Energie
Die EIB finanziert weltweit nachhaltige Energieprojekte. Durch die Förderung sauberer Energiequellen und innovativer Lösungen senken wir Emissionen und Energiekosten. So machen wir die Welt für kommende Generationen sauberer und grüner.
Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit zu den Themen Nachhaltige Energie und natürliche Ressourcen
Unser Beitrag zum REPowerEU-Plan
Die EIB-Gruppe unterstützt den REPowerEU-Plan bis 2027 mit weiteren 45 Milliarden Euro an Krediten und Eigenkapital. Die zusätzlichen Mittel der EIB-Gruppe fließen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Netto-Null-Technologien und Rohstoffe, in den Netzausbau und in berufliche Qualifizierung.
Das neue Finanzierungspaket soll bis 2027 neue Investitionen von bis zu 150 Milliarden Euro anschieben. Damit leistet es einen wesentlichen Beitrag zum REPowerEU-Ziel, die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu beenden. Weitere Informationen.
Die Transformation des Energiesektors
Die Leitlinien für Energiefinanzierungen stecken unsere Prioritäten in vier Bereichen ab:
Mobilisierung von Investitionen in die Energieeffizienz
Energieeffizienz ist eine der Säulen der Energieunion – das ist die EU-Strategie zur Bereitstellung sicherer, nachhaltiger, wettbewerbsfähiger und bezahlbarer Energie für Haushalte und Unternehmen.
Investitionen in Energieeffizienz sind nach wie vor der kostengünstigste Weg, um unsere Energie- und Klimaziele zu erreichen. Sie haben viele Vorteile:
- mehr Versorgungssicherheit
- wettbewerbsfähigere europäische Industrie dank niedrigerer Energiekosten
- geringere CO2-Intensität
- ökologisch nachhaltigere Wirtschaft
Warum Energieeffizienz wichtig ist
Drei Viertel aller Gebäude in Europa sind nicht energieeffizient. Sie verursachen mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen in der EU. Die Europäische Kommission will die Quote der energetischen Sanierungen bis 2030 mindestens verdoppeln. Obwohl schon einiges passiert ist, bleibt noch viel anzupacken.
Kleine und mittlere Unternehmen sowie die Wärme- und Kälteversorgung sind weitere vorrangige Bereiche. KMU im Industrie- und Dienstleistungssektor bilden zusammen einen der größten unerschlossenen Märkte für Energieeffizienz. Sie stehen vor zahlreichen Hürden, wenn sie ihre Energieeffizienz verbessern wollen.
Energieeffizienz bedeutet nicht nur weniger Emissionen. Sie schafft auch Arbeitsplätze vor Ort – besonders wichtig in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – und hält die Energiekosten der Haushalte auf einem bezahlbaren Niveau.
Das Thema Energieeffizienz betrifft alle Bereiche der Wirtschaft. Wann immer möglich, folgt die EIB dem Grundsatz „Energieeffizienz an erster Stelle“. Deshalb legt sie beispielsweise in Sozialwohnungs- oder Bildungsprojekten spezifische Anforderungen für die Energieeffizienz fest.
Lesen Sie mehr über unsere technische Hilfe für Energieeffizienzinvestitionen
Die EU muss ihre energiebedingten Emissionen durch die verstärkte Förderung erneuerbarer Energien verringern, um bis 2030 einen Anteil der Erneuerbaren von 32 Prozent zu erreichen. Das betrifft nicht nur Strom aus erneuerbaren Quellen, sondern auch erneuerbare Gase (wie Wasserstoff oder Biogas) oder die Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern (Biomasse, Erdwärme).
Strom aus erneuerbaren Quellen
Die Klima- und Energieziele der EU lassen sich nur durch eine schnelle und konsequente Dekarbonisierung der Energieversorgung erreichen. Eine der wichtigsten Stellschrauben, um bei der Beheizung von Gebäuden, im Verkehrssektor und in anderen Bereichen der Gesellschaft Emissionen zu verringern, ist Strom. Erneuerbare Energien spielen eine zentrale Rolle, um die EU-Ziele zu erreichen.
