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    Überblick

    von Präsident Werner Hoyer

    Mittelaufnahme, Kreditvergabe und Wirkung der EIB-Gruppe in der EU und weltweit

    Wir helfen Europa bei einem schnellen Übergang zu sauberer Energie. Dazu fördern wir Investitionen in Energieeffizienz, Erneuerbare, Innovation und neue Technologien

    Innovation ist der Grundstein für Europas Wohlstand, Autonomie und Klimaziele, die allein mit den Technologien von heute nicht zu erreichen sind

    Die EIB Global schmiedet gezielte, starke Partnerschaften – durch Team Europa und mit unseren weltweiten Partnern

    Was sich die EIB-Gruppe für 2023 vorgenommen hat

    Wie die Bank geführt wird

    Vorwort des Präsidenten

    ©EIB

    Die Europäische Investitionsbank war 2022 fester Bestandteil der EU-Reaktion auf die vielen Herausforderungen, die das Jahr brachte – vom grausamen Angriff auf die Ukraine bis zur Energiekrise, die darauf folgte.

    Die EIB-Gruppe – die Bank und ihre Tochtergesellschaft für kleinere Unternehmen, der EIF – unterzeichneten 2022 Finanzierungen über insgesamt 72,5 Milliarden Euro. Jeder Euro, den wir vergeben, stärkt die Nachhaltigkeit und Resilienz in Europa und weltweit. Wir haben unsere Zusagen erfüllt und unsere Ziele übertroffen. Unser Engagement zeigt Wirkung.

    Denn hinter der schieren Zahl stecken echte, greifbare Erfolge.

    In Schweden finanzieren wir Biopharmazeutika der nächsten Generation, die gegen Krebs helfen. In Finnland fördern wir die Entwicklung und Markteinführung von Quantencomputern. Und in Spanien helfen wir, gebrauchtes Speiseöl in saubere Energie umzuwandeln und mit Solarkraft grünen Wasserstoff zu erzeugen. Ich könnte viele weitere Projekte nennen – von einigen erfahren Sie in unserem Bericht.

    Wirkung erzielen und Investitionslücken schließen

    Die Energiekrise hat die Investitionsbudgets von Staaten und Unternehmen geschröpft. Dabei müssen wir gerade jetzt mehr investieren, um den Klimawandel zu bremsen und uns von russischem Öl und Gas zu lösen. Sonst könnten chronische Investitionslücken weiter wachsen. Wenn wir die Lücken nicht schließen, wird Europa an Wettbewerbsfähigkeit und an Attraktivität für Unternehmen verlieren.

    Die Ereignisse im Jahr 2022 zeigen, dass die Dekarbonisierung der einzig verlässliche Weg zu sicherer und bezahlbarer Energie für Europa ist. Deshalb ist unser entschlossenes Handeln so wichtig. Deshalb haben wir unser Engagement für einen grünen, innovativen Übergang nochmals verdoppelt.

    Russlands Erpressung mit Gas macht deutlich: Es ist richtig, dass die EIB keine Infrastruktur für fossile Brennstoffe mehr finanziert und sich auf saubere Energie konzentriert. Mittlerweile ist allen klar, dass die Zukunft in sauberer, nachhaltigerer Energie liegt.

    Unsere Finanzierungen dafür erreichten 2022 ein Rekordvolumen von 19,4 Milliarden Euro. Für eine größere Energiesicherheit beteiligten wir uns an der Modernisierung des tschechischen Stromnetzes. Außerdem beschleunigten wir die Integration Erneuerbarer in die polnische Energieversorgung. In Frankreich finanzierten wir schwimmende Windparks – eine Technologie, mit der wir Offshore-Anlagen auch in tiefen Gewässern nutzen können. Mit Geld von der EIB wird zudem ein 1 000 Kilometer langes Kabel verlegt, das Ökostromanlagen auf Sizilien und Sardinien an das italienische Netz anschließt. Für die Initiative REPowerEU stellen wir in den nächsten fünf Jahren ein Paket von weiteren 30 Milliarden Euro an Krediten und Eigenkapital für Energieprojekte mit hoher Wirkung bereit – zusätzlich zu den Finanzierungen, die wir normal einplanen. Mit 36,5 Milliarden Euro für Klima- und Umweltprojekte brachten wir 2022 grüne Investitionen von insgesamt 147 Milliarden Euro auf den Weg. Bei unserem Ziel, in diesem Jahrzehnt 1 Billion Euro für unseren Planeten zu mobilisieren, liegen wir voll im Plan.

