Transeuropäische Netze
Der EU-Binnenmarkt mit 500 Millionen Verbrauchern funktioniert nur mit einem gut ausgebauten Verkehrsnetz.
Der Ausbau der transeuropäischen Verkehrs‑ und Energienetze (TEN) ist ein zentrales Anliegen der Europäischen Union und bleibt auch eines der Hauptziele der EIB. Transeuropäische Verkehrsverbindungen verbessern die Chancen für Handel, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit.
Mit ihrer Strategie für die transeuropäischen Netze will die EU die regionale und die nationale Infrastruktur verbinden, um kohärente europäische Systeme zu schaffen. Das bedeutet, Verkehrs- und Energienetze, aber auch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu verknüpfen und grenzüberschreitend zu betreiben.
Förderfähige Länder
Wir sind zwar hauptsächlich in der EU tätig, vergeben jedoch auch in den Nachbarregionen der EU Mittel für die transeuropäischen Netze, also in den:
- Erweiterungsländern,
- Ländern der Europäischen Freihandelsorganisation,
- Ländern des Westbalkans,
- Mittelmeer-Partnerländern und
- östlichen Nachbarländern der EU.
Strategie
Eine umweltfreundliche Verkehrs- und Energieinfrastruktur trägt auch zu den langfristigen Zielen einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und sicheren Energieversorgung sowie zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt bei.
Wir fördern eine qualitativ hochwertige Infrastruktur:
- um die 27 EU-Länder untereinander und die Länder der Europäischen Nachbarschaftspolitik und die EU besser zu verbinden,
- um die Anbindung und die Interoperabilität bestehender nationaler Netze und den Zugang zu den Basisnetzen zu verbessern,
- um sicherzustellen, dass die Vorteile der transeuropäischen Netze auf dem gesamten Gebiet der EU ausgeschöpft werden können.
Zusatznutzen durch die EIB
Die EIB bringt den TEN-Energie- und Verkehrsinfrastrukturprojekten einen echten Zusatznutzen. Dabei stützt sie sich auf ihre Fähigkeit:
- die hohen Beträge zu mobilisieren, die zur Kofinanzierung dieser Infrastruktur benötigt werden,
- Laufzeiten anzubieten, die auf die langen Bau- und Betriebszeiten der Projekte abgestimmt sind,
- strukturierte Finanzierungen bereitzustellen, die die Darlehen der Geschäftsbanken und die Mittelaufnahme an den Kapitalmärkten ergänzen.
Neue Stromtrasse zwischen Frankreich und Spanien
Eine neue Hochspannungsleitung zwischen Frankreich und Spanien, die von der EIB mit 350 Millionen Euro gefördert wurde, bricht einige Rekorde. Mit einer Leistung von 2 Gigawatt wird sie die Stromaustauschkapazität zwischen Frankreich und Spanien verdoppeln. Die Baukosten für die 65 Kilometer lange unterirdisch verlegte Hochspannungsleitung betragen 700 Millionen Euro.
Es bewegt sich was in Kosovo
Einer der Schlüssel für die wirtschaftliche Zukunft Kosovos* liegt im Verkehr: Europas jüngstes Land braucht gute Transport- und Verkehrswege. Daher ist ein neuer 30 Kilometer langer Autobahnabschnitt im Westen Kosovos enorm wichtig für das Land.
* Diese Bezeichnung wird unbeschadet der Standpunkte zum Status des Kosovo verwendet und steht in Einklang mit der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates und dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo. Nachstehend als Kosovo bezeichnet.