Die Europäische Union muss ihre Kapazität für Erneuerbare mehr als verdoppeln. Nur so kann sie die Versorgung emissionsfrei gestalten und ihre Erneuerbare-Energien-Ziele bis 2030 realisieren. Der europäische Grüne Deal setzt noch ehrgeizigere Ziele.
Bei der saubereren Stromerzeugung legt die EIB den Fokus bislang auf Onshore- und Offshore-Windkraft sowie Fotovoltaik. Vor allem bei der Förderung der Offshore-Windkraft und dem Aufbau der Zulieferindustrie spielt sie eine führende Rolle. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, wenn die Bank Erneuerbare-Energien-Projekte aus den nationalen Energie- und Klimaplänen der Mitgliedsländer und die nationalen Klimabeiträge von Nicht-EU-Ländern unterstützt.
Angesichts des hohen Investitionsbedarfs will die Bank weiter Erneuerbare-Energien-Projekte fördern. Ihr Augenmerk liegt dabei auf Vorhaben, die die Marktintegration und die regionale Zusammenarbeit voranbringen. Im Blick hat sie auch Frühphasen- bzw. innovative Technologie, etwa schwimmende Offshore-Windkraftanlagen.
Auch ausgereifte erneuerbare Technologien wie Biomasse, Wasserkraft oder Geothermie finanziert die EIB weiter, wenn diese Projekte der Klimakrise effizient und nachhaltig entgegenwirken.
Strom und Energiequellen mit niedrigem CO2-Ausstoß
Die Senkung der CO2-Emissionen ist eine Herkulesaufgabe. Deshalb müssen wir auf mehrere Lösungen setzen, die technisch und wirtschaftlich tragfähig und nachhaltig sind.
Die EIB finanziert weiter Projekte zur Stromerzeugung aus nicht erneuerbaren Energiequellen, wenn sie zum Übergang zu einer CO2-freien Zukunft beitragen. Für alle Stromerzeugungsprojekte gilt ein Schwellenwert für die CO2-Intensität von höchstens 250 g CO2e/kWhe. Damit will die Bank die Paris-Ausrichtung gewährleisten. Der Schwellenwert liegt geringfügig unter dem Referenzwert von 270 g CO2e /kWhe, den die EU für nachhaltige Finanzierungen als DNSH-Kriterium für Klimaschutz festgelegt hat, erlaubt der Bank jedoch, sich auf langfristig für die Dekarbonisierung benötigte Projekte zu konzentrieren. Auch in Zukunft will sich die Bank für Innovationen und den Ausbau der Energieflexibilität stark machen.
Die EIB fördert die Erzeugung erneuerbarer Gase wie Biogas und synthetisches Gas sowie erneuerbarer Flüssigkraftstoffe. Diese Energieträger können eine wichtige Rolle bei der langfristigen Dekarbonisierung spielen – vor allem bei der für Industrieanwendungen typischen Hochtemperaturwärme oder um größere Volumina aus Erneuerbare-Energien-Anlagen zu integrieren.
Wir fördern Innovation und innovative Energieinfrastruktur wie dezentrale Energieerzeugung, Energiespeicherung, Elektrofahrzeuge und innovative Geschäftsmodelle.
Innovation
Eine größere Vielfalt von Technologien und Dienstleistungen gilt als Eckpfeiler der Energiewende. Um den gewaltigen Klima- und Energieumbau zu stemmen, müssen wir Innovationen und vielversprechenden nachhaltigen Technologien und Geschäftsmodellen auf die Sprünge helfen. Viele dieser Technologien befinden sich in der frühen Entwicklungsphase; ihre Leistung muss noch deutlich verbessert werden, und ihre Kosten müssen weiter sinken.
Auf den Strommärkten ergeben sich neue Investitionsmöglichkeiten, oft durch innovative Geschäftsmodelle, die durch eine bessere Marktgestaltung entstehen. Neue Marktteilnehmer kommen hinzu, Verbraucherinnen und Verbraucher werden als Prosumenten aktiver, und lokale „Energiegemeinschaften“ dürften eine wichtigere Rolle spielen.