    Soforthilfe für die Ukraine

    Mit unseren grünen Finanzierungen reagieren wir auf den Klimawandel als langfristige Herausforderung. Unsere Antwort auf die unmittelbare Bedrohung durch den Angriff auf die Ukraine ist ein anderes Feld, auf dem wir 2022 Großes geleistet haben. Mit Rückendeckung aus dem EU-Haushalt halfen wir der Ukraine schon wenige Wochen nach Kriegsausbruch. Unter äußerst schwierigen Umständen zahlten wir 1,7 Milliarden Euro aus. Weitere 540 Millionen Euro sollen folgen, sobald es mit konkreten Projekten vor Ort vorangeht. Wir wollen dafür sorgen, dass die ukrainische Wirtschaft am Laufen bleibt, damit das Land den Wiederaufbau zum großen Teil selbst stemmen kann.

    2022 ging auch die EIB Global an den Start, unser neuer Geschäftsbereich für Entwicklungsfinanzierungen und Partnerschaften der EU. In ihrem ersten Jahr unterzeichnete die EIB Global 9,1 Milliarden Euro für neue Projekte – zusätzlich zu den Krediten für die Ukraine. Mit dem Geld finanzieren wir Solarkraftwerke in Brasilien, Impfstoff-Initiativen rund um den Erdball und ein Großprojekt in Jordanien: eine der größten Entsalzungsanlagen der Welt, die den Menschen im Land reichlich sauberes Wasser bringen soll.

    Die Projekte der EIB Global zeigen, wie wir weltweit für die Ziele und Werte der EU arbeiten. Wir schließen neue Partnerschaften und schmieden überall neue, langfristige Allianzen. Ich bin stolz darauf, dass wir mit der EIB Global aktiv zu mehr Wohlstand in allen Teilen der Welt beitragen, unter dem Banner der Europäischen Union.

    Die EIB hat auf ein Jahr großer Belastungen entschlossen reagiert. Wir haben Widerstandskraft und Kreativität bewiesen. Aber wir wissen auch: Unser Job ist noch nicht erledigt. Wir müssen uns weiter steigern und bei unserer Arbeit immer wieder neue, bessere Lösungen finden. Dieser Bericht gibt einen Überblick über eine wichtige Etappe auf diesem Weg.

    Werner Hoyer

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    Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber und Anleiheemittent. 2022 nahm sie 44,3 Milliarden Euro an den internationalen Kapitalmärkten auf. Mit ihren Anleihen spricht die Bank auch Investoren an, die sich nicht unbedingt für Europa interessieren, auf diesem Weg aber indirekt europäische Projekte fördern.

    Energiesicherheit

    „Seit ihrer Gründung ist die EIB ein Hauptgeldgeber für kritische Infrastruktur. Die aktuelle Lage bestätigt die strategische Bedeutung von Energie und zeigt, wie wichtig eine diversifizierte Versorgung ist. Die EIB hat bei Energieprojekten nochmals zugelegt – in der EU und weltweit.“

    Sanjoy Rajan, Leiter Energiesicherheit bei der EIB

    Innovation und Autonomie

    „Wenn Europa wirtschaftlich autonom sein will, muss es massiv in Innovation investieren und in die Schlüsseltechnologien für die Digitalisierung seiner Wirtschaft, vor allem Chips, Rechenzentren und Cybersicherheit. Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Und um ganz vorne mitzuspielen, müssen wir investieren.“

    Harald Gruber, Leiter Digitale Infrastruktur bei der EIB

    Globale Beziehungen

    „Die regionale Zusammenarbeit zwischen der EU und ihren Nachbarn ist wichtiger denn je. Die EIB ist wie eine Brücke: Sie verbindet Menschen und Orte durch nachhaltige Projekte, die das Leben dieser und künftiger Generationen verbessern.“

    Souad Farsi, Leiterin des EIB-Büros in Amman (Jordanien)

    Highlights des Operativen Plans 2023–2025

    • Mehr Hilfe für die Ukraine und Fokus auf der Autonomie der EU nach der russischen Invasion
    • Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Unterstützung für Regionen, die von Kohle und Öl abhängen
    • Grüne und digitale Investitionen mit höherem Risiko
    • Weltweiter Entwicklungsschub durch die EIB Global
    • Neue Prioritäten bei Beratung, Innovation und Technologie
    • Mehr Kredite an kleine Unternehmen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

     

    Die militärische Aggression gegen die Ukraine ist ein Weckruf: Wir müssen den Klimaschutz und Projekte, die die Unabhängigkeit der EU stärken, schneller vorantreiben. Teil dieses Vorstoßes ist das REPowerEU-Programm, mit dem sich Europa von russischem Öl und Gas lösen will. Wir stehen voll hinter dem Programm der Europäischen Kommission für Energieunabhängigkeit.

    Die EIB-Gruppe wird den gerechten Übergang zu grünen Volkswirtschaften noch mehr fördern und Regionen unterstützen, die stark von Kohle und Öl abhängig sind. „Gerechter Übergang“ heißt: Wir helfen den Meistbetroffenen, auf eine neue, grüne Wirtschaft umzusteigen, und bieten Schulungen für Menschen an, die sich beruflich umorientieren müssen.

