Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der Europäischen Union und gehört zu den weltweit wichtigsten Geldgebern für den Klimaschutz. Seit ihrer Gründung im Jahr 1958 hat sie über eine Billion Euro in Projekte in Europa und weltweit investiert.
Die folgende Zeitachse fasst die prägenden Ereignisse für die EIB von damals bis heute zusammen.
Januar 1958
Die Europäische Investitionsbank wird 1958 durch die Römischen Verträge gegründet. Ihren Sitz hat die Bank zunächst in Brüssel.
Februar 1958
Die Mitglieder des ersten Direktoriums der EIB werden ernannt. Präsident der Bank wird Pietro Campilli.
April 1959
Die EIB vergibt ihren ersten Kredit. Gemeinsam mit der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung fördert sie damit drei italienische Unternehmen: Sincat und Celene (Bau eines großen Petrochemiewerks auf Sizilien) sowie Mercure (Braunkohleabbau zur Stromerzeugung in Süditalien).
Juni 1959
Paride Formentini wird Präsident der Europäischen Investitionsbank.
März 1961
Die EIB nimmt erstmals Geld über eine Anleihe auf.
Januar 1962
Die EIB darf jetzt auch Projekte außerhalb der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft finanzieren. Dies ist der Startschuss für ihre Tätigkeit in immer mehr Ländern weltweit, auch in Schwellen- und Entwicklungsländern in Asien, Afrika und Lateinamerika.
Januar 1968
Die Bank zieht nach Luxemburg, an den Place de Metz.
November 1968
Die EIB eröffnet in Rom ihr erstes neues Büro, zusätzlich zu dem bestehenden in Brüssel.
September 1970
Yves Le Portz wird Präsident der Europäischen Investitionsbank.
Januar 1973
Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft bekommt neue Mitglieder: Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich.
September 1973
Die EIB begibt ihre erste Anleihe in EURCO, einer neuen künstlichen Geldeinheit. Dazu die Bank: „Mit der EURCO haben Investoren eine neue Möglichkeit, ihre Mittel anzulegen. Sie können ihr Risiko mit angemessener Gewichtung auf alle Währungen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft verteilen. Damit werden ihre Anlagen wertstabiler.“
August 1980
Die EIB bezieht ihr neues Gebäude auf dem Kirchberg, das heutige Westgebäude. Die Pläne für die erste Bauphase (1974–1980) stammen von dem britischen Architekten Sir Denys Lasdun. Das Gebäude auf dem Kirchberg ist eines seiner wenigen Bauwerke außerhalb des Vereinigten Königreichs.
Januar 1981
Griechenland wird Anteilseigner der EIB.
Juni 1981
Die EIB nimmt erstmals Mittel in ECU auf. Dieser Cartoon zur Einführung des ECU erscheint 1979 in Le Monde. Das Schiff soll der stürmischen See des internationalen Währungssystems trotzen.
August 1984
Ernst-Günther Bröder wird Präsident der Europäischen Investitionsbank.
Mai 1990
Die EIB wird Gründungsmitglied der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Solche Partnerschaften zeichnen die Arbeit der Bank aus. Nach dem Fall der Berliner Mauer beginnt sie zügig mit der Kreditvergabe in osteuropäischen Ländern.
Januar 1991
Die EIB darf in Südafrika finanzieren. Zehn Jahre später weiht sie in Pretoria ihr Büro für das südliche Afrika und den Indischen Ozean ein.
Januar 1991
Die EIB ist nun auch in Tschechien und der Slowakei, in Bulgarien und Rumänien aktiv.
Februar 1993
Die EIB dehnt ihren Radius auf Lateinamerika und Asien aus.
April 1993
Sir Brian Unwin wird Präsident der Europäischen Investitionsbank.
Juni 1994
Der Europäische Investitionsfonds (EIF) wird gegründet. Das erste Logo des EIF symbolisiert den Brückenschlag zwischen öffentlichen und privaten Finanzierungen.
November 1994
Die EIB darf nun auch Kredite im Gazastreifen und Westjordanland vergeben. 1998 fördert sie ein 250-Zimmer-Hotel auf internationalem Standard in Bethlehem – ein Novum in Palästina.
Januar 1995
Österreich, Finnland und Schweden werden Anteilseigner der EIB.
Februar 1997
Die EIB nimmt erstmals Mittel in Euro auf – mehr als ein Jahr vor Einführung der neuen europäischen Währung am 1. Januar 1999. Federführende Emissionsbanken sind die Caisse des dépôts et consignations, Paribas und Warburg.
Januar 1998
Die Bank richtet die Vor-Beitritts-Fazilität für Länder Mittel- und Osteuropas und Zypern ein.
Februar 1999
Die EIB gibt sich ein neues Logo. Es symbolisiert, wie die Bank in die Zukunft Europas investiert und die Ziele der Europäischen Union fördert. Das Logo unterstreicht auch den Partnerschaftsgedanken, der für die EIB eine große Rolle spielt.
Januar 2000
Philippe Maystadt wird Präsident der Europäischen Investitionsbank.
Juni 2000
Die EIB-Gruppe entsteht. Die EIB hält die Mehrheit am EIF, der in der Gruppe auf Risikokapital spezialisiert ist.
Juni 2001
Europäischer Rat von Göteborg: Die EIB wird gebeten, die Strategie der Europäischen Union für eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Seit 2002 stimmen die Bank und die Europäische Kommission ihre Maßnahmen zu dieser Strategie ab.
Juni 2003
Die Investitionsfazilität des Abkommens von Cotonou wird eingerichtet. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKP) versucht die Bank, die Armut zu bekämpfen und ein nachhaltiges Wachstum zu fördern, vor allem über den privaten Sektor.
Dezember 2004
Die EU erteilt der EIB ein Mandat für Finanzierungen in Russland, Belarus, Moldau und der Ukraine.
Juli 2007
Die EIB gibt eine Klimaschutzanleihe am Kapitalmarkt aus – die erste grüne Anleihe weltweit. Damit fördert sie erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Juni 2008
Die EIB weiht ihr neues Ostgebäude ein. Der transparente Glasbau ergänzt das niedrige kreuzförmige Westgebäude.
September 2010
Die EIB verabschiedet ihren Leitfaden für eine umwelt- und sozialverträgliche Finanzierungspraxis. Darin legt sie fest, welche ökologischen und sozialen Anforderungen die von ihr finanzierten Projekte erfüllen müssen. Im Mittelpunkt steht dabei, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Januar 2012
Werner Hoyer wird Präsident der EIB.
Juli 2013
Kroatien stößt zur EIB.
November 2014
Die Europäische Kommission und die EIB bringen den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) an den Start. Der EFSI ist Teil der Investitionsoffensive für Europa. Sein ursprüngliches Ziel: Investitionen von 315 Milliarden Euro anstoßen. Später wird er mit der neuen Zielmarke von 500 Milliarden Euro bis 2020 verlängert. Insgesamt fördert der EFSI Tausende Projekte, die Europa moderner, sozialer und grüner machen.
Juni 2016
Der Europäische Rat begrüßt die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz. Durch mehr Wachstum, Beschäftigung, Infrastruktur und sozialen Zusammenhalt will die EIB Regionen außerhalb der EU, die von der Flüchtlingskrise besonders betroffen sind, krisenfester machen.
November 2019
Die EIB-Gruppe verabschiedet ihren Klimabank-Fahrplan, einen ehrgeizigen Plan für die Zukunft unserer Erde. Darin zeigt sie, wie sie mit ihren Klimafinanzierungen den europäischen Grünen Deal unterstützen und Europa klimaneutral machen will. Mit der Überarbeitung ihrer Leitlinien für Energiefinanzierungen fördert sie als erstes internationales Finanzierungsinstitut keine Projekte mit fossilen Energieträgern mehr. Stattdessen konzentriert sie sich auf Projekte, die voll in Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen.
Januar 2020
Brexit – Das Vereinigte Königreich tritt offiziell aus der EU aus. Damit ist es auch kein Anteilseigner der EIB mehr.
März 2020
Covid-19 hat die Welt im Griff. Europa ist stark betroffen und zugleich Vorreiter im Kampf gegen die Pandemie. Die EIB-Gruppe setzt alle Hebel in Bewegung, um die Pandemiefolgen abzufedern. Ihr Ziel: eine grüne Erholung, an der alle teilhaben.
Januar 2022
Die EIB Global wird gegründet. Der neue Geschäftsbereich für die Finanzierungen der EIB außerhalb der EU arbeitet eng und zielorientiert mit Team Europa zusammen.
Februar 2022
Russland marschiert in die Ukraine ein. Die EIB-Gruppe verurteilt den ungerechtfertigten Angriff aufs Schärfste und erklärt ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk. Binnen eines Monats zahlt sie 668 Millionen Euro an Soforthilfe aus. Die EIB steht fest an der Seite der Ukraine und ihrer EU-Nachbarn.
Februar 2023
Die Europäische Investitionsbank stellt ihr neues Logo vor. Es symbolisiert die Rolle der EIB als Bank der EU. Die Flagge versinnbildlicht die Stellung der Bank als Mitglied der EU-Familie, und die prägnante Form des Hauptgebäudes steht für die besondere Rolle der Bank.
Januar 2024
Nadia Calviño wird Präsidentin der EIB.