logismed Soft für regionale Verwaltungs- und Logistikleistungen (4,5 Millionen Euro), das gemeinsam mit der Europäischen Kommission und mit der algerischen Autobahnbehörde (2,5 Millionen Euro) umgesetzt wurde. Außerdem finanzierte die EIB – ebenfalls im Verkehrssektor – für Algerien strategische wichtige Projekte, so z. B. die Ost-West-Autobahn oder den Hafen von Bejaia.

Die EIB ist der wichtigste Geldgeber und Anbieter von Beratungsleistungen im Mittelmeerraum. In Algerien stellte sie bereits 2,1 Milliarden Euro für Vorhaben in den Sektoren Energie, Wasser, Straßenverkehr und Industrie zur Verfügung. Außerdem unterstützte sie das Land nach mehreren Naturkatastrophen, wie z. B. den Überschwemmungen im Jahr 2000 und den Erdbeben des Jahres 2003.