    Eines der zentralen Ziele des EIF für 2023–2025 ist eine stärkere Förderung von Klimaschutz und ökologischer Nachhaltigkeit. Dazu gehören technische Fortbildungen für Kleinbetriebe und Schützenhilfe für Business Angels, Risikokapital- und Private-Equity-Fonds. Die Darlehensgarantien des EIF für andere Geldgeber sind willkommene Finanzspritzen für viele Start-ups und kleine Firmen. Unter REPowerEU stellt der EIF Finanzinstituten zwischen 2023 und 2027 drei Milliarden Euro an Eigenkapitalfinanzierungen für Energieeffizienz, regenerative Energien und grüne Innovationen bereit.

    Außerhalb Europas verhilft die EIB Global mehr Regionen zu Ökostrom, sauberem Wasser, modernen Entsorgungsanlagen und besserer medizinischer Versorgung. Und sie hilft bei der Eindämmung von Infektionskrankheiten. In Asien und Lateinamerika richtet sich unser Blick gezielt auf größere Klimafinanzierungen.

    Wir werden unser Beratungsangebot und unsere technische Hilfe ausweiten, um Investitionen in vorrangige Projekte zu beschleunigen. Schwerpunkt der Beratung sind ökologisch nachhaltige Projekte und die Umsetzung des Klimabank-Fahrplans. Darin sind unsere Klimaziele für 2021–2025 durchbuchstabiert. Um unsere Klimazusagen einzuhalten, müssen wir höhere Risiken eingehen und technologisch fortgeschrittenere Projekte finanzieren. Nur so können wir mehr bewirken.

    Governance

    Die EIB ist eine Einrichtung der EU, die gegenüber den Mitgliedstaaten rechenschaftspflichtig ist. Gleichzeitig ist sie eine Bank, die bei ihren Entscheidungsprozessen, beim Management und beim Kontrollrahmen der auf sie anwendbaren Best Banking Practice folgt.

    Der Rat der Gouverneure setzt sich aus jeweils einer Ministerin oder einem Minister der 27 Mitgliedstaaten zusammen, in der Regel aus dem Finanzministerium. Der Rat legt die Kreditrisikoleitlinien der Bank fest und genehmigt jährlich die Finanzausweise. Er entscheidet über Kapitalerhöhungen und über die Vergabe von Finanzierungen außerhalb der Europäischen Union. Außerdem ernennt er die Mitglieder des Verwaltungsrats, des Direktoriums und des Prüfungsausschusses.

    Der Verwaltungsrat entscheidet über Darlehen, Anleiheprogramme und andere Finanzierungsfragen. Er tritt pro Jahr zu zehn Sitzungen zusammen und sorgt dafür, dass die Geschäfte der EIB entsprechend den Bestimmungen der EU-Verträge und der Satzung der Bank sowie den allgemeinen Richtlinien des Rates der Gouverneure geführt werden. Der Verwaltungsrat besteht aus 28 ordentlichen Mitgliedern, wobei jeder Mitgliedstaat und die Europäische Kommission durch jeweils ein ordentliches Mitglied vertreten sind. Außerdem gehören ihm 31 stellvertretende Mitglieder an. Damit dem Verwaltungsrat ein breiteres Spektrum an Fachwissen zur Verfügung steht, kann er sechs nicht stimmberechtigte Sachverständige benennen, die an seinen Sitzungen in beratender Funktion teilnehmen. Soweit in der Satzung nicht anders festgelegt, werden die Beschlüsse mit den Stimmen von mindestens einem Drittel der stimmberechtigten Mitglieder gefasst, die mindestens 50 Prozent des gezeichneten Kapitals vertreten müssen. Den Vorsitz im Verwaltungsrat führt die Präsidentin oder der Präsident (ohne Stimmberechtigung).

    Das Direktorium ist das ständige geschäftsführende Organ der Bank. Es führt die laufenden Geschäfte, bereitet die Entscheidungen des Verwaltungsrats vor und sorgt für ihre Umsetzung. Es tritt einmal wöchentlich zusammen. Das Direktorium untersteht der Aufsicht der Präsidentin bzw. des Präsidenten und der Kontrolle des Verwaltungsrats. Daneben gehören ihm die acht Vizepräsidentinnen bzw. Vizepräsidenten der EIB an. Die Mitglieder des Direktoriums werden für sechs Jahre ernannt, eine Wiederernennung ist zulässig. Sie sind ausschließlich gegenüber der Bank verantwortlich.

    Die Bank hat einen unabhängigen Prüfungsausschuss, der unmittelbar gegenüber dem Rat der Gouverneure verantwortlich ist. Er ist für die Prüfung der Finanzausweise zuständig und kontrolliert, ob die Bank die auf sie anwendbare Best Banking Practice beachtet. Seine Stellungnahme geht dem Rat der Gouverneure zusammen mit dem Jahresbericht des Verwaltungsrats zu. Der Prüfungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern, die für eine nicht verlängerbare Amtszeit von sechs aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren ernannt werden.