Viele CO2-arme Technologien sind jedoch teuer und brauchen Unterstützung für Forschung, Entwicklung und Innovation. In Einklang mit dem Europäischen Strategieplan für Energietechnologie und dem neuen Innovationsfonds hilft die EIB Unternehmen in allen Entwicklungsphasen.
Innovationen und ihre kommerzielle Nutzung sind auch wichtig, damit sich neue Technologien auf etablieren. Dabei müssen Chancen genutzt werden, die sich aus den allgemeineren Trends zur Digitalisierung und Dezentralisierung ergeben. Kleineren Unternehmen kommt hier eine entscheidende Rolle zu, obwohl sie es oft besonders schwer haben, Finanzierungen zu erhalten. Die EIB wird weiterhin maßgeschneiderte Instrumente wie Venture Debt und Beteiligungsfonds einsetzen und vorgelagerte Beratung leisten, um zur Entwicklung solider Geschäftsmodelle beizutragen.
Der Innovationsfonds
Der Innovationsfonds ist eines der größten Förderprogramme weltweit für die Demonstration innovativer CO2-armer Technologien im Energiesektor und in energieintensiven Industrien. Er wird von der Europäischen Kommission verwaltet. Im Zeitraum 2020–2030 stellt der Fonds rund zehn Milliarden Euro für die kommerzielle Demonstration innovativer CO2-armer Technologien bereit, um industrielle Lösungen für die Dekarbonisierung Europas auf den Markt zu bringen und den Übergang zur Klimaneutralität zu unterstützen.
Die EIB übernimmt zwei Aufgaben:
- Sie erbringt und verwaltet die Unterstützung bei der Projektentwicklung, um die Qualität von Projekten zu verbessern, die von der Europäischen Kommission als noch nicht ausgereift eingestuft wurden.
- Sie übernimmt die Monetarisierung der Zertifikate aus dem Emissionshandelssystem der EU, die eigens für diese Initiative bestimmt sind. Die EIB kann einige dieser Projekte im Rahmen ihrer Finanzierungstätigkeit auch mit Darlehen fördern.
Wir erleichtern den Übergang durch kritische Infrastruktur, indem wir Investitionen in Stromnetze fördern und so die Einbindung neuer, diversifizierter Energiequellen wie Wind- oder Solarkraft und grenzüberschreitende Verbundleitungen stärken.
Die Energiewende braucht solide Infrastruktur, um den größtmöglichen Nutzen für die gesamte Gesellschaft zu erzielen. Stromnetze spielen eine entscheidende Rolle bei der Integration des wachsenden Anteils erneuerbarer Energiequellen und damit bei der Dekarbonisierung der Stromsysteme. In den nächsten zehn Jahren muss viel mehr in Netze investiert werden, um Erneuerbare zu integrieren und die Wirtschaft zu elektrifizieren.
Die EIB unterstützt Investitionen in Stromnetze auf der Übertragungs- und auf der Verteilungsebene. Ihr Fokus liegt auf Anlagen, die Folgendes fördern:
- Einbindung erneuerbarer Energien (direkte Anbindung, Ausbau der Systemflexibilität)
- effiziente Energienutzung
- Entwicklung von Elektromobilität
- intelligenter Betrieb und Management von Stromnetzen
- größere Verbundkapazitäten zwischen Märkten
Klassische Übertragungs- und Verteilungsanlagen kommen ebenso in Betracht wie neuere Anlagen, etwa für die Speicherung. Auch Mininetze und netzunabhängige Lösungen werden berücksichtigt, um die Qualität, Zuverlässigkeit und den Zugang zur Stromversorgung zu verbessern. Die Strominfrastruktur muss rechtzeitig zur Verfügung stehen und den künftigen Flexibilitätsbedarf schon jetzt einplanen, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Dekarbonisierung ausgebremst wird.
Unterstützende Infrastruktur
Energie wird nicht nur durch Stromleitungen fließen, auch nicht in einer vollständig dekarbonisierten Zukunft. Die EIB unterstützt die Entwicklung von Infrastruktur für die Beförderung erneuerbarer Gase – auch durch die Sanierung und Anpassung bestehender Gasinfrastruktur, soweit es diesem Ziel zuträglich ist – sowie den Ausbau und die Modernisierung von Fernwärme- und Fernkältenetzen, die die Energieerzeugung und den Energieverbrauch effizienter und klimafreundlicher machen.
Welche Projekte fördern wir?
Die EIB vergibt keine Finanzierungen mehr für Projekte mit fossilen Energieträgern, auch nicht für Gasprojekte. Als erstes internationales Finanzierungsinstitut beendet sie die Förderung von Projekten mit fossilen Energieträgern. Stattdessen konzentriert sie sich auf Projekte, die voll in Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen.
Unsere Projekte
Technische Hilfe und Instrumente der EIB
Weil die EIB möglichst viel für die Gesellschaft bewirken will, hilft sie ihren Kunden aktiv bei der Entwicklung hochwertiger Investitionsvorhaben. Mit ihren maßgeschneiderten Instrumenten lassen sich auch große Hürden überwinden.
Die technische Hilfe bei der Projektvorbereitung macht einen wichtigen Teil unserer Unterstützung für Energieeffizienz aus. Die Bank verwaltet das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA). Aus diesem Instrument erhalten der öffentliche und der private Sektor Zuschüsse und technische Hilfe für Energieeffizienzprojekte.
Wir unterstützten Mitgliedsländer außerdem über JASPERS, indem wir Projekte und Programme finanzieren, die aus den Struktur- und Kohäsionsfonds der EU und dem Fonds für einen gerechten Übergang gefördert werden.
Außerhalb der Europäischen Union sind der Kompetenzaufbau, die Unterstützung bei der Projektvorbereitung und die Kombination von Zuschüssen und Darlehen wichtig, damit Investitionen in nachhaltige Energie eine bessere Wirkung entfalten. Gemeinsam mit der Europäischen Kommission und anderen Anbietern von vergünstigten Finanzierungen bietet die EIB Beratung und maßgeschneiderte Finanzierungsprodukte für:
- Energieeffizienz
- Zugang zu Energie
- Energieinnovationen
- erneuerbare Energien
Publikationen zu diesem Thema
Energetische Sanierung – was ist das?
Wer nachrüstet, macht ältere Gebäude sicher und nachhaltig. Eine bessere Isolierung und dickere Fenster sparen Energie und entlasten die Umwelt. Zudem sinkt die Stromrechnung.
Die Europäische Investitionsbank vergibt Kredite und Zuschüsse für die Nachrüstung von Wohnhäusern und anderen Gebäuden in der Europäischen Union. 2022 genehmigte sie beispielsweise 20 Millionen Euro für modernere und energieeffizientere Bildungseinrichtungen in Rumänien.
EIB und Vereinte Nationen entwickeln gemeinsamen Fahrplan für nachhaltige Energie
In den nächsten neun Jahren könnten weltweit alle Menschen Zugang zu sauberer, bezahlbarer Energie haben, wenn die Länder nur etwas mehr investieren würden. Das geht aus neuen Berichten der Vereinten Nationen hervor. Der vorgeschlagene globale Fahrplan zeigt konkret, wie die Energieversorgung bis 2030 weltweit sauber und bezahlbar und bis 2050 emissionsneutral werden soll.
Die EIB erstellt gemeinsam mit der Internationalen Energie-Agentur, der International Finance Corporation und der Wirtschaftskommission für Afrika den Bericht „Finance and Investment“. Mit Blick auf die Energieziele für 2030 und 2050 wird darin empfohlen, die Investitionen in saubere Energien bis 2030 auf fünf Billionen US-Dollar jährlich zu verdreifachen.
Kontakt
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Neben vielfältigen Finanzierungsprodukten bieten wir über die Europäische Plattform für Investitionsberatung und das Europäische PPP-Kompetenzzentrum (EPEC) auch technische Hilfe.
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