• EIB und Kroatiens Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung bauen Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Finanzierung wichtiger Energie-, Resilienz- und Klimaprojekte aus
  • Mithilfe der Bank der EU will Kroatien Fonds und Initiativen der EU, etwa den Grünen Deal, künftig stärker nutzen
  • Schulterschluss für eine grüne, energieeffiziente und nachhaltige EU

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung der Republik Kroatien wollen künftig enger zusammenzuarbeiten. Im Mittelpunkt sollen dabei die Entwicklung und die Finanzierung wichtiger Energie-, Nachhaltigkeits- und Klimaprojekte in Kroatien stehen.

In der heute unterzeichneten Absichtserklärung haben die EIB und Kroatien vereinbart, gemeinsame Vorhaben in zahlreichen Bereichen und Sektoren zu entwickeln – von 1) Infrastruktur für die Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Strom aus erneuerbaren Energien über 2) Maßnahmen für saubere Energie und Energieeffizienz sowie die Sanierung und den Umbau von Gebäuden oder 3) grüne Mobilität bis hin zu 4) dem Übergang zur Kreislaufwirtschaft.

Die EIB wird das kroatische Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung und dessen zentrale Initiativen in den Bereichen Energie und Klima wie den Nationalen Energie- und Klimaplan noch stärker unterstützen. Außerdem haben sich die Partner für ihre Kooperation zum Ziel gesetzt, Chancen, die InvestEU, der europäische Grüne Deal, der Fonds für einen gerechten Übergang und andere Programme der EU eröffnen, optimal zu nutzen.

Dario Scannapieco, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Kroatien: „Von dieser Zusammenarbeit bei Energie-, Resilienz- und Klimaprojekten in Kroatien profitieren alle Seiten. Das Land kann mithilfe der EIB die zahlreichen Programme, Fonds und Initiativen der EU besser nutzen und weitere Finanzierungen für wichtige Vorhaben aktivieren, damit seine Wirtschaft nach der Coronapandemie und den beiden verheerenden Erdbeben wieder auf die Beine kommt.“

Tomislav Ćorić, Minister für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung: „Diese Absichtserklärung stärkt unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der EIB. Kroatien steht hinter der Dekarbonisierung Europas – sie ist eine Chance für die Zukunft unserer Wirtschaft. Wir haben uns für 2030 ein ehrgeiziges, aber realistisches Ziel für erneuerbare Energien gesetzt. Die EIB ist ein starker Partner für unser Land, wenn es darum geht, unsere vielen grünen Projekte für eine postfossile Wirtschaft umzusetzen.“

Ognian Zlatev, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Kroatien: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit zwischen der EIB und der kroatischen Regierung – sie bildet einen guten Ausgangspunkt, um alle Chancen zu ergreifen, die die Töpfe und Initiativen der EU im Klima- und Energiebereich eröffnen. So kann Kroatien den europäischen Grünen Deal der Europäischen Kommission optimal nutzen, seine ambitionierten Energie- und Klimaprojekte zum Erfolg führen und zur Klimaneutralität der EU bis 2050 beitragen.“

Bank der EU fördert Kroatiens Erholung nach Covid-19 und Erdbeben

Die kroatische Wirtschaft muss neben der Coronapandemie zwei verheerende Erdbeben bewältigen, die das Land 2020 erschütterten. Die Projekte aus dem Nationalen Energie- und Klimaplan können wesentlich dazu beitragen, den Konjunkturmotor wieder auf Touren zu bringen.

Für ein grünes, energieeffizientes und nachhaltiges Kroatien

Die Partner haben vereinbart, gemeinsam den langfristigen Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung Kroatiens zu schaffen – durch 1) einen besseren Schutz und Erhalt der Umwelt, 2) die Entwicklung nachhaltiger Wasserbewirtschaftungsverfahren, 3) neue Überwachungssysteme für Witterungs- und Klimabedingungen sowie 4) die Stärkung der Systeme für die Bewirtschaftung von Energie- und Kohlenwasserstoffressourcen.

In der Absichtserklärung wird die Unterstützung der EIB für das Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung dargelegt. Sie erstreckt sich von der Umsetzung des Nationalen Energie- und Klimaplans und des Aufbau- und Resilienzplans bis zur Durchführung großer Energieeffizienzprojekte im Land, um die Energie- und Klimaziele Kroatiens und der EU zu verwirklichen.

Kroatiens Energiestrategie und der nationale Energie- und Klimaplan stehen unter der Federführung des Ministeriums für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung. Als wichtige Leitplanken für die langfristige, nachhaltige und grüne Entwicklung des Landes tragen sie gleichzeitig dazu bei, die europäischen Energie- und Klimaziele schneller zu erreichen.

EIB investiert bis 2030 eine Billion Euro in den Klimaschutz

Auf ihrem Weg zur Klimabank der EU wird die EIB ihre Investitionen dieser Art EU-weit ausbauen. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts will sie eine Billion Euro für Klima- und Umweltprojekte mobilisieren.

Trotz der Coronakrise stieg der Anteil der EIB-Investitionen in Klima und ökologische Nachhaltigkeit im vergangenen Jahr von 34 Prozent auf 40 Prozent und brachte die Bank ihrem Ziel von 50 Prozent näher.

Im November 2020 billigte der Verwaltungsrat der EIB den Klimabank-Fahrplan, der darlegt, wie die Bank ihre ehrgeizigen Ziele erreichen will. Der Fahrplan sieht vor, dass die EIB keine emissionsintensiven Projekte wie Flughafenerweiterungen mehr fördert, und legt strenge Kriterien für die Finanzierung etwa von Autobahnen fest. Zuvor hatte die Bank bereits angekündigt, sich nicht mehr an Gasprojekten ohne CO2-Minderung zu beteiligen.

Fonds und Initiativen der EU optimal nutzen

Die Bank der EU wird außerdem technische und beratende Unterstützung leisten, damit Kroatien stärker von Initiativen und Töpfen der EU profitieren kann. Dazu begleitet sie das kroatische Umweltministerium bei der Inanspruchnahme von Mitteln aus EU-Quellen und deren Kombination mit EIB-Produkten.

Die EIB in Kroatien

Die EIB hat die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Kroatiens bislang mit 6,71 Milliarden Euro unterstützt. Die Mittel flossen in Projekte in den wichtigsten Wirtschaftssektoren des Landes, darunter Verkehr, Umwelt, Energieinfrastruktur, verarbeitende Industrie und Dienstleistungen. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in Kroatien ist die Förderung von kleinen und mittleren (KMU) und Midcap-Unternehmen, für die die Bank gemeinsam mit einheimischen Finanzinstituten langfristige Finanzierungen zur Verfügung stellt. Bislang hat die EIB neue Finanzierungen in Höhe von 3,75 Milliarden Euro für kroatische KMU angestoßen.