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Die multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs) haben eine gemeinsame Erklärung mit dringenden, konkreten Schritten veröffentlicht, um mehr Mittel zu mobilisieren und Klimaergebnisse noch besser zu messen. Mit den Maßnahmen wollen sie auch die Zusammenarbeit auf Länderebene intensivieren, mehr Kofinanzierungen anstoßen und den Privatsektor noch stärker einbinden. Die Erklärung wurde in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) bekannt gegeben, wo gerade die Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zur 28. UN-Klimakonferenz (COP28) zusammenkommen.

In der Erklärung heißt es: „Das Zeitfenster, in dem eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle gesichert werden kann, schließt sich rapide. Da die drei planetaren Krisen von Klima, Natur und Umweltverschmutzung miteinander in Wechselwirkung stehen, müssen wir uns alle sofort und in noch viel größerem Umfang für Lösungen engagieren, wenn wir die UN-Nachhaltigkeitsziele sowie die Ziele des Pariser Abkommens und des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal erreichen wollen.“

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Das 1,5-Grad-Ziel lässt sich nur mit weltweit stärkeren Partnerschaften einhalten. Aus der gemeinsamen Erklärung der multilateralen Entwicklungsbanken geht klar hervor: Wir haben die Appelle für mehr Klimaschutz gehört, und wir haben die dafür notwendigen Mittel. Vor allem haben wir vereinbart, noch enger zusammenzuarbeiten. So können wir Ländern und dem Privatsektor besser helfen, den grünen, gerechten Übergang schneller voranzutreiben und resilient zu werden. Die EIB ist fest entschlossen, gemeinsam mit den anderen Instituten die Finanzierungen aufzustocken, mit unseren Maßnahmen mehr zu erreichen und dafür zu sorgen, dass die Schwächsten nicht zurückbleiben. Als Klimabank der EU ist es unsere Priorität, bei allen Projekten, die wir finanzieren, die Ziele in puncto Innovation, Entwicklung und Klimaschutz zu vereinen.“

In der gemeinsamen Erklärung bekräftigen die MDBs ihr Engagement für Klima- und Entwicklungsfinanzierungen, die sozial ausgeglichen, gendergerecht und naturpositiv sind. Dabei setzen sie auf ihr Know-how, ihre Mandate, einzigartigen Länder- und Kundennetzwerke, Geschäftsmodelle und die Regionen, in denen sie tätig sind. Erreichen wollen sie ihre Ziele durch:

  • einen stärkeren Fokus auf die Messung von Klimaergebnissen und ‑outcomes und ihrer Wirkung
  • koordinierte Hilfe für Länder und subnationale Einheiten bei der Formulierung und Umsetzung langfristiger Strategien
  • Zusammenarbeit auf Länderebene
  • Mobilisierung von privatem Kapital in großem Maßstab
  • Unterstützung bei verstärkten Maßnahmen für Klimaanpassung und Katastrophenrisikomanagement

Die Klima- und die Umweltkrise sind mit vielen anderen globalen Herausforderungen verflochten. Deshalb verpflichten sich die MDBs auch, entsprechend ihren jeweiligen Mandaten und Governance-Strukturen in Natur-, Wasser-, Gesundheits- und Genderfragen noch enger zusammenzuarbeiten.

Mit der gemeinsamen Erklärung, die die MDBs heute veröffentlicht haben, knüpfen sie an ihre bisherigen guten Fortschritte und Ergebnisse an. 2022 vergaben sie Klimafinanzierungen auf Rekordniveau und mobilisierten auch mehr privates Kapital als je zuvor. Insgesamt sagten sie 61 Milliarden US-Dollar für Klimafinanzierungen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu (18 Prozent mehr als 2021) und fast 100 Milliarden US-Dollar für alle Länder, in denen sie tätig sind. In den Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen flossen 37 Prozent der Mittel in die Klimaanpassung. Die Kofinanzierungen für den Klimaschutz beliefen sich auf insgesamt 46 Milliarden US-Dollar, davon stammten 15 Milliarden US-Dollar aus privaten Quellen.

Außerdem sind die MDBs weiterhin bestrebt, ihre Aktivitäten noch stärker an den Zielen des Pariser Abkommens ausrichten. Dabei stützen sie sich auf den gemeinsamen Rahmen, der auf der COP24 bekannt gegeben wurde. Schwerpunkte im Jahr 2023 waren die Veröffentlichung ihres harmonisierten Ansatzes für die Bewertung der Übereinstimmung neuer Finanzierungen mit dem Pariser Abkommen und die Unterstützung für einen gerechten Übergang in verschiedenen Kontexten und Regionen.

Hintergrundinformationen

  • 2019 wurden die Leitlinien der EIB für Energiefinanzierungen genehmigt. Als erste multilaterale Entwicklungsbank beendete sie die Finanzierung von Projekten, die fossile Energieträger einschließlich Erdgas einsetzen, ohne den CO2-Ausstoß zu mindern.
  • 2021 war die EIB die erste multilaterale Entwicklungsbank, die ihr gesamtes Geschäft auf die Ziele des Pariser Abkommens ausrichtete.
  • Mit ihrem Klimabank-Fahrplan will die EIB-Gruppe in den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 Investitionen von 1 Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit mobilisieren.
  • Die EIB hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit auf über 50 Prozent ihres jährlichen Finanzierungsvolumens zu steigern – mit 58 Prozent übertraf sie dieses Ziel schon vergangenes Jahr.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für Finanzierungen außerhalb der EU. Sie ist zentraler Partner der Global-Gateway-Strategie der EU. Sie will bis Ende 2027 Investitionen von mindestens 100 Milliarden Euro anschieben – das ist ein Drittel des Gesamtziels der Initiative